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Beziehungsglueck

Titel: Beziehungsglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Maria Zurhorst , Wolfram Zurhorst
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des lieben Friedens willen nur noch an?
    Überall dort, wo Sie sich nach einem Kick sehnen, geht es in Wahrheit darum, die eingefahrenen Bahnen zu überprüfen. Und dann braucht es Mut, um sich zu fragen: Bin ich bereit, von meinem Sicherheitsdenken loszulassen und aus der angenehmen, aber toten Komfortzone herauszutreten und meinen Partner mit meiner Wahrheit zu konfrontieren?
    Vielleicht sagen Sie jetzt: Das kann ich nicht. Ich brauche einfach Harmonie in einer Partnerschaft. Das kennen wir gut. Das ist eine der liebsten Ausreden, um sich nicht tiefer einlassen zu müssen. Wenn Sie um der äußeren Harmonie willen auf harmloser Mittellage dahinschippern und Ihre Gefühle wegdrücken, schaden Sie aber tatsächlich sich selbst. Sie müssen sich ständig kontrollieren und geraten innerlich in einen Stau, wenn Sie auf Dauer versuchen, alle negativen Gefühle unter einem Mantel der Harmonie zu verstecken. Irgendwann sind Sie dann wie eine Bombe, die jeden Moment hochgehen kann.
    Deshalb ist eine der wichtigsten Übungen, dass Sie lernen, mit Wut, Zorn, Traurigkeit und Ohnmacht umzugehen, die Sie so lange unter dem Deckel gehalten haben. Nur dann können Sie auch all die angenehmen Gefühle wie Leidenschaft, Lebendigkeit und Ausgelassenheit leben. Machen Sie also Schluss mit der angestrengten Harmonie und nehmen Sie öfter mal den Deckel runter, damit der Dampf entweichen kann und sich der festgehaltene Druck in Lebenskraft umwandelt.
    »In unserem Inneren gibt es keine separaten Räume für gute und schlechte Gefühle. Deckel auf der Wut, das heißt auch Deckel auf der Lebensfreude.«
    Das heißt allerdings nicht, dass Sie von nun an einfach nur noch mit allem herausplatzen und Ihren Partner ständig neuen Wutattacken aussetzen, wenn Ihnen gerade etwas nicht passt. Deckel runter heißt im ersten Schritt, dass Sie lernen, Ihren Gefühlen innerlich wieder ihren Lauf zu lassen.
    Gefühle zeichnen sich dadurch aus, dass sie immer in Bewegung sind. Schauen Sie einem kleinen Kind zu: Vor fünf Minuten war da noch wildes Schluchzen im ganzen Körper, und jetzt ist da schon wieder glucksendes Lachen. In Kindern sind die Gefühle noch frei und lebendig – so wie das in uns allen einmal war. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte nehmen wir sie dann aber entweder gar nicht mehr wahr oder sie erstarren immer weiter unter unserer Kontrolle. Doch das tut Gefühlen einfach nicht gut. Sie sind dann wie Muskeln, die nicht mehr bewegt werden. Sie verkümmern, verhärten und sind nicht mehr belastbar. Gefühle brauchen freien Fluss. Sie sind immer in Bewegung. Gefühle sind nicht gut oder schlecht, sie drücken einfach unterschiedliche Kräfte aus. Und sie verändern sich schnell, sofern Sie sie wieder frei das sein lassen, was sie sind.
    »Liebe dich selbst« ganz praktisch

    Lernen Sie, in unterschiedlichen Situationen wieder Ihre Gefühle wahrzunehmen – allerdings ohne sich mit jedem einzelnen zu identifizieren. Es geht darum, sie wahrzunehmen, und nicht, wertend, verzweifelnd oder kontrollierend an ihnen klebenzubleiben. Entscheidend ist allein Ihre bewusste Aufmerksamkeit. Ihr Partner zieht sich zurück: Ah, jetzt gerade bin ich traurig. Er tut etwas, was Sie nicht wollen: Ah, jetzt kommt wieder diese ohnmächtige Wut in mir hoch. Nehmen Sie die Gefühle genau wahr. Spüren Sie ihnen im Körper nach. Aber lassen Sie sich nicht von ihnen mitreißen.
    So kommen Sie langsam wieder in Kontakt mit Ihrer inneren Lebendigkeit, und Ihre Gefühle kommen wieder in Fluss.
    Am Anfang kann es manchmal zu Staudammbrüchen kommen, wenn Sie sich Ihren Gefühlen wieder zuwenden. Da explodiert dann die aufgestaute Wut der letzten zwanzig Jahre, ausgelöst durch eine Kleinigkeit. Dann wollen die Tränen überhaupt nicht mehr versiegen. Verurteilen Sie sich nicht. Lassen Sie den Staudamm ruhig brechen. Danach ist der Überdruck weg, alles kann wieder leichter fließen, und Sie fühlen sich ruhiger und in Ihrer Mitte.
    Schonen Sie den Partner nicht, leben Sie Ihr Leben mit ihm!
    S
ie hätten gern mehr Zeit für sich? Der Sex ist nicht mehr wirklich erfüllend? Sie würden gern mal was ganz anders machen als bisher? Sehnen sich nach einem Abenteuer? Aber Sie schweigen und denken: Ich muss doch meinen Partner schonen. Dieses würde ihn verletzen … Jenes würde er nicht verkraften …
    Wenn Sie Ihren Partner schonen, schonen Sie in Wahrheit nur sich selbst. Sie haben Angst vor Auseinandersetzung. Davor, Ihren Partner mit Ihren Bedürfnissen zu

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