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Beziehungsglueck

Titel: Beziehungsglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Maria Zurhorst , Wolfram Zurhorst
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Menschen das Gefühl haben, sich mit ihrem Alltagseheleben als Versager outen zu müssen. Sie sind verunsichert und glauben, dass die anderen es sicher in ihrer Partnerschaft besser haben als sie. Aber da wir so vielen Menschen zuhören und uns selbst kennen, wissen wir, dass die anderen es nicht besser haben. So sehr unterscheiden wir alle uns nicht voneinander.
    »Das Heimtückische an all den Normen und Idealen ist, dass niemand ihnen je wirklich entsprechen kann. Denn sie kommen von außen und führen damit immer nur von Ihnen und Ihrer Einzigartigkeit weg.«
    Wir können Ihnen versichern: Alle suchen nach ihrem Weg. Die anderen sind hinter ihren Rollen genauso müde wie Sie. Die anderen wurschteln genauso herum oder verzweifeln am Sex. Sie haben auch Sehnsucht nach mehr Nähe und das Gefühl, es schaffen und erreichen zu müssen.
    Idealvorstellungen setzen immer eine fiese Kette in Gang: Sie sorgen dafür, dass Sie sich mangelhaft fühlen. Sie suggerieren: So wie Sie sind, sind Sie nicht genug. Also bleibt Ihnen nur eines übrig: Sie müssen sich noch mehr anstrengen, noch mehr erreichen, noch mehr verdienen, noch mehr weg- oder hinzuoperieren. Aber es reicht nie, um dem Ideal da draußen zu entsprechen. Es wird niemals reichen.
    Nach unseren Ehejahren und einem intensiven Prozess in Sachen »Liebe dich selbst« können wir nur sagen: Jede unserer ursprünglichen, scheinbar in Stein gemeißelten Idealvorstellungen von uns und von Beziehung stand wie eine Mauer vor unserem Beziehungsglück. Jede hat uns ausgelaugt und verrückterweise immer von genau dem abgehalten, wonach wir uns so sehnten. Das Wunder geschah immer dann, wenn wir eine Idealvorstellung endlich losgelassen und uns gegenseitig unvollkommen und verletzlich gezeigt haben. Dann hat sich von innen auf einmal ein Gefühl von »richtig« eingestellt. Und heute können wir oft nur lachen über das ganze Zeug, das wir uns damals alles abverlangt haben.
    »Liebe dich selbst« ganz praktisch

    Wir können Ihnen hier als praktische Anregung nur mitgeben: Finden Sie heraus, welche Bilder vom perfekten Leben Sie bremsen und quälen. Entsprechen Sie Schritt für Schritt lieber sich selbst als den unmenschlichen und die Beziehung vergiftenden Anforderungen Ihrer Idealvorstellungen. Geradezu erlösend kann es sein, wenn Sie an die Stelle von Idealvorstellungen die Frage setzen: Was ist das Besondere an uns beiden? Das Einzigartige an ihm? Das Unverwechselbare an mir? Und wenn Sie akzeptieren: Jetzt gerade haben wir zwar dieses nicht oder jenes nicht, was man vielleicht haben sollte. Wofür könnte das gut sein? Was können wir dadurch lernen?
    Giftige Emotionen adieu! Lassen Sie die Gefühle wieder fließen
    M
anchmal kennen Sie sich selbst nicht wieder. Aus heiterem Himmel haben Sie rumgebrüllt oder sich aufgeregt. Und jetzt – eine halbe Stunde später – denken Sie: Um Himmels willen, wer war dieser Wahnsinnige eben? Oder Sie stehen vor jemandem und kriegen den Mund auf einmal nicht mehr auf und benehmen sich wie ein kleines schüchternes Kind.
    Was war da bloß los? Die Antwort lautet: Da war die wilde Meute alter, längst verdrängter, aber in Ihnen aufgestauter Emotionen am Werk. Und die haben nichts mit lebendigen Gefühlen zu tun, die unser Leben so lebenswert und unmittelbar machen. Solche vitalen Gefühle entspringen dem Augenblick, an ihnen hängt keine Geschichte. Man geht nämlich davon aus, dass ein gelebtes Gefühl nur einige wenige Sekunden dauert und dann durchlebt ist. Freude kommt, wird gefühlt und verflüchtigt sich dann auch schon wieder. Aggression kommt, wird gefühlt und geht wieder. Da ist kein Stau, keine Ladung, keine Geschichte.
    Aber die meisten von uns leben nur selten ein Leben im reinen Fluss der Gefühle. Die meisten leben mit einem inneren Gefangenenlager voller eingesperrter und erstarrter Emotionen. Emotionen, das sind angestaute Gefühle, die wir in der Vergangenheit nicht wahrgenommen oder ausgedrückt haben. Sie sind sozusagen angesammelte, ungelebte Vergangenheit. Ablagerungen all Ihrer unausgedrückten Gefühle.
    Immer, wenn Sie etwas runtergeschluckt, unterdrückt oder in sich hineingefressen haben, hat sich das nicht etwa heimlich in Luft aufgelöst, sondern innerlich abgelagert. Und deswegen sind Sie heute entweder ziemlich kontrolliert, um all das alte Zeug in Schach zu halten. Oder Sie reagieren ständig über, weil an einer eigentlich kleinen Geschichte ein ganzer, alter, unverdauter Rattenschwanz

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