Beverly Barton, Hexenopfer

Titel: Beverly Barton, Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton

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etwas Wunderbares erzählen. Du wirst es nicht glauben.«
    Sie stürmte in das Zimmer und lief direkt auf ihn zu. Sie schlang ihre Arme um ihn, während sie sich auf seinen Schoß fallen ließ. Verblüfft zog er sich zurück und starrte sie an.
    »Ich habe heute Nachmittag telepathische Verbindung mit jemandem aufgenommen«, sagte Esther.
    »Mein Gott!« Haden riss erschrocken die Augen auf. »Wer …?«
    »Beruhige dich. Ich habe nicht persönlich mit dem Höllenfürst gesprochen.« Esther lachte. »Ich habe mich mit einer Frau verbunden, die behauptet, keine Hexe zu sein, aber ich weiß es. Sie ist allerdings eine weiße Hexe, und …«
    Haden packte Esthers Kinn. Sie schrie auf, als sich seine langen, dünnen Finger in ihre Wangen bohrten.
    »Du hast zugelassen, dass jemand deine Identität erfährt, jemand, den du nicht kennst, dem du nicht vertraust?« Haden sah sie wütend an. »Du Dummchen, weißt du, was du getan hast?«
    »Was ist los mit dir? Wieso regst du dich so auf?«
    »Weißt du, wer diese Frau ist?«
    Esther schüttelte den Kopf.
    »Weiß sie, wer du bist?«, fragte er.
    »Ich glaube nicht …« Esther schnappte nach Luft.
    »Was?«
    »Sie hat Esther zu mir gesagt.«
    »Du bist so blöd. Du hast dich preisgegeben. Uns preisgegeben. Diese Frau, die der Telepathie fähig ist, weiß, dass du eine praktizierende Hexe bist. Unser Leben ist ruiniert, wenn das ans Licht kommt.«
    »Aber … aber … warum sollte sie … was sollte sie … oh, Haden, was glaubst du, wer sie ist?«
    Als er sie vom Schoß schob, verlor sie beinahe das Gleichgewicht, doch es gelang ihr, sich am Schreibtisch abzustützen. Er lief im Raum auf und ab. Esther stand schweigend da und wartete, bis er einen Teil seiner von Wut genährten Energie abgearbeitet hatte.
    »Genevieve Madoc!«, schrie Haden. »Die Frau, die auf dem Berg wohnt. Die Leute hier in Cherokee Pointe behaupten, ihre Großmutter sei eine Hexe gewesen. Vermutlich hat sie starke hellseherische Fähigkeiten. Sie muss es sein. Ich glaube nicht, dass es außer ihr noch jemanden gibt.«
    »Ist der Sheriff nicht ihr Vetter oder Bruder oder so etwas?«
    »Ihr Vetter. Und wenn sie ihm von dir erzählt und er anfängt, in unseren Angelegenheiten herumzuschnüffeln …«
    »Ich werde alles verstecken«, sagte Esther. »Ich sammle alle meine Bücher und Tränke ein, sowie … ich verspreche, ich werde nicht …«
    Er packte sie an den Schultern. »Wenn er uns mit den Tieropfern in Verbindung bringt, die im letzten Herbst im Wald dargebracht wurden, dann ist es nur ein kurzer Sprung, uns des Mordes zu verdächtigen.«
    »Mord? Aber wer …«
    »In Cherokee County wurden drei Frauen geopfert. Meinst du nicht, die Leute werden glauben, dass jemand, der im Zuge seiner Teufelsanbetung Tiere opfert, auch leicht Menschen opfern könnte?«
    »Vielleicht war es ja nicht Genevieve Madoc, mit der ich verbunden war. Kann sein …«
    Haden schüttelte sie kräftig. »Du hast nicht Kontakt mit ihr aufgenommen, du Dummkopf. Du hast keine Macht. Sie hat Kontakt mit dir aufgenommen. Jetzt weiß sie, wer du bist.«
    »Was – was machen wir denn jetzt?«
    »Du wirst dich von allem trennen, was mit deiner schwarzen Magie zu tun hat. Mir ist egal, was du damit machst, sorg nur dafür, dass es nicht mit uns in Verbindung gebracht werden kann.«
    »Aber was ist mit der Madoc?«
    »Keine Bange. Um die kümmere ich mich.«

23
    Dallas hatte seinen starken Arm fest um Gennys Taille gelegt und führte sie vom Schlafzimmer ihrer Großmutter in ihr eigenes. Sie hatte sich ihr Leben lang meist auf Granny gestützt, wenn sie sich erholte, nachdem sie ihre hellseherische Gabe eingesetzt hatte. Doch in den vergangenen sechs Jahren war ihr nichts anderes übrig geblieben, als sich auf Jacob und Jazzy zu verlassen, hin und wieder auf Sally und Ludie. Sie waren die Einzigen, denen sie vorbehaltlos vertraute, diejenigen, die Gennys Situation wirklich verstanden. Jetzt aber hatte sie Dallas, so lange er sich entschied, in ihrem Leben zu bleiben. Er verlieh ihr Kraft, wie es sonst niemand konnte, die Bindung zwischen ihnen war einzigartig.
    Während Dallas ihr ins Bett half, blieb Jacob im Türrahmen stehen. Genny streckte die Hand nach ihm aus und rief seinen Namen.
    Jacob ging zu ihr und ergriff ihre Hand. »Ich bin hier, i gi do. Was ist?«
    »Esther Stowe praktiziert Hexenkunst. Sie ist die Hohepriesterin eines Zirkels in Cherokee Pointe«, sagte Genny. »Als ich in ihrem Geist war, habe ich Bilder