Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben
ernähren, und dass sie das Recht hat, zu Hause bei den Kindern zu bleiben, wenn sie das möchte, nur weil ich mehr verdiene, als sie es könnte. Welche Art von Feminismus ist das denn?«
Machen Sie eine neue Rechnung auf. Dies könnte sich als eine Ihrer besten Investitionen erweisen.
Recht hat er! Doch später hielt ebendieser Mann seine Frau unbewusst davon ab, eine Halbtagsstelle anzunehmen, indem er die Kosten für den Babysitter von ihrem potenziellen Gehalt abzog und zu dem Schluss kam, dass sie »so gut wie nichts« verdienen würde, wenn sie wieder zur Arbeit gehe. Und natürlich war es ihm lieber, wenn sie mit dem Kleinkind zu Hause blieb, ein nur allzu natürlicher Wunsch. Seine Frau machte dieselbe Rechnung auf und kam ebenfalls zu dem Schluss, dass ihr finanzieller Beitrag zum Unterhalt der Familie zu geringfügig sein würde. Es war ohnehin nicht ihr Traumjob, den sie ablehnte.
Doch ob es um die Arbeit oder das Leben als solches geht: Man muss das Gesamtbild betrachten. Oft muss man sich erst hocharbeiten, bevor man ein anständiges Gehalt verdient. Und es hat über die verdienten Euros hinaus viele persönliche Vorteile, wenn beide Partner berufstätig sind. Die Befriedigung einer beruflichen Tätigkeit sowie das Bedürfnis der Frau, in einer unsicheren Welt ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern, flossen nicht in die oben geschilderte Kalkulation mit ein.
Machen Sie eine neue Rechnung auf. Ziehen Sie die Kosten der Kinderbetreuung von seinem Gehalt ab (oder ihrem , wenn sie der Alleinverdiener ist). Statt also jeden Euro für die Kinderbetreuung jedem Euro gegenzurechnen, den sie verdienen könnte, sollten Sie so über die Finanzen der Familie sprechen, dass Sie beide die Verantwortung für die Kosten der Kinderbetreuung tragen und gleichermaßen die Chancen (und Herausforderungen) einer bezahlten Tätigkeit wahrnehmen können. Zieht man die Kosten für die Kinderbetreuung von seinem Gehalt ab, wird sich zwar am Nettoeinkommen der Familie nichts ändern, doch das Gespräch darüber eine andere Richtung bekommen – ihr Beitrag wird honoriert statt herabgewürdigt. Eine andere Möglichkeit wäre, die Kosten für die Kinderbetreuung proportional von beiden Gehältern zu subtrahieren. Wenn er beispielsweise 80 000 Euro verdient und sie 20 000, dann ziehen Sie 80 Prozent von seinem und 20 Prozent von ihrem Gehalt ab.
Vielen Paaren ist heutzutage der Luxus verwehrt, in Bezug auf das Problem Arbeit und Familie eine »Wahl« treffen zu können. Vielmehr müssen sie froh sein, wenn einer von ihnen eine gut bezahlte Arbeit hat. Oft nehmen beide Partner einen oder mehrere schlecht bezahlte Jobs an, um die Familie über Wasser zu halten. Wenn Sie sich jedoch in einer solchen Situation wie der oben beschriebenen befinden, sollten Sie nach neuen Lösungswegen suchen. Eine neue Rechnung aufzumachen, mit der Sie emotional besser leben können, erweist sich vielleicht als eine Ihrer besten Investitionen.
Regel Nr. 72 – Behalten Sie das Heft in der Hand
Wenn Sie zulassen, dass Ihre Kinder den Laden schmeißen, können Sie darauf wetten, dass Sie und Ihr Partner chronisch gestresst sind. Sie beide müssen das Heft in der Hand behalten, das heißt die Regeln festlegen und deren Einhaltung durchsetzen.
»Was könnte einfacher sein als das?«, fragte ich mich, bevor mich mein eigenes Kind eines Besseren belehrte. Ich war überzeugt davon, dass Steve und ich unsere Kinder im Unterschied zu diesen unfähigen Eltern im Supermarkt, deren Kinder in der Schlange vor der Kasse schrien und wild um sich schlugen, »unter Kontrolle« haben würden. Unsere Elternschaft kurierte uns beide schnell von dieser arroganten Haltung.
Menschen, die Ihnen sagen, »das Kommando zu übernehmen« sei ein leicht zu erreichendes Ziel, haben entweder keine oder »einfach zu handhabende« Kinder, die ihre Zimmer aufgeräumt halten und unaufgefordert den Tisch decken. Kinder kommen mit ihren eigenen einzigartigen DNS-Strängen auf die Welt, und einige haben eine natürliche Veranlagung zu Wohlverhalten und Verantwortung. Die Eltern eines solchen Kindes rechnen sich dessen gutes Verhalten vielleicht als Verdienst an und glauben, dass Sie und Ihr Partner Ihre ausgelassenen, hyperaktiven, rebellischen und lebhaften Kinder leicht »unter Kontrolle« bekommen könnten, wenn Sie einfach nur Regeln aufstellen und konsequent sein würden. Bis jetzt ist noch kein Mittel gegen diese Wahnidee bekannt, außer mit diesen Eltern eine Woche lang die
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