Bhagavad Gita wie sie ist
jeden, angesprochen. Und selbst wenn man Kṛṣṇa als den höchsten Herrscher über alle Lebewesen kennt, weiß man vielleicht nicht, daß Er der Ursprung aller Halbgötter ist; deshalb wird Er hier als Deva-deva, der von allen Halbgöttern verehrte Gott, angesprochen. Und selbst wenn man Ihn als den von allen Halbgöttern verehrten Gott kennt, weiß man vielleicht nicht, daß Er der höchste Besitzer aller Dinge ist; deshalb wird Er als Jagat-pati angesprochen. So wird in diesem Vers durch die Erkenntnis Arjunas die Wahrheit über Kṛṣṇa festgelegt, und wir sollten in Arjunas Fußstapfen treten, um Kṛṣṇa so zu verstehen, wie Er ist.
Vers 16
16
va·u(mahR"syazAeSaeNA id"vyaA ÷AtmaivaBaUtaya: /
yaAiBaivaRBaUitaiBalaAeRk(AinamaAMstvaM vyaApya itaï"is$a //16//
vaktum arhasy aśeṣeṇa
divyā hy ātma-vibhūtayaḥ
yābhir vibhūtibhir lokān
imāṁs tvaṁ vyāpya tiṣṭhasi
vaktum – zu sagen; arhasi – Du verdienst; aśeṣeṇa – im einzelnen; divyāḥ – göttlich; hi – gewiß; ātma – Deine eigenen; vibhūtayaḥ – Füllen; yābhiḥ – durch die; vibhūtibhiḥ – Füllen; lokān – alle Planeten; imān – diese; tvam – Du; vyāpya – durchdringend; tiṣṭhasi – bleibst.
Bitte beschreibe mir im einzelnen Deine göttlichen Kräfte, mit denen Du all diese Welten durchdringst.
ERLÄUTERUNG: Aus diesem Vers wird ersichtlich, daß Arjuna mit seinem Verständnis von der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, bereits zufrieden ist. Durch Kṛṣṇas Gnade verfügt Arjuna über persönliche Erfahrung, Intelligenz und Wissen sowie über alles andere, was man erlangen kann; und darüber hinaus hat er aufgrund dieser Vorzüge verstanden, daß Kṛṣṇa die Höchste Persönlichkeit Gottes ist. Für ihn besteht daran kein Zweifel, und doch bittet er Kṛṣṇa, Sein alldurchdringendes Wesen zu erklären. Die meisten Menschen, insbesondere die Unpersönlichkeitsanhänger, befassen sich hauptsächlich mit dem alldurchdringenden Wesen des Höchsten. Deshalb fragt Arjuna Kṛṣṇa, wie Er durch Seine verschiedenen Energien in Seinem alldurchdringenden Aspekt überall gegenwärtig ist. Man sollte sich darüber im Klaren sein, daß Arjuna diese Frage zum Nutzen der gewöhnlichen Menschen stellte.
Vers 17
17
k(TaM ivaâAmahM" yaAeigAMstvaAM s$ad"A pair"icantayana, /
ke(Sau ke(Sau ca BaAvaeSau icantyaAe'is$a BagAvanmayaA //17//
kathaṁ vidyām ahaṁ yogiṁs
tvāṁ sadā paricintayan
keṣu keṣu ca bhāveṣu
cintyo ’si bhagavan mayā
katham – wie; vidyām aham – soll ich kennen; yogin – o höchster Mystiker; tvām – Dich; sadā – immer; paricintayan – denkend an; keṣu – an welche; keṣu – an welche; ca – auch; bhāveṣu – Erscheinungsformen; cintyaḥ asi – man soll sich an Dich erinnern; bhagavan – o Höchster; mayā – von mir.
O Kṛṣṇa, o höchster Mystiker, wie soll ich ständig an Dich denken, und wie soll ich Dich verstehen? An welche Deiner mannigfaltigen Formen soll man sich erinnern, o Höchste Persönlichkeit Gottes?
ERLÄUTERUNG: Wie im vorangegangenen Kapitel erklärt wird, ist der Herr, die Höchste Persönlichkeit Gottes, von Seiner yoga-māyā verhüllt. Nur ergebene Seelen und Gottgeweihte können Ihn sehen. Arjuna ist jetzt davon überzeugt, daß sein Freund, Kṛṣṇa, der Höchste Herr ist, aber er möchte erfahren, was der allgemeine Vorgang ist, durch den der alldurchdringende Herr von gewöhnlichen Menschen verstanden werden kann. Gewöhnliche Menschen, einschließlich der Dämonen und Atheisten, können Kṛṣṇa nicht verstehen, denn Er wird von Seiner yoga-māyā- Energie bewacht. Arjuna stellt diese Fragen zu ihrem Nutzen. Der fortgeschrittene Gottgeweihte denkt nicht nur an seine eigene Erkenntnis, sondern an die Erkenntnis der gesamten Menschheit. Weil Arjuna ein Vaiṣṇava, ein Gottgeweihter, ist, ermöglicht er es in seiner Barmherzigkeit auch den gewöhnlichen Menschen, das alldurchdringende Wesen des Höchsten Herrn zu verstehen. Er spricht Śrī Kṛṣṇa hier insbesondere als yogin an, weil Śrī Kṛṣṇa der Herr der yoga-māyā- Energie ist, durch die Er für den gewöhnlichen Menschen entweder verhüllt oder unverhüllt ist. Der gewöhnliche Mensch, der keine Liebe zu Kṛṣṇa hat, kann nicht ständig an Kṛṣṇa denken; folglich muß er an materielle Dinge denken. Arjuna berücksichtigt die Denkweise der materialistischen Menschen
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