Beziehungs-Notfall-Set
konnte. Doch die Antworten, die sie erhielt, waren perfekt. Sie hatte lediglich bereit sein müssen, die Lösung zu hören.
Wenn du bittest, wird dir gegeben. So einfach ist das. Sobald dein Wunsch, zu wissen, welcher Weg dich weiterbringt, größer wird als deine Angst vor dem Zuhören, wirst du die Antwort finden. Wenn du suchst, wirst du fündig – es sei denn, du hörst auf den Rat deines Egos. Dieses möchte nämlich, dass du forschst, aber niemals weiterkommst. Das ist sowohl frustrierend als auch deprimierend. Aber du musst dich ja nicht drum kümmern. Du kannst stattdessen auf die höhere Quelle hören, die sich dir in deinem kreativen Denken offenbart.
Übung: Lerne, in dich hineinzuhören
• Um in dich hineinzuhören, musst du lediglich die Augen schließen, dich entspannen und darum bitten, zu erfahren, welcher Weg dich weiterbringt. Falls du nicht sofort eine Antwort erhältst, kannst du die Frage noch einmal stellen und ruhig und offen abwarten.
• Wenn dein Geist zu beschäftigt ist, um zuzuhören, spiegelt sich darin das Ausmaß deiner Angst. Du kannst mit einer einfachen Meditationsübung beginnen, um deinen Geist zur Ruhe zu bringen. Achte auf die Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, und wiederhole jedes Mal den Satz: »Dieser Gedanke steht für ein Ziel, das mich davon abhält, die Antwort zu hören.« Das bringt den Gedanken zum Verschwinden. Üb dies fünfzehn oder zwanzig Minuten lang, bis dein Geist vollkommen ruhig ist. Erkläre dann: »Möge dieser ruhige Geist die Antwort erhalten.«
• Wenn du wissen willst, wie dein nächster Schritt aussehen soll, dann hör still in dich hinein. Du kannst auch darum bitten, dass die Antwort von einer bestimmten körperlichen Empfindung begleitet wird, die dich wissen lässt, wann die richtige Antwort auftaucht oder vielmehr wann du bereit bist, sie zu hören. Wenn deine Bereitschaft und dein Talent, die Antwort zu hören, immer weiter wachsen, wirst du dieses Signal bald auch empfangen können, wenn es einmal turbulenter zugeht.
Schlüsselerkenntnisse
• Wenn du bereit bist, in dich hineinzuhören, wirst du Zugang zu deiner eigenen Weisheit erhalten und alle Antworten in dir finden.
• Du musst nur offen sein, um die Wahrheit zu erfahren, und lernen, den Geist zur Ruhe zu bringen und zu lauschen.
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Die Sucht heilen
Nun erforschen wir die Rolle der Sucht in Beziehungen und zeigen, wie du dieses Verhalten ändern kannst – ungeachtet dessen, ob du der süchtige oder der coabhängige 1 Partner bist. Wir verzichten dabei auf oberflächliche Lösungen und setzen bei den tieferen, grundlegenderen Dynamiken an.
Sucht und aufopferndes Verhalten
Bei einer Sucht handelt es sich wieder um eine »geheime Absprache« zwischen den Partnern. Hierbei sind viele Dynamiken gleichzeitig am Werk. Die Abhängigkeit bringt die Angst vor dem nächsten Schritt zum Ausdruck, die sowohl der Süchtige als auch sein Partner teilen. Letzterer hält das Problem mit seiner eigenen Angst vor Veränderung und Weiterentwicklung aufrecht. Oft liegt auch bei ihm eine heimliche Sucht vor, die emotionaler Natur sein oder das Verhalten betreffen kann und zum Beispiel in Aufopferung zum Ausdruck kommt. Beide sind jeder für sich und gemeinsam in einem Teufelskreis aus Sucht und aufopferndem Verhalten gefangen. Beide Partner sind darin involviert, auch wenn der Aspekt der Aufopferung beim Süchtigen meist weniger deutlich, aber nicht weniger zerstörerisch ist. Falls du dich aufopferst, suchst du irrtümlicherweise Erleichterung, indem du bestimmten Verhaltensweisen frönst. Sofern bei dir ein schwerer Fall von aufopferndem Verhalten vorliegt, kannst du leicht ausbrennen oder selbst süchtig werden und in eine diabolische Abwärtsspirale geraten.
Bist du süchtig, kann dich nur ein schriller Weckruf dazu motivieren, dich von der Abhängigkeit zu befreien – ganz gleich, ob du nach Alkohol, Drogen, Sex, Arbeit, Geldausgeben oder Essen gierst. Die Sucht ist der erfolglose Versuch, eine innere spirituelle und emotionale Leere zu füllen. Je mehr die Sucht wächst, desto heftiger werden auch die Schuldgefühle und die Selbstvorwürfe des Abhängigen, was das Problem weiter verschärft. Der Versuch der Selbstmedikation durch die Süchtigkeit kann Verluste und Einsamkeit nicht beseitigen, sondern wird sie nur noch verschärfen. Das Verlangen, das du zu befriedigen suchst, wird umso heftiger, und du wirst dadurch noch getriebener und verzweifelter, bis du dich schließlich
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