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Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Titel: Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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die Weltregierung wird alles, was wir haben gebaut, mit eine großen Schlag zerstören. Die GCF wird bald kommen. Da kann uns Japan nicht helfen!“, brummte der Rebellenführer auf Deutsch.
    „Aber was sollen wir dagegen tun, Artur? Einen Krieg gegen die ‚Global Control Force’ können wir niemals gewinnen!“
    „Die Revolution muss in Russland, Ukraine und in restliche Baltikum weitergehen. Nur so wir haben ein Chance!“, erwiderte Tschistokjow.
    „Gestern kam es in Prag zu einem Hungeraufstand. Einige Tausend Menschen haben eine illegale Demonstration durchgeführt“, sagte Außenminister Wilden.
    „Ich habe in Fernsehen gesehen“, gab Artur Tschistokjow zurück.
    Der neue Präsident Weißrusslands sah seinen deutschen Freund mit traurigen Augen an. Dann eilte er schnellen Schrittes in sein Büro und Wilden folgte ihm. Tschistokjow zeigte ihm einige Papiere.
    „Hier! Ich werde nach Russland gehen und dort die Freiheitsbewegung der Rus noch größer machen. Einige von meine Leute sind schon da und bereiten Demonstrationen vor“, bemerkte der blonde Mann.
    „Aber wir müssen uns doch zuerst hier in Weißrussland etablieren und das Land aufbauen. Wir haben noch so unendlich viel zu tun, Artur!“, entgegnete sein ergrauter Außenminister besorgt.
    „Das wird sein deine Aufgabe. Ich muss die Revolution nach Russland und in Ukraine bringen. Wenn wir aufhören damit, dann werden sie Weißrussland schnell durch ein Schlag mit Militär erobern.“
    Thorsten Wilden wirkte verunsichert, aber er sah ein, dass Tschistokjow Recht hatte. Weißrussland zu halten war auf Dauer unmöglich, wenn vor allem in Russland selbst keine revolutionäre Bewegung die Mächtigen attackieren, auf Trab halten und somit auch von Weißrussland ablenken konnte.
    Potential in Form von armen und hoffnungslosen Massen war dort ausreichend vorhanden, aber eine Auseinandersetzung mit dem System in Russland würde zu einem unsagbar langen und harten Kampf führen.
    „Wenn wir jetzt gehen nur in Defensive, dann werden wir bald zerstört sein“, erklärte Tschistokjow mit Nachdruck. „Uns bleibt nur der Angriff!“
    Wilden nickte. Die Freude über den geglückten Umsturz im kleinen Weißrussland war mittlerweile der berechtigten Sorge um den Erhalt des Erreichten gewichen. Sie alle hatten mit den Revolutionen in Weißrussland und Litauen weltpolitisch gesehen noch so gut wie nichts erreicht.

    Artur schritt in den nächsten Tagen sofort zur Tat und machte sich auf den Weg nach Smolensk, um dort seine Mitstreiter zusammen zu rufen. Seine Anhänger begannen derweil mit dem Verteilen von Flugblättern und anderen Werbeaktionen im angrenzenden russischen Gebiet.
    Anfang April kam es zu einer kurzen spontanen Kundgebung von mehreren hundert Rus in der kleinen Grenzstadt Klincy. Die spärlich vertretene Polizei reagierte verhalten und es gab lediglich einige Schlägereien. Die Medien in Russland berichteten in der üblichen Weise über die Aktion und verleumdeten Tschistokjows Anhänger als „politische Wirrköpfe“ und „Chaoten“.
    Arturs Gefolgsleute infiltrierten anschließend systematisch die Dörfer und Kleinstädte entlang der Ostgrenze Weißrusslands und verteilten Zehntausende von Flugschriften und Zeitungen innerhalb kürzester Zeit. Sie ernteten großen Zuspruch in der Bevölkerung, während sich die russische Polizei in den kleineren Ortschaften fast überhaupt nicht blicken ließ oder die Eindringlinge sogar wohlwollend ignorierte. Der Anführer der Freiheitsbewegung selbst reiste nach einem kurzen Zwischenstopp in Minsk weiter nach Velikie Luki und brachte dort seine Gruppe auf Vordermann. Sein Führungsstab in Weißrussland setzte derweil die politischen Vorgaben des Präsidenten in die Tat um.
    Millionen Rubel wurden zur Arbeitsbeschaffung aufgewendet und außerdem ein notdürftiges Sozialversicherungssystem eingeführt.
    Es gelang Tschistokjows Ministern, mehrere Industriebetriebe vor dem Kollaps zu retten und zahlreiche Arbeitsplätze zu erhalten. Die beachtliche Werbemaschinerie, welche die Rus jetzt in Form von Zeitungen und Fernsehsendern in den Händen hielten, leistete ganze Arbeit und trug die Ideen der neuen Regierung in die Köpfe von Millionen Menschen.
    Der größte Teil des Volkes empfand deutliche Sympathien für Tschistokjow und die ersten sozialen Maßnahmen, welche die bittere Not von Hunderttausenden linderten, festigten seine Stellung innerhalb der Bevölkerung in beträchtlicher Weise.
    Trotz allem

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