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Beverly Barton, Hexenopfer

Beverly Barton, Hexenopfer

Titel: Beverly Barton, Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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reichte Haden die Hand, und die beiden tauschten einen kurzen Händedruck aus. »Ich habe noch ein paar andere Besuche zu machen, daher muss ich jetzt aufbrechen.«
    Haden begleitete den Sheriff hinaus auf den Bürgersteig. Sobald Butler in seinen Pick-up gestiegen war, eilte Haden wieder ins Haus. Und kaum setzte der Sheriff rückwärts aus der Auffahrt, wandte sich Haden an Esther.
    »Siehst du, was dein Irrsinn angerichtet hat?«, schrie er sie an. »Er weiß Bescheid. Ich sag dir, er weiß es.«
    »Er weiß gar nichts, außer dem, was ihm Genny Madoc erzählt hat, und glaub mir, was sie sagt, hat vor Gericht keinen Bestand.«
    »Gericht? Meinst du denn, festgenommen zu werden, ist meine einzige Sorge? Wenn jemals ans Licht kommt, dass du eine Hexe bist, werde ich meinen Job verlieren. Ich dürfte nie wieder predigen.«
    »Ich kann nicht behaupten, dass das so schlimm wäre. Ich bin nicht gern die Frau eines Geistlichen. War ich noch nie.«
    »Ja, ich weiß.« Der Blick, mit dem Haden sie bedachte, sagte ihr, dass er sie ebenso verabscheute, wie sie ihn verachtete. »Wir haben jede Menge, worum wir uns Sorgen machen müssen. Jede Menge. Was ist, wenn Genevieve Madoc versucht, wieder Kontakt mit dir aufzunehmen?«
    »Das hoffe ich doch. Sie ist sehr mächtig, und sie könnte …«
    Haden schlug zu. Esther taumelte zurück, rieb ihre Wange und funkelte ihn wütend an.
    »Das lasse ich nicht zu«, sagte er. »Hörst du? Du musst doch wissen, wie gefährlich diese Frau für uns ist.«
    Sie lachte ihren Mann aus. »Ich habe getan, was du verlangt hast. Ich habe dafür gesorgt, dass alle Gegenstände, die uns mit dem Hexenzirkel in Verbindung bringen könnten, gut versteckt sind. Ich habe die Absicht, meinen Teil zu leisten, um uns zu schützen. Nur eines muss dir klar sein – ich habe keine Angst vor dir, Haden. Du kannst mich nicht beherrschen.« Sie trat auf ihn zu und lächelte. »Und ganz gleich, was du denkst, Genny Madoc kannst du nicht unter Kontrolle halten. Aber ich vielleicht. Ich kann sie mit einem Fluch belegen. Ich kann …«
    »Wenn du glaubst, du könntest Menschen verhexen oder verfluchen, bist du wirklich blöd. Du hast keinerlei magische Kräfte.« Er musterte sie eingehend von Kopf bis Fuß. »Deine einzige Begabung besteht darin, deinen Körper zu benutzen, um Männer zu befriedigen. Du kannst nicht mit Genny Madoc fertigwerden, aber ich. Ich weiß, wie.«
    ***
    Wallace MacKinnon hatte am Spätnachmittag angerufen, um zu fragen, ob er am nächsten Tag zur Arbeit kommen solle. Falls er nichts anderes von Genny hören würde, solle er kommen, hatte Dallas ihm gesagt. Es bestand kein Grund zu der Annahme, dass Genny ihr Leben nicht einigermaßen normal weiterführen könnte, obwohl sie wusste, dass sie das letzte Ziel eines Geisteskranken war. Dallas ließ sie nur ungern allein, auch wenn Jacob angemessenen Schutz zur Verfügung stellen konnte. Allerdings hatte Jacob nur eine begrenzte Zahl von Deputys, und jeder einzelne wurde gebraucht, daher würde das Sheriff’s Department in Bedrängnis geraten, wenn es einen Deputy für Gennys Schutz abstellte. Und Dallas war nicht sicher, ob er ihre Sicherheit überhaupt jemand anderem anvertrauen wollte.
    Während Genny sich ausruhte, schaute Dallas nach den Gewächshäusern, worum sie ihn gebeten hatte, als sie kurz aufgewacht war. Er hatte Drudwyn an ihrem Bett gelassen, alle Türen überprüft, um sicher zu gehen, dass sie abgeschlossen waren, bevor er nach draußen gegangen war.
    Die Sonne war bereits untergegangen, und über die Hügel krochen dämmrige Schatten. Der Abend kam rasch näher. Dallas stand an der hinteren Veranda und schaute zum Himmel auf. Sturmwolken brauten sich zusammen. In der Ferne polterte Donner. In der Nacht würde es bestimmt regnen. Und wenn die Temperaturen noch weiter sanken, könnte Graupel fallen.
    Dallas betrat die geschützte Veranda, putzte seine Schuhe an der Matte ab und zog den Mantel aus. Er sollte Teewasser aufsetzen. Wenn Genny wach wurde, würde sie etwas Warmes trinken wollen. Außerdem hatte er zum Abendessen Sandwiches gemacht. Wahrscheinlich würde sie nichts essen wollen, aber er würde ihr gut zureden, ihrem Magen etwas anzubieten.
    Nachdem er seinen Mantel auf der Veranda an einen Haken gehängt hatte, ging er in die Küche und begann mit Vorbereitungen für ihre Abendmahlzeit. Bevor der Teekessel pfiff, hörte er Drudwyn jaulen und wusste, dass Genny wach war und mit dem Wolfshund spielte. Rasch bereitete

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