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Beverly Barton, Hexenopfer

Beverly Barton, Hexenopfer

Titel: Beverly Barton, Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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war es. Diese Erklärungen ergaben für ihn einen Sinn. Sie waren logisch.
    Plötzlich flogen die Vögel auf, und die anderen Tiere stoben auseinander. Genny drehte den Kopf und schaute zur Vorderseite des Hauses. Da vernahm Dallas das Dröhnen von Motoren in der Ferne.
    Genny kam zum Haus gelaufen und streifte Mantel und Mütze ab, als sie in die Küche stürmte. »Die Schneepflüge kommen den Berg herauf«, sagte sie atemlos. »Wir können bald in die Stadt.«
    »Wir?«, fragte Dallas.
    »Ihr Wagen steckt noch im Graben, also werden wir meinen nehmen. Wir können einen Abschleppdienst zu Ihrem schicken. Wir wollen doch beide so schnell wie möglich zu Jacob, oder?«
    »Warum wollen Sie …«
    »Um ihm von dem zweiten Opfer zu berichten«, erwiderte sie. »Aber kann sein, dass er es schon weiß. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie in einer Kirche umgebracht wurde, wahrscheinlich in einer der schickeren in der Stadt. Keine der Kirchen auf dem Land hat Buntglasfenster.«
    »Wovon sprechen Sie? Wollen Sie wirklich den Sheriff mit dem verrückten Traum behelligen, den Sie hatten? Sie glauben doch nicht im Ernst, dass es echt war, dass das, was Sie geträumt haben, wirklich passiert ist.«
    Genny schaute ihn fragend an, als hätte er in einer fremden Sprache mit ihr gesprochen. »Sie begreifen es wohl nicht? Nein, natürlich nicht.« Sie warf ihren Mantel und die Mütze auf den Tisch und schleuderte ihre Stiefel von den Füßen. »Ich werde mich ein wenig frisch machen und anziehen. Die Straßen dürften bald frei genug sein, um nach Cherokee Pointe hinunter zu fahren.«
    Als sie an ihm vorbei kam, packte Dallas sie am Arm. Sie blieb stehen, schaute ihn über ihre Schulter an, als wollte sie fragen Was ist?
    »Sie haben recht, ich begreife es nicht«, sagte er. »Wie wäre es mit einer Erklärung?«
    Sie wand sich unter seinem Griff. Sofort ließ er sie los.
    »Alle hier in der Gegend wissen über mich Bescheid. Meine Großmutter und ihre beiden Großmütter vor ihr waren … anders. Wie ich. Ich kann Dinge spüren, sehen, fühlen, die andere Menschen nicht wahrnehmen.«
    Dallas funkelte sie wütend an. Verdammt, was versuchte sie ihm da weiszumachen? Was auch immer, er glaubte ihr schon jetzt nicht.
    »Bevor Sie versuchen, mich davon zu überzeugen, dass Sie so etwas wie eine Wahrsagerin, eine Hellseherin sind, oder wie auch immer sich diese Scharlatane nennen, sparen Sie sich die Mühe«, sagte Dallas streng. »Was ich nicht mit meinen fünf Sinnen erfassen kann, glaube ich nicht.«
    »Oh.« Ihr Mund formte ein weiches Oval. Feuchtigkeit glitzerte in ihren schwarzen Augen.
    »Oh was? Sie tun so, als wäre ich der Verrückte, weil ich Ihnen nicht glaube.«
    »Niemand außer Jacob und meiner Freundin Jazzy – und wahrscheinlich Sally und Ludie – weiß von meiner letzten Vision. Wenn Sie eine Weile hier in der Gegend bleiben, werden Sie Sally und Ludie kennenlernen.« Genny schüttelte den Kopf. »Das ist natürlich ohne Belang. Die Wahrheit ist, dass es keine Rolle spielt, ob Sie mir glauben oder nicht. Jacob glaubt mir. Er weiß es.«
    Genny eilte aus der Küche und ließ Dallas mit offenem Mund stehen. Na schön, das war deutlich, oder?
    Kurz darauf folgte er ihr, nicht willens, die Dinge zwischen ihnen so zu lassen, wie sie waren. Als er sie in ihrem Schlafzimmer einholte, zog sie sich gerade mit einem Ruck das Oberteil ihres Schlafanzugs über den Kopf und schleuderte es zu dem Morgenrock auf ihrem Bett. Heilige Scheiße! Hastig streifte sie das Unterteil ab und war nun vollkommen nackt. Wie angewurzelt blieb er stehen und sah sie an, verschlang ihren perfekten Körper mit Blicken, unfähig, sich zu bewegen oder zu sprechen.
    Als sie ihre Schlafanzughose auf das Bett warf, schien sie seine Anwesenheit zu spürenn. Sie drehte sich um und schnappte nach Luft. Ihre Augen wurden rund vor Überraschung.
    »Entschuldigung«, sagte er, was nach Strich und Faden gelogen war. Bis zu seinem Tod würde er diesen Augenblick niemals bereuen. Genny Madoc mochte zwar eine unzurechnungsfähige Spinnerin sein, aber das störte ihn nicht. Ihre Schönheit raubte ihm den Atem.
    Sie schrie weder auf, noch versuchte sie ihre Nacktheit zu bedecken. Sie stand einfach da und erlaubte ihm, sich satt zu sehen. Nach einer Weile wurde ihm klar, wie unanständig sein Benehmen war.
    »Genny … Ich … Ich werde im Wohnzimmer auf Sie warten.« Er drehte sich um und rannte förmlich den Flur entlang.
    Im Wohnzimmer schlug er mit der

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