Bhagavad Gita wie sie ist
weisen darauf hin, daß alles in der materiellen Welt eine Manifestation des Brahman ist. Zwar mögen die Wirkungen unterschiedlich manifestiert sein, doch sie sind alle nicht verschieden von der Ursache. In der Īśopaniṣad wird gesagt, daß alles mit dem Höchsten Brahman, Kṛṣṇa, verbunden ist und daß daher alles Ihm allein gehört. Wer sich vollkommen der Tatsache bewußt ist, daß alles Kṛṣṇa gehört, daß Er der Besitzer alles Existierenden ist und daß deshalb alles in Seinem Dienst steht, hat nichts mit den Ergebnissen seiner Tätigkeiten zu tun, seien diese nun tugendhaft oder sündhaft. Selbst der materielle Körper, der einem vom Herrn gegeben wurde, um eine bestimmte Art von Handlungen auszuführen, kann im Kṛṣṇa-Bewußtsein beschäftigt werden. Dann befindet er sich jenseits der Verunreinigungen durch sündhafte Reaktionen, genau wie ein Lotosblatt niemals naß wird, obwohl es sich im Wasser befindet. Der Herr sagt in der Gītā (3.30) auch: mayi sarvāṇi karmāṇi sannyasya. „Gib all deine Tätigkeiten Mir (Kṛṣṇa) hin.“ Die Schlußfolgerung lautet, daß ein Mensch ohne Kṛṣṇa-Bewußtsein auf der Ebene des materiellen Körpers und der Sinne aktiv ist, wohingegen ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch in dem Wissen handelt, daß der Körper das Eigentum Kṛṣṇas ist und deshalb in Kṛṣṇas Dienst beschäftigt werden sollte.
Vers 11
11
k(Ayaena manas$aA bauÜ"YaA ke(valaEir"in‰"yaEr"ipa /
yaAeigAna: k(maR ku(vaRinta s$aËMÿ tyaftvaAtmazAuÜ"yae //11//
kāyena manasā buddhyā
kevalair indriyair api
yoginaḥ karma kurvanti
saṅgaṁ tyaktvātma-śuddhaye
kāyena – mit dem Körper; manasā – mit dem Geist; buddhyā – mit der Intelligenz; kevalaiḥ – geläutert; indriyaiḥ – mit den Sinnen; api – sogar; yoginaḥ – diejenigen, die Kṛṣṇa-bewußt sind; karma – Tätigkeiten; kurvanti – sie führen aus; saṅgam – Anhaftung; tyaktvā – aufgebend; ātma – des Selbst; śuddhaye – um der Läuterung willen.
Die yogīs, die Anhaftung aufgeben, handeln mit Körper, Geist, Intelligenz und sogar den Sinnen nur zum Zwecke der Läuterung.
ERLÄUTERUNG: Wenn man im Kṛṣṇa-Bewußtsein für die Zufriedenstellung der Sinne Kṛṣṇas handelt, wird jede Handlung des Körpers, des Geistes, der Intelligenz und sogar der Sinne von materieller Verunreinigung geläutert. Auf die Tätigkeiten eines Kṛṣṇa-bewußten Menschen folgen keine materiellen Reaktionen. Um geläuterte Tätigkeiten ( sad-ācāra ) auszuführen, genügt es also, sich einfach im Kṛṣṇa-Bewußtsein zu betätigen. Śrī Rūpa Gosvāmī beschreibt dies in seinem Bhakti-rasāmṛta-sindhu (1.2.187) wie folgt:
īhā yasya harer dāsye
karmaṇā manasā girā
nikhilāsv apy avasthāsu
jīvan-muktaḥ sa ucyate
„Jemand, der mit Körper, Geist, Intelligenz und Worten im Kṛṣṇa-Bewußtsein, das heißt im Dienste Kṛṣṇas, handelt, ist sogar schon in der materiellen Welt befreit, obwohl er vielen scheinbar materiellen Tätigkeiten nachgehen mag.“ Er besitzt kein falsches Ego, denn er glaubt nicht, daß er mit dem materiellen Körper identisch ist oder daß er der Besitzer des Körpers ist. Er weiß, daß er nicht der Körper ist und daß ihm der Körper auch nicht gehört. Er selbst gehört Kṛṣṇa, und auch der Körper gehört Kṛṣṇa. Wenn er alles, was er besitzt – Körper, Geist, Intelligenz, Worte, sein Leben, seinen Reichtum usw. –, in Kṛṣṇas Dienst stellt, ist er sogleich mit Kṛṣṇa verbunden. Er ist eins mit Kṛṣṇa und ist frei vom falschen Ego, das einen glauben macht, man sei der Körper, usw. Diese Stufe ist die Vollkommenheit des Kṛṣṇa-Bewußtseins.
Vers 12
12
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@yau·(: k(Amak(Are"NA P(lae s$a·(Ae inabaDyatae //12//
yuktaḥ karma-phalaṁ tyaktvā
śāntim āpnoti naiṣṭhikīm
ayuktaḥ kāma-kāreṇa
phale sakto nibadhyate
yuktaḥ – derjenige, der im hingebungsvollen Dienst tätig ist; karma-phalam – die Ergebnisse aller Tätigkeiten; tyaktvā – aufgebend; śāntim – vollkommenen Frieden; āpnoti – erreicht; naiṣṭhikīm – unerschütterlichen; ayuktaḥ – jemand, der nicht Kṛṣṇa-bewußt ist; kāma-kāreṇa – um das Ergebnis seiner Tätigkeiten zu genießen; phale – im Ergebnis; saktaḥ – angehaftet; nibadhyate – wird verstrickt.
Die fortwährend
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