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Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Lerner
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stark auf ein Kind. Wenn Sie sich auf besorgte oder gängelnde Weise zu stark auf ein Kind konzentrieren, vernachlässigen Sie wahrscheinlich andere Bereiche, denen Sie sich widmen sollten – Ihre Partnerschaft, Ihre Familienbeziehungen oder Ihr eigenes persönliches Wachstum. Verteilen Sie Ihre Fürsorge auf verschiedene Lebensbereiche.
    7. Leben Sie Ihr eigenes Leben (nicht das von jemand anderem) so gut wie möglich. Die Art, wie Sie Ihre Beziehungen zu anderen Erwachsenen gestalten, gehört zum Wichtigsten, was Ihre Kinder von Ihnen lernen.
    8. Halten Sie den Kontakt zu Ihrer Herkunftsfamilie. Wenn Sie an den Beziehungen zu Ihrer Herkunftsfamilie arbeiten, hilft das Ihrer Partnerschaft und Ihren Kindern. Auch Ihr Bemühen, eine ruhige, herzliche und respektvolle Beziehung zur Herkunftsfamilie Ihres Partners zu haben, wird Ihrer Beziehung und Ihren Kindern helfen.
    9. Seien Sie weniger ängstlich und überempfindlich. Tun Sie alles dafür, ein bisschen mehr Achtsamkeit und inneren Frieden zu erreichen. Wenn Sorge und Angst unser Denken beherrschen, verlieren wir das Geschenk des Augenblicks und werden obendrein zu schlechten Problemlösern.
    10. Gehen Sie davon aus, dass Sie ausflippen werden. In gewissen Zeiten ist es ungefähr genauso unwahrscheinlich, dass Sie sich an die vorhergehende Regel halten, wie es unwahrscheinlich ist, dass Sie Astronaut werden. Angstgefühle werden Ihren Körper überfluten. Ihr hyperaktives Gehirn wird Sie morgens um drei mit furchteinflößenden Bildern von der Zukunft Ihres Kindes aus dem Schlaf reißen. Wecken Sie Ihren Partner nicht auf, damit er Ihre Angst teilt, auch wenn es Ihr gutes Recht ist, sich darüber zu ärgern, dass er so fest schläft.

8 Bis hierhin und nicht weiter: Erkennen Sie Ihre Toleranzgrenze
    Geben und Nehmen sind unerlässlich für eine gute Beziehung. Wie es im Rolling-Stones-Song heißt: »You can’t always get what you want.« (»Du kannst nicht immer bekommen, was du willst.«) Die Dinge laufen viel reibungsloser, wenn die Partner so flexibel sind, dass sie einander entgegenkommen können.
    Genauso wichtig ist es jedoch zu wissen, wann man nicht nachgeben und dem anderen folgen sollte. Ihrem Partner entgegenzukommen ist keine gute Idee, wenn es gegen Ihre Grundwerte, Prioritäten und Überzeugungen verstößt. Es schadet der Beziehung, wenn wir so tolerant gegenüber dem Verhalten unseres Partners werden, dass wir zu wenig von ihm erwarten oder uns mit unfairen Arrangements abfinden. Manchmal müssen wir den Status quo infrage stellen und »Es reicht!« sagen – und es auch so meinen.
    Was soll das heißen, »es auch so meinen«? Ganz klar Position zu beziehen ist kein Scheinultimatum. Es ist keine Drohung, die wir wütend ausstoßen (»Verdammt noch mal! Wenn du das noch einmal machst, gehe ich!«). Es ist kein letzter verzweifelter Versuch, unseren Partner dazu zu zwingen, sich zu ändern. Es ist keine widersprüchliche Botschaft, bei der unsere Worte das eine (»Ich kann das nicht mehr ertragen«) und unser Verhalten das andere sagt (wir ertragen es weiterhin, nachdem sich die Lage beruhigt hat).
    Eine eigene Haltung entwickelt sich vielmehr aus der Konzentration auf das Selbst, aus dem tief empfundenen Bewusstsein der eigenen Bedürfnisse, dessen, was man tun und geben kann, sowie der eigenen Toleranzgrenze. Man definiert eine klare Basis für das eigene Verhalten nicht, um den Partner zu ändern oder zu kontrollieren (obwohl dieser Wunsch natürlich besteht), sondern um die Würde, die Integrität und das Wohlergehen des eigenen Selbst zu bewahren. Bei dieser Basis geht es um das »Ich«: »Das ist es, was ich denke.« »Das ist es, was ich fühle.« »Dies sind die Dinge, die ich tun oder nicht tun kann.«
    Eine eigene Haltung kann man nicht vortäuschen oder sich von seiner durchsetzungsfähigen besten Freundin borgen. Jede hat eine andere Basis für sein Handeln, auch wenn sie uns vielleicht erst dann bewusst wird, wenn wir auf dem Prüfstand stehen. Es gibt keine »korrekte« Basis, die für uns alle zutrifft. Auch wenn es keinen Mangel an Ratschlägen gibt, können weder Ihre beste Freundin noch Ihr Therapeut wissen, welches in Ihrer Beziehung das »richtige« Maß an Geben, Tun oder Sichanpassen ist und welchen neuen Standpunkt Sie um Ihrer selbst willen einzunehmen bereit sind.
    Die Regeln in diesem Kapitel beschreiben eine Reihe von Situationen, in denen ein klarer Standpunkt gefordert ist. Sie reichen von dem, was im Alltag von Paaren

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