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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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karma-phala-saṁyogaṁ
   svabhāvas tu pravartate
    na – niemals; kartṛtvam – Eigentum; na – weder; karmāṇi – Tätigkeiten; lokasya – der Menschen; sṛjati – erschafft; prabhuḥ – der Herr der Stadt des Körpers; na – noch; karma-phala – mit den Ergebnissen der Tätigkeiten; saṁyogam – Verbindung; svabhāvaḥ – die Erscheinungsweisen der materiellen Natur; tu – aber; pravartate – handeln.
    Das verkörperte spirituelle Lebewesen, der Herr in der Stadt seines Körpers, verursacht niemals Tätigkeiten. Weder veranlaßt es andere zu handeln, noch erzeugt es die Früchte seiner Tätigkeiten. All dies wird von den Erscheinungsweisen der materiellen Natur bewirkt.
    ERLÄUTERUNG: Wie im Siebten Kapitel erklärt wird, ist das Lebewesen eine der Energien oder Naturen des Höchsten Herrn, aber es unterscheidet sich von Materie, die eine andere Natur des Herrn ist, nämlich die niedere. Irgendwie ist die höhere Natur, das Lebewesen, seit unvordenklichen Zeiten in Verbindung mit der materiellen Natur. Der zeitweilige Körper, das heißt der materielle Aufenthaltsort, den das Lebewesen bekommt, ist die Ursache einer Vielfalt von Tätigkeiten und der sich daraus ergebenden Reaktionen. Wenn man in einem solch bedingten Zustand lebt, erleidet man die Ergebnisse der Tätigkeiten des Körpers, da man sich (aus Unwissenheit) mit dem Körper identifiziert. Es ist die seit unvordenklichen Zeiten erworbene Unwissenheit, die die Ursache körperlicher Leiden und Nöte ist. Sobald sich das Lebewesen von den Tätigkeiten des Körpers löst, wird es auch von den Reaktionen frei. Solange es sich in der Stadt des Körpers aufhält, scheint es Herr über sie zu sein, doch in Wirklichkeit ist es weder der Besitzer des Körpers noch der Herr über dessen Tätigkeiten und die daraus erfolgenden Reaktionen. Es befindet sich einfach inmitten des materiellen Ozeans und kämpft um seine Existenz. Die Wogen des Ozeans werfen es hin und her, und es hat keine Herrschaft über sie. Die beste Lösung, um aus dem Wasser herauszugelangen, besteht darin, sich dem transzendentalen Kṛṣṇa-Bewußtsein zuzuwenden. Nur dies wird einen aus allem Unheil erretten.

    Vers 15
    15
    naAd"Ôae k(syaicatpaApaM na caEva s$auk{(taM ivaBau: /
@ÁaAnaenaAva{taM ÁaAnaM taena mau÷inta jantava: //15//
    nādatte kasyacit pāpaṁ
   na caiva sukṛtaṁ vibhuḥ
ajñānenāvṛtaṁ jñānaṁ
   tena muhyanti jantavaḥ
    na – nie; ādatte – nimmt an; kasyacit – irgend jemandes; pāpam – Sünde; na – und nicht; ca – auch; eva – gewiß; su-kṛtam – fromme Tätigkeiten; vibhuḥ – der Höchste Herr; ajñānena – durch Unwissenheit; āvṛtam – bedeckt; jñānam – Wissen; tena – dadurch; muhyanti – sind verwirrt; jantavaḥ – die Lebewesen.
    Ebenso nimmt der Höchste Herr niemandes sündhafte oder fromme Tätigkeiten auf Sich. Die verkörperten Wesen jedoch sind verwirrt, da Unwissenheit ihr wahres Wissen bedeckt.
    ERLÄUTERUNG: Das Sanskritwort vibhu bezeichnet den Höchsten Herrn, der unbegrenztes Wissen, unbegrenzte Reichtümer, unbegrenzte Stärke, unbegrenzten Ruhm, unbegrenzte Schönheit und unbegrenzte Entsagung in Vollkommenheit besitzt. Er ist immer in Sich Selbst zufrieden und wird weder von sündigen noch von frommen Tätigkeiten gestört. Er schafft für niemanden besondere Umstände; vielmehr ist es das Lebewesen selbst, das, durch Unwissenheit verwirrt, den Wunsch entwickelt, in bestimmte Lebensumstände versetzt zu werden, womit seine Kette von Aktion und Reaktion beginnt. Da das Lebewesen von höherer Natur ist, ist es voller Wissen. Trotzdem neigt es aufgrund seiner begrenzten Kraft dazu, von Unwissenheit beeinflußt zu werden. Der Herr ist allmächtig, das Lebewesen jedoch nicht. Der Herr ist vibhu (allwissend), und das Lebewesen ist aṇu (atomisch klein). Weil es eine lebendige Seele ist, hat es die Fähigkeit, nach seinem freien Willen zu wünschen, doch all diese Wünsche werden nur vom allmächtigen Herrn erfüllt. Wenn das Lebewesen verwirrte Wünsche hat, ist es ebenfalls der Herr, der es ihm erlaubt, diese Wünsche zu erfüllen; doch der Herr ist niemals für die Aktionen und Reaktionen verantwortlich, die durch die Wünsche des Lebewesens hervorgerufen werden. Da sich die verkörperte Seele in einem verwirrten Zustand befindet, identifiziert sie sich mit dem umständebedingten materiellen Körper und wird so dem zeitweiligen Leid und Glück des Lebens unterworfen.

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