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Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Titel: Beutewelt 03 - Organisierte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Gebietes zu stecken.
    Die Demonstration am 15. Februar war ein voller Erfolg. Die in der Kleinstadt gering vertretene Polizei verhielt sich ruhig, einige grüßten die Demonstranten sogar freundlich. Insgesamt kamen nicht weniger als 8000 Anhänger Tschistokjows, welche schon fast wie eine Bürgerkriegsarmee wirkten. Frank und Alfred waren begeistert.
    Langsam waren die Behörden des Sub-Verwaltungssektors „Weißrussland-Baltikum“ kaum noch in der Lage, flächendeckend gegen jeden Andersdenkenden vorzugehen und so wurde die Bewegung vor allem in den Kleinstädten und ländlichen Regionen so mächtig, dass sie die Straßen übernahm.
    Ärzte, welche im Auftrag der Weltregierung vergiftete Implantationschips einpflanzten, wurden von den Rus zu Volksfeinden erklärt und mit dem Leben bedroht. Einige wurden gar auf offener Straße erschossen, wenn sie die deutlichen Warnungen der Leute Tschistokjows ignorierten. Die Massenregistrierung in Weißrussland kam somit ins Stocken, noch bevor sie richtig begonnen hatte.
    Die jungen Männer aus Ivas waren bis Anfang März nun rund um die Uhr in zahlreichen kleineren Städten im Einsatz: Flugblätter verteilen, Plakate aufhängen, Werbeaufkleber kleben und vieles mehr. In den ländlichen Regionen kam es jetzt seltener zu Zusammenstößen mit der örtlichen Polizei. Sven erzählte sogar stolz, dass er einer Gruppe Polizisten einige Flugschriften persönlich in die Hand gedrückt hatte – am helllichten Tag! Die Beamten hatten nur gelächelt und ließen ihn weitermachen.
    Die hohen Herren in den Großstädten sahen so etwas natürlich überhaupt nicht gern und Polizisten, welche bei solchem Ungehorsam erwischt wurden, konnten ihre Uniform sofort abgeben. Trotzdem nahm auch ihre Zahl langsam zu.

    „Sieh dir das an!“, Franks Augen quollen ihm aus den Höhlen. Vor sich blickte er auf ein Meer von Menschen und Fahnen. Sie alle waren den ganzen Monat im Norden des Landes unterwegs gewesen und hatten nächtelang Tausende von Flugblättern verteilt. Zudem hatten Arturs illegale Radiosender und Internetseiten die heutige Veranstaltung wochenlang intensiv beworben. Es hatte sich gelohnt.
    Fast 20.000 Leute waren heute am Rande der Großstadt Gomel zusammen gekommen und es wurden immer mehr.
    „Das ist unglaublich!“, rief Sven enthusiastisch aus. „So eine riesige Masse von Menschen haben wir noch nie auf die Straße bekommen!“
    „Es geht los …“, bemerkte Wilden und warf ihnen einen freudestrahlenden Blick zu.
    Der Demonstrationszug setzte sich in Bewegung. Langsam, vom Dröhnen der Sprechchöre begleitet. Schritt für Schritt zogen sie in Richtung Innenstadt. Wer sich ihnen heute in den Weg stellte, den erwartete eine zu allem entschlossene Masse.
    „Arturs erster Auftritt in einer echten Großstadt. Ich bin gespannt, was heute abgeht“, sagte Alf mit einem leisen Anflug von Unsicherheit.
    „Mach dir keine Sorgen“, erwiderte Kohlhaas zuversichtlich.
    Die riesige Kolonne bewegte sich ruhig in Richtung des Stadtzentrums. Gewaltige Transparente zeigten den zahllosen Zuschauern des Spektakels Sprüche wie „Die Zeit der Freiheit naht!“ oder „Sicherheit und Arbeit für unser Volk!“.
    Diese Botschaften wollten mehr und mehr Verzweifelte hören und Artur scheute keine Gefahr, seine Lehren jetzt auch in die größeren Städte zu tragen.
    Frank und Alfred eilten an den Rand des Demonstrationszuges und luden ihre Gewehre durch. Mittlerweile war Kohlhaas vielen der Russen ein Begriff geworden und sie behandelten ihn mit Respekt und Ehrfurcht. Immerhin hatte er ihrem Anführer das Leben gerettet.
    „Follow me! Dawaj! Dawaj!“, rief er und signalisierte einigen der bewaffneten Ordner, dass sie mit nach vorne an die Spitze der Menschenmasse kommen sollten. Die jungen Männer eilten ihm nach.
    Die Menge erreichte einen großen Platz, nachdem sie eine trostlose Einkaufspassage voller Billigkaufhäuser passiert hatte. Hier wurde sie von mehreren tausend Polizisten erwartet, alle stoppten.
    „Ich begrüße euch, meine Landsleute von der Polizei! Bitte verhaltet euch friedlich und wir werden es auch tun! Ihr könnt euch meine Rede anhören und ich hoffe, dass ihr danach versteht, dass wir auch euch befreien wollen!“, brüllte Tschistokjow ihnen per Megafon entgegen.
    „Das ist eine ganze Armada und sie sehen nicht so aus, als ob sie uns hier einfach machen lassen wollen“, kam von Bäumer.
    Drei Panzerwagen rollten hinter einer Hauswand hervor, fünf weitere kamen aus

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