Bewegungswissenschaft
biomechanische Betrachtungsweise. In K. R OTH & K. W ILLIMCZIK (Hrsg.), Bewegungswissenschaft (S. 21–74). Reinbek: Rowohlt.
Fragen zur Lektion 10
Erläutern Sie die Gegenstandsbereiche, die Aufgabenbereiche und die methodischen Zugänge der Biomechanik des Sports.
Grenzen Sie die äußere biomechanische Bewegungsanalyse von der inneren biomechanischen Bewegungsanalyse ab.
Wie unterscheiden sich Rotations- und Translationsbewegungen voneinander?
Was beschreibt die Biokinematik und die Biodynamik ?
Welche biokinematischen Grundgrößen betrachtet die Biomechanik des Sports?
Beschreiben Sie den Zusammenhang von Weg-, Geschwindigkeits- und Beschleunigungsverlauf eines Körperpunkts.
Was spürt ein Reisender bei geschlossenen Augen in einem Reisebus, der eine geradlinige, ungleichförmig beschleunigte Bewegung ohne Fahrgeräusche ausführt?
Was bedeutet das rückwirkungsfreie Messen in der Biomechanik des Sports?
Systematisieren Sie die kinemetrischen Messverfahren.
Wie wird bei der Hochfrequenzvideometrie die exakte Messung der zeitlichen und räumlichen Bewegungskennwerte gewährleistet?
Welche Bedeutung hat der Körperschwerpunkt für die Analyse sportlicher Bewegungen und wodurch wird die Lage des Körperschwerpunkts bestimmt?
Beschreiben Sie den Arbeitsprozess der grafischen Bestimmung des Körperschwerpunkts.
Welche biodynamischen Grundgrößen betrachtet die Biomechanik des Sports?
Erläutern Sie das 3. newtonsche Axiom (Gegenwirkungsgesetz) und seine Bedeutung für die großen Sportspiele.
Wie funktioniert die Methode der Dynamometrie?
Erläutern Sie jeweils einen Aspekt der menschlichen Bewegung und der motorischen Kontrolle, der mit den Methoden der Biomechanik des Sports betrachtet werden kann.
Lektion 11
Auf die inneren Werte kommt es an – Was zeichnet die Analyse körperinterner Bewegungsmerkmale aus?
Die Messverfahren der äußeren Biomechanik – Kinemetrie und Dynamometrie – können die physikalisch-mechanischen Merkmale sporttypischer Bewegungsfertigkeiten ohne Frage zuverlässig erfassen. Direkte Rückschlüsse auf die bewegungskontrollierenden körperinternen Mechanismen und Funktionsprozesse motorischer Handlungen können aus äußeren Bewegungsanalysen jedoch nicht abgeleitet werden. An dieser Stelle setzt die elektrophysiologische Untersuchungsmethodik an. Ziel ist die Aufklärung der neuromuskulären und zentralnervösen Phänomene der Bewegung und Motorik. Die für die Sportwissenschaft bedeutsame Elektromyografie und die Hoffmann-Reflex-Methode registrieren kleinste strukturelle elektrophysiologische Merkmalsveränderungen des motorischen Verhaltens und Lernens.
Konkret liefert die Elektromyografie biomechanisch interessierten Bewegungswissenschaftlern, Sportmedizinern, Trainern und Sporttherapeuten aufschlussreiche Informationen darüber, welche Muskeln zu welchen Zeitpunkten, über welche Zeitdauer und mit welchem Aktivierungsgrad an sporttypischen Bewegungsfertigkeiten beteiligt sind und ab welchem Zeitpunkt ermüdungsbedingte Veränderungen der Muskelaktivität auftreten. Die Hoffmann-Reflex-Methode ermöglicht die Abschätzung der kortikalen und peripheren Einflüsse auf die bewegungskontrollierenden α-Motoneuronen.
Die in den letzten Jahren vermehrt eingeforderte zeitgleiche Registrierung äußerer und körperinnerer Bewegungsmerkmale ( mehrperspektivische Bewegungsanalyse ) dient dem Vergleich des neuromuskulären Inputs (muskulärer Aktivitätsgrad) und des physikalischen Outputs (entwickelte Kraft). Die parallele Aufzeichnung der Bodenreaktionskräfte und der myoelektrischen Aktivität der bewegungsausführenden Muskeln ermöglicht die Untersuchung der inter- und intramuskulären Koordination innerhalb des Dehnungsverkürzungszyklus und die Wirkungsanalyse der Belastungsvariation des Niedersprungtrainings (Umfang, Intensität; vgl. S CHMIDTBLEICHER , 1985; G OLLHOFER , S CHMIDTBLEICHER & H ORSTMANN , 1989). Schließlich lassen sich neuromuskuläre Ermüdungsphänomene anhand des Elektromyogramms bereits zu Beginn der erschöpfenden Muskelarbeit aufzeigen, während der äußere sichtbare Kraftabfall erst deutlich später auftritt.
Die Entwicklung leistungsfähiger elektrophysiologischer Messinstrumente und Analysesoftware und das große Interesse des Sports an den differenzierten Kenntnissen über die inter- und intramuskuläre Koordination, die neuromuskuläre Aktivität, Beanspruchung und Ermüdung der Skelettmuskeln oder die lern- und übungsbedingte Ökonomisierung der
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