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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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sich wieder im Ozean auflösen. Dies ist die höchste Vollkommenheit spiritueller Existenz, die ohne individuelle Persönlichkeit erreicht werden kann. Es ist ein angstvoller Lebenszustand, in dem es an vollkommenem Wissen über die spirituelle Existenz mangelt. Darüber hinaus gibt es viele Menschen, die Spiritualität überhaupt nicht verstehen können. Verwirrt durch so viele Theorien und durch Widersprüche verschiedenster philosophischer Spekulationen, fühlen sie sich abgestoßen oder werden zornig und kommen törichterweise zu der Schlußfolgerung, es gäbe keine höchste Ursache und letztlich sei alles leer. Solche Menschen befinden sich in einem krankhaften Lebenszustand. Manche Menschen sind zu sehr dem Materialismus verhaftet und schenken daher dem spirituellen Leben keine Aufmerksamkeit; andere wollen ihre Identität in der höchsten spirituellen Ursache auflösen, und wieder andere wollen gar nichts mehr glauben, weil sie aus tiefer Frustration heraus auf jede Art von spiritueller Spekulation zornig sind. Was diese letztere Klasse von Menschen betrifft, so suchen sie bei irgendwelcher Berauschung Zuflucht, und ihre Gefühlshalluzinationen werden manchmal für spirituelle Visionen gehalten. Man muß sich von allen drei Stufen materiellen Bewußtseins lösen: von Anhaftung an materielles Leben, von Angst vor einer spirituellen persönlichen Identität und von der Vorstellung der „Leere“, welche aus Frustration entsteht. Um von diesen drei Stufen der materiellen Lebensauffassung frei zu werden, muß man unter der Leitung eines echten spirituellen Meisters beim Herrn vollständig Zuflucht suchen und den Vorschriften und regulierenden Prinzipien des hingebungsvollen Dienstes folgen. Dieses spirituelle Leben führt einen letztlich zur Stufe der bhāva, der transzendentalen Liebe zu Gott.
    Im Bhakti-rasāmṛta-sindhu, der Wissenschaft des hingebungsvollen Dienstes, heißt es:
    ādau śraddhā tataḥ sādhu-
   saṅgo ’tha bhajana-kriyā
tato ’nartha-nivṛttiḥ syāt
   tato niṣṭhā rucis tataḥ
    athāsaktis tato bhāvas
   tataḥ premābhyudañcati
sādhakānām ayaṁ premṇaḥ
   prādurbhāve bhavet kramaḥ
    ( Bhakti-rasāmṛta-sindhu 1.4.15–16)
    „Am Anfang muß ein vorbereitender Wunsch nach Selbstverwirklichung vorhanden sein. Dies wird einen auf die Stufe führen, wo man versucht, mit spirituell fortgeschrittenen Menschen zusammenzusein. Auf der nächsten Stufe wird man von einem qualifizierten spirituellen Meister eingeweiht, und unter seiner Anleitung beginnt der neue Gottgeweihte mit dem Vorgang des hingebungsvollen Dienstes. Indem man unter der Führung des spirituellen Meisters hingebungsvollen Dienst ausübt, wird man von aller materiellen Anhaftung frei, erreicht Stetigkeit in der Bemühung um Selbstverwirklichung und findet Geschmack daran, über Śrī Kṛṣṇa, die Absolute Persönlichkeit Gottes, zu hören. Dieser Geschmack entwickelt sich weiter zur Stufe der Anhaftung an das Kṛṣṇa-Bewußtsein, was im gereiften Zustand zu bhāva, der Vorstufe transzendentaler Liebe zu Gott, wird. Wirkliche Liebe zu Gott wird prema genannt, die höchste Stufe der Vollkommenheit des Lebens.“
    Auf der prema- Stufe ist man ununterbrochen im transzendentalen liebevollen Dienst des Herrn tätig. Indem man sich also unter der Führung eines echten spirituellen Meisters dem allmählichen Vorgang des hingebungsvollen Dienstes widmet, kann man die höchste Stufe erreichen, auf der man frei von allen materiellen Anhaftungen ist, frei von der Angst vor einer individuellen spirituellen Persönlichkeit und frei von der Frustration, die aus der Philosophie der Leere entsteht. Dann kann man letztlich in das Reich des Höchsten Herrn gelangen.

    Vers 11
    11
    yae yaTaA maAM ‘apaântae taAMstaTaEva BajaAmyah"ma, /
mama vatmaARnauvataRntae manauSyaA: paATaR s$avaRzA: //11//
    ye yathā māṁ prapadyante
   tāṁs tathaiva bhajāmy aham
mama vartmānuvartante
   manuṣyāḥ pārtha sarvaśaḥ
    ye – alle, die; yathā – wie; mām – Mir; prapadyante – sich ergeben; tān – ihnen; tathā – so; eva – gewiß; bhajāmi – belohne; aham – Ich; mama – Meinem; vartma – Pfad; anuvartante – folgen; manuṣyāḥ – alle Menschen; pārtha – o Sohn Pṛthās; sarvaśaḥ – in jeder Hinsicht.
    Alle belohne Ich in dem Maße, wie sie sich Mir ergeben. Jeder folgt Meinem Pfad in jeder Hinsicht, o Sohn Pṛthās.
    ERLÄUTERUNG: Jeder sucht nach

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