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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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paramātmā samāhitaḥ
śītoṣṇa-sukha-duḥkheṣu
   tathā-mānāpamānayoḥ
    jita-ātmanaḥ – desjenigen, der den Geist bezwungen hat; praśāntasya – der durch solche Beherrschung des Geistes Ausgeglichenheit erlangt hat; parama-ātmā – die Überseele; samāhitaḥ – vollständig erreicht; śīta – in Kälte; uṣṇa – Hitze; sukha – Glück; duḥkheṣu – und Leid; tathā – auch; māna – in Ehre; apamānayoḥ – und Schmach.
    Für jemanden, der den Geist bezwungen hat, ist die Überseele bereits erreicht, denn er hat Ausgeglichenheit erlangt. Für einen solchen Menschen sind Glück und Leid, Hitze und Kälte, Ehre und Schmach alle das gleiche.
    ERLÄUTERUNG: Eigentlich wird von jedem Lebewesen erwartet, daß es den Anweisungen des Herrn, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, folgt, der Sich als Paramātmā im Herzen eines jeden befindet. Wenn der Geist durch die äußere, illusionierende Energie irregeführt wird, wird man in materielle Tätigkeiten verstrickt. Sobald man daher den Geist durch eines der yoga- Systeme zu beherrschen vermag, kann man sagen, daß man das Ziel bereits erreicht hat. Das Lebewesen muß in jedem Fall höheren Weisungen folgen. Wenn der Geist fest auf die höhere Natur gerichtet ist, hat er keine andere Möglichkeit, als den Weisungen des Höchsten zu folgen. Der Geist muß sich einer höheren Anweisung fügen und ihr dann folgen. Wenn man den Geist einmal beherrscht, folgt man von selbst den Anweisungen des Paramātmā, der Überseele. Durch Kṛṣṇa-Bewußtsein kann man diese transzendentale Ebene sogleich erreichen, weshalb der Geweihte Kṛṣṇas von der Dualität des materiellen Daseins – Leid und Glück, Kälte und Hitze usw. – nicht berührt wird. Dieser Zustand ist praktischer samādhi, Versenkung in den Höchsten.

    Vers 8
    8
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    jñāna-vijñāna-tṛptātmā
   kūṭa-stho vijitendriyaḥ
yukta ity ucyate yogī
   sama-loṣṭrāśma-kāñcanaḥ
    jñāna – durch gelerntes Wissen; vijñāna – und verwirklichtes Wissen; tṛpta – zufrieden; ātmā – ein Lebewesen; kūṭa-sthaḥ – spirituell situiert; vijita-indriyaḥ – mit beherrschten Sinnen; yuktaḥ – für Selbstverwirklichung qualifiziert; iti – so; ucyate – wird genannt; yogī – ein Mystiker; sama – sieht als gleich; loṣṭra – Kiesel; aśma – Stein; kāñcanaḥ – Gold.
    Ein Mensch gilt als selbstverwirklicht und wird als yogī [Mystiker] bezeichnet, wenn er kraft gelernten und verwirklichten Wissens völlig zufrieden ist. Ein solcher Mensch ist in der Transzendenz verankert und selbstbeherrscht. Er sieht alles – ob Kiesel, Steine oder Gold – als gleich an.
    ERLÄUTERUNG: Buchwissen ohne Verwirklichung der Höchsten Wahrheit ist nutzlos. Dies wird wie folgt bestätigt:
    ataḥ śrī-kṛṣṇa-nāmādi
   na bhaved grāhyam indriyaiḥ
sevonmukhe hi jihvādau
   svayam eva sphuraty adaḥ
    „Niemand kann das transzendentale Wesen des Namens, der Gestalt, der Eigenschaften und der Spiele Śrī Kṛṣṇas mit seinen materiell verunreinigten Sinnen verstehen. Nur jemandem, der durch den transzendentalen Dienst des Herrn spirituell erfüllt ist, werden der transzendentale Name, die transzendentale Gestalt, die transzendentalen Eigenschaften und die transzendentalen Spiele des Herrn offenbart.“ ( Bhakti-rasāmṛta-sindhu 1.2.234)
    Die Bhagavad-gītā ist die Wissenschaft des Kṛṣṇa-Bewußtseins. Allein durch weltliche Gelehrtheit kann niemand Kṛṣṇa-bewußt werden. Man muß das Glück haben, mit jemandem zusammenzukommen, der in reinem Bewußtsein verankert ist. Weil ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch allein mit reinem hingebungsvollem Dienst zufrieden ist, verfügt er durch die Gnade Kṛṣṇas über verwirklichtes Wissen, und durch verwirklichtes Wissen erreicht man die Vollkommenheit. Aufgrund von transzendentalem Wissen bleibt man in seinen Überzeugungen gefestigt, wohingegen jemand, der bloß akademisches Wissen besitzt, durch vermeintliche Widersprüche leicht getäuscht und verwirrt werden kann. Nur jemand, der eine verwirklichte Seele ist, ist tatsächlich selbstbeherrscht, und zwar weil er sich Kṛṣṇa ergeben hat. Er ist transzendental, weil er nichts mit weltlicher Gelehrsamkeit zu tun hat. Für ihn sind weltliche Gelehrsamkeit und mentale Spekulation, die anderen so

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