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Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Lerner
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einmal gewohnt habe, und ich war mir unsicher, ob Taffels Beschreibung bei ihr überhaupt auf fruchtbaren Boden fallen würde, da Jeffrey Ann meiner Ansicht nach dem altmodischen Erziehungsstil anhängt. Zu meiner Überraschung erzählte sie mir, dass die Beschreibung ihr im Hinblick auf einige starre Erwartungen geholfen habe, die sie als Mutter frustriert hätten. Nachdem sie böse auf Alex geworden war, weil er sich geweigert hatte, das zu essen, was der Rest der Familie aß, hatte er ihr geantwortet, dass seine Freunde zu essen bekämen, was immer sie sich wünschten (Jeffrey Anns Familie gehört zu den wenigen, die an den meisten Tagen um 18.30 Uhr gemeinsam zu Abend essen). Bei einer Umfrage in einem seiner Kurse stellte Alex fest, dass er der Einzige war, der abends regelmäßig mit seinen Eltern aß. Außer Acht lassend, dass wir uns in einem neuen Zeitalter befinden, versuchen Sie vielleicht, Ihren Kindern ein unrealistisches Bild vom Familienleben aufzuzwingen.
    Ich will damit nicht sagen, dass Sie und Ihr Partner den Standpunkt »Teenager sind eben Teenager« einnehmen und es zulassen sollten, dass an Ihrem Tisch geflucht wird. Sie sollten auch nicht Ihre Bemühungen aufgeben, das Abendessen zu einer Familienangelegenheit zu machen – ohne Handys und andere technische Geräte –, wenn Ihnen das wichtig ist. Ich möchte Sie nur daran erinnern, dass die Erziehung in der heutigen Welt nicht mehr so einfach ist und dass dies wiederum eine Paarbeziehung schwieriger macht. Falls Sie sich in den Untiefen der aus früheren Zeitaltern stammenden Erwartungen an das Familienleben gefangen fühlen, dann holen Sie sich Hilfe in einem Erziehungsratgeber oder suchen Sie einen Familientherapeuten auf.

Regel Nr. 74 – Machen Sie Ihren Partner nicht zum »Buhmann«
    Folgende Unterhaltung könnten Sie überall zufällig mit anhören: Die kleine Susie bittet ihren Vater, ihr ein Eis zu kaufen, und er sagt: »Tut mir leid, Schätzchen, aber ich kann dir keins kaufen, weil deine Mutter nicht will, dass du eins bekommst.« Sein Ton impliziert, dass er ihr wirklich gern ein Eis kaufen würde, seiner Frau jedoch gehorchen muss. Subtil schlägt er sich auf Kosten seiner Frau und seiner Ehe auf die Seite seiner Tochter. Oder (weniger subtil): »Okay, aber erzähl Mom nichts davon, weil sie sonst sauer auf mich wird.«
    Es ist in Ordnung, wenn die kleine Susie versteht, dass ihre Mutter, was den Verzehr von Zucker angeht, strengere Ansichten vertritt als ihr Vater. Und es ist ein Zeichen von Kooperation, wenn der Vater sich einverstanden erklärt, die Einhaltung der von der Mutter aufgestellten Regel aus dem einfachen Grund zu unterstützen, weil sie ihr so wichtig ist. Aber sobald er der Regel zugestimmt hat, muss er Nein zu Eis sagen, ohne seine Frau zum Buhmann zu machen.
    Wenn der Vater eigentlich nicht hinter dieser Regel steht, muss er das Gespräch darüber neu führen – und zwar mit der Mutter. Er könnte sagen: »Manchmal fühle ich mich einfach nicht wohl damit, die Regel ›kein Zucker vor dem Essen‹ durchzusetzen. Wenn ich mit Susie unterwegs bin und ich will ihr ein Eis kaufen, dann möchte ich das auch tun können – selbst wenn wir uns generell an diese Regel halten.« Es liegt in unserer Verantwortung, mit unserem Partner in Bezug auf Regeln, die wir unterstützen können, zusammenzuarbeiten, und uns nicht auf die Seite des Kindes zu schlagen, so als wären wir machtlos gegenüber unserem Partner, dem Familiendiktator. Und selbst wenn unserem Partner eine bestimmte Regel wichtiger ist als uns: Wenn wir dieser Regel zustimmen, müssen wir uns auch an sie halten, statt zu versuchen, Pluspunkte bei den Kindern zu sammeln, indem wir sie – direkt oder indirekt – dazu bringen, unseren Partner für ihre Enttäuschung verantwortlich zu machen.
    Hüten Sie sich vor der versteckten Dreieckskonstellation, in der Sie sich auf Kosten Ihres Partners auf die Seite Ihres Kindes schlagen.
    Hüten Sie sich vor dieser versteckten Dreieckskonstellation, in der Sie sich auf Kosten Ihres Partners auf die Seite Ihres Kindes schlagen, egal ob es sich hier um die Fünfjährige handelt, die ein Eis haben möchte, oder um den Fünfunddreißigjährigen, der wieder zurück nach Hause ziehen will (»Deine Mutter sagt, du kannst nicht wieder bei uns einziehen, obwohl ich das gern möchte«). Wenn Sie anderer Meinung sind als Ihr Partner, müssen Sie mit ihm darüber reden und ihm Ihre Gedanken mitteilen. (»Ich verstehe deine Besorgnis

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