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Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Lerner
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Kinder zu tauschen und ihnen als Zugabe vielleicht noch ein paar Stiefkinder im Teenageralter draufzulegen.
    Seien Sie beim Aufstellen der Regeln und deren Umsetzung geduldig mit sich. Auftauchende Schwierigkeiten sind völlig normal, nicht weil Sie ein unfähiges Team, sondern weil Sie Menschen sind. Verstecken Sie sich nicht im Besenschrank, und behalten Sie Ihre Gefühle nicht für sich, weil Sie davon überzeugt sind, dass reifere Eltern, die von ihren edlen Instinkten geleitet werden, genau wüssten, was zu tun ist.
    Sich über Regeln und die Folgen ihrer Nichteinhaltung zu einigen, erfordert nicht , dass Sie und Ihr Partner einer Meinung sind.
    Sich über Regeln und die Folgen ihrer Nichteinhaltung zu einigen, erfordert nicht , dass Sie und Ihr Partner einer Meinung sind – ob es um die Schlafenszeit Ihres Kindes geht, um die Erfüllung seines Wunsches, sich einen Vampirfilm anzusehen, oder darum, dass es seinen Brokkoli aufisst, bevor es zwei Kugeln Eis bekommt. Es gibt keinen »richtigen Weg«, Kinder großzuziehen. Wichtig ist, dass Sie Ihre jeweiligen Ansichten respektieren und hinsichtlich der Regeln zu einem Konsens gelangen, mit dem Sie beide leben können, selbst wenn Sie unterschiedlicher Meinung sind. Ist Ihnen dies gelungen, müssen Sie die Regeln übereinstimmend festlegen und ihre Einhaltung konsequent durchsetzen, gleichzeitig jedoch dafür offen sein, Ihre Strategie im Lauf der Zeit auch einmal zu verändern.
    Als vernünftiges Team zusammenzuarbeiten, ist unter anderem deswegen so schwierig, weil Paare unter Stress leicht gegensätzliche Positionen entwickeln. Er steht für »Recht und Ordnung«, sie für »Liebe und Verständnis«. Er kauft nur Bio-Lebensmittel und erlaubt keinen Zucker im Haus, sie kritisiert vor den Kindern seine »Unnachgiebigkeit« und steckt ihnen heimlich Süßigkeiten zu. Er denkt, dass es vernünftig und ein Zeichen von Reife wäre, den Kindern gegenüber »Nein« zu sagen, sie findet, dass er ein geiziger Kontrollfreak ist. Er sagt Schwarz, und sie sagt Weiß.
    Wenn Partner in Fragen der Erziehung nicht an einem Strang ziehen, zehrt dies an ihrer Energie und untergräbt ihre Bindung zueinander. Tatsache ist, dass Kinder nicht darunter leiden werden, ein paar Süßigkeiten zu essen oder keine zu essen oder mit dieser oder jener Erziehungsphilosophie großgezogen zu werden. Aber sie werden Ängste entwickeln oder aus der Rolle fallen, wenn sie unaufhörlich zum Fokus der Auseinandersetzungen zweier Elternteile werden, denen es nicht gelingt, im Hinblick auf Regeln und deren Durchsetzung einen kreativen Kompromiss zu erzielen.

Regel Nr. 73 – Handeln Sie nicht im Alleingang
    Eine verborgene Ursache für Stress in Partnerschaft und Familie liegt in einem veralteten Modell der Kindererziehung und des Familienlebens. Vielleicht schwebt Ihnen vor, dass sich alle um 18.30 Uhr zum Abendessen versammeln und die Art von zivilisierter und ungestörter Unterhaltung führen, mit der Sie aufgewachsen sind – oder sich wünschen, aufgewachsen zu sein.
    Sollten Sie dies in Ihrer Familie so handhaben, nur zu! Wenn Sie jedoch eine schmerzliche Diskrepanz zwischen dem feststellen, wie es Ihrer Meinung nach sein sollte und wie es tatsächlich ist, dann seien Sie versichert, dass Sie nicht allein sind. Die Zeiten haben sich radikal geändert, und damit auch die »Familienzeit«.
    Ron Taffel, in den USA einer der führenden Experten in Fragen der Kindererziehung, beschreibt »Familienmahlzeiten« im 21. Jahrhundert so:
    Selbst wenn die Familienmitglieder am selben Tisch sitzen, isst vielleicht jeder etwas anderes – chinesisches Essen zum Mitnehmen, in der Mikrowelle erhitzte Tiefkühlpizza, Salat mit einer kalorienarmen Soße –, oft in getrennten Welten. Die vierzehnjährige Jenny schreibt unter dem Tisch eine SMS, während sie scheinbar die Frage ihrer Mutter zu einer Hausaufgabe beantwortet. Der zehnjährige Bert bittet lässig darum, dass ihm jemand »das verdammte Salz« reicht. Die sechzehnjährige Adelaide warnt ihre Geschwister und ihre Mutter: »Lasst mich bloß in Ruhe, denn ich krieg bald meine Tage und fühle mich richtig mies.« Jenny und Mom starten einen hitzigen Schlagabtausch über ein Konzert mitten in der Woche, und Jenny verspricht, nicht später als zwei oder drei Uhr morgens zu Hause zu sein.
    Diese Beschreibung mailte ich meiner Freundin Jeffrey Ann, der einundsechzigjährigen Mutter des vierzehnjährigen Alex. Jeffrey Ann lebt in Topeka, Kansas, wo ich auch

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