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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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führte sie zu ihrem Stuhl. »Du bist es, die nicht versteht. Jetzt musst du dich hinsetzen, Pamela, und deine Füße hochlegen. Du musst. Und ich muss gehen.«
    Als sie den Stuhl erreichten, stützte sich Lady Sharpe mit einer Hand auf dessen Lehne und setzte sich langsam. »Wann kommen Nash und Xanthia zurück?«, fragte sie. »Ich denke, sie wird einverstanden sein, Patin zu werden.«
    »Morgen«, sagte er und tätschelte ihr sanft die Schulter. »Bitte Nash, sie zu dir zu begleiten. Er wird sich geehrt fühlen. Schließlich ist er sich noch nicht sicher, ob wir ihn mögen.«
    »Tun wir das?« Lady Sharpe schaute auf.
    Rothewell dachte darüber nach. »Nun, ausreichend, würde ich meinen«, erwiderte er schließlich. »Wir müssen Xanthias Urteil vertrauen. Und jetzt, da ich darüber nachdenke, bin ich verdammt froh, ihn in der Familie zu haben.«
    »Bist du das?« Die Countess blinzelte. »Warum?«
    Rothewell brachte ein Lächeln zustande. »Aus keinem besonderen Grund, Pamela. Und jetzt gestatte mir, mich zu verabschieden.«
    Seine Cousine stieß einen bedauernden Seufzer aus. »Nun, ich hatte gehofft, du würdest wenigstens zum Abendessen bleiben«, sagte sie und begann wieder, die Falten ihres Morgenrockes glatt zu streichen. »Schließlich hast du jetzt niemanden zu Hause, mit dem du essen kannst.«
    Rothewell beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange. »Ich bin ein eigenbrötlerisches Ungeheuer«, versicherte er ihr. »Ich werde schon zurechtkommen.«
    Die Countess legte den Kopf in den Nacken, um zu ihm hochzuschauen. Sie hatte die Lippen fest aufeinandergepresst. »Aber du und Xanthia habt dreißig Jahre lang Seite an Seite gelebt«, beharrte sie. »Es ist nur natürlich, dass du dich einsam fühlen könntest, Kieran.«
    »Gelebt, das ist richtig, aber nicht gearbeitet«, entgegnete er, wobei er zur Tür starrte, seinem Fluchtpunkt. »Xanthia war der Protegé unseres Bruders Luke, nicht ich. Sie waren die Erbsen in der Schote, Pamela. Ich war nur … die Hülse, die übrig bleibt.«
    Und dann, ehe Pamela ihre Bitte an ihn noch einmal wiederholen würde, verließ Rothewell das Zimmer.

Kapitel 2
    In dem der Comte de Valigny einen Kartenspielabend ausrichtet
    D ie dünnen Finger Comte de Valignys bewegten sich wie kleine weiße Aale, als er geschickt die Karten mischte. Aus müden Augen beobachteten seine Gäste, wie er die Karten ausgab. Bei jeder seiner Bewegungen funkelte der blutrote Rubin, in dem sich das Licht der Lampe brach, an seiner Hand auf.
    In dieser Nacht saßen sie zu fünft am Tisch im Salon des Comte, und jeder der Männer lebte ausschweifender als der andere. Valignys Spiel war Vingt-et-un mit einem Mindesteinsatz von fünfzig Pfund, und nach den langen Stunden, die inzwischen vergangen waren, roch es im Zimmer nach Zigarrenrauch und Schweiß. Unvermutet stand Lord Rothewell auf und öffnete eines der Schiebefenster.
    »Merci, mon ami.« Valigny warf einen abschätzenden Blick in Rothewells Richtung, als er die letzte Karte über den vergoldeten Holztisch schob. »Das Spiel wird ernst, nicht wahr?«
    Zwei der Gentlemen am Tisch sahen in der Tat verzweifelt aus. Valigny selbst hätte es auch sein sollen, aber in all den Monaten, in denen Lord Rothewell dem Comte beim Kartenspiel gegenübergesessen hatte, war dem Mann nicht einmal ein Zaudern anzusehen gewesen – nicht einmal dann, wenn es hätte sein müssen. Valigny spielte mit Leidenschaft, verlor oft und stellte seine Schuldscheine fast ebenso unbekümmert aus, wie er die Karten ausgab. Aber seine Gewinne, wenn es sich so fügte, waren legendär. Er war der geborene Spieler.
    » Bonne chance, Messieurs.« Erste Karten wurden ausgegeben und die Einsätze platziert, jeder in der Runde entschied sich, eine weitere Karte zu nehmen. Der Comte lächelte noch immer, während er mit einem Finger auf die offen vor ihm liegende Karte trommelte – die Pik-Dame.
    »Ich bin draußen.« Sir Ralph Henries spie diese Worte aus und starrte aus zusammengekniffenen Augen auf die schwarze Dame. »Das ist das zweite Mal in Folge, dass Valigny diese Karte hat! Haben Sie überhaupt gründlich gemischt, Calvert? Haben Sie das?«
    »Sie haben mir doch dabei zugesehen«, entgegnete Calvert. »Guter Gott, worüber beklagen Sie sich eigentlich? Ich stehe schon so gut wie mit einem Bein im Schuldturm. Geben Sie ihm noch eine Karte, Valigny. Vielleicht hält ihn das davon ab, die ganze Nacht zu jammern.«
    Sir Ralph schaute auf, sein Blick war wirr.

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