Bhagavad Gita wie sie ist
śakya
aham evaṁ-vidho ’rjuna
jñātuṁ draṣṭuṁ ca tattvena
praveṣṭuṁ ca paran-tapa
bhaktyā – durch hingebungsvollen Dienst; tu – aber; ananyayā – ohne mit fruchtbringenden Tätigkeiten oder spekulativem Wissen vermischt zu sein; śakyaḥ – möglich; aham – Ich; evam-vidhaḥ – wie dies; arjuna – o Arjuna; jñātum – zu kennen; draṣṭum – zu sehen; ca – und; tattvena – tatsächlich; praveṣṭum – eindringen in; ca – auch; param-tapa – o Bezwinger des Feindes.
Mein lieber Arjuna, nur durch ungeteilten hingebungsvollen Dienst kann Ich verstanden werden, wie Ich bin, so wie Ich vor dir stehe, und auf diese Weise kann Ich direkt gesehen werden. Nur so kannst du in das Geheimnis, Mich zu verstehen, eindringen.
ERLÄUTERUNG: Kṛṣṇa kann nur durch den Vorgang ungeteilten hingebungsvollen Dienstes verstanden werden. Er erklärt dies im vorliegenden Vers ausdrücklich, um unautorisierte Kommentatoren, die versuchen, die Bhagavad-gītā durch den Vorgang der Spekulation zu verstehen, darauf hinzuweisen, daß sie lediglich ihre Zeit verschwenden. Niemand ist in der Lage, Kṛṣṇa zu verstehen – zu verstehen, wie Er vor Seinen Eltern in einer vierhändigen Form erschien und Sich sogleich in eine zweihändige Form verwandelte. Diese Dinge sind durch ein Studium der Veden oder durch philosophische Spekulation sehr schwer zu verstehen. Deshalb wird hier unmißverständlich erklärt, daß niemand Kṛṣṇa auf diese Weise sehen oder diese Themen verstehen kann. Diejenigen jedoch, die sehr fortgeschrittene Studenten der vedischen Literatur sind, können aus den vedischen Schriften in vielerlei Hinsicht über Ihn lernen. Es gibt sehr viele Regeln und Regulierungen, und wenn man überhaupt den Wunsch hat, Kṛṣṇa zu verstehen, muß man den in den autoritativen Schriften niedergelegten regulierenden Prinzipien folgen. Man kann sich Bußen auferlegen, indem man diese Prinzipien befolgt. Um sich zum Beispiel ernsthaft Bußen zu unterziehen, kann man an Kṛṣṇas Erscheinungstag, Janmāṣṭamī, und an den beiden Ekādaśī-Tagen (dem elften Tag nach Neumond und dem elften Tag nach Vollmond) fasten. Was wohltätige Spenden betrifft, so versteht es sich von selbst, daß sie den Geweihten Kṛṣṇas gegeben werden sollten, die in Seinem hingebungsvollen Dienst beschäftigt sind, um die Kṛṣṇa-Philosophie, Kṛṣṇa-Bewußtsein, auf der ganzen Welt zu verbreiten. Kṛṣṇa-Bewußtsein ist ein Segen für die gesamte Menschheit. Śrī Caitanya wurde von Rūpa Gosvāmī als der größte Wohltäter bezeichnet, weil Er Liebe zu Kṛṣṇa, die sehr schwer zu erreichen ist, freizügig verteilte. Wenn man also einen Teil seines Geldes denjenigen gibt, die damit beschäftigt sind, Kṛṣṇa-Bewußtsein zu verbreiten, so ist diese Spende, die zum Zwecke der Verbreitung des Kṛṣṇa-Bewußtseins gegeben wurde, die bestmögliche Spende der Welt. Und wenn man sich der vorschriftsmäßigen Tempelverehrung widmet (in allen Tempeln Indiens befindet sich eine Bildgestalt, für gewöhnlich von Viṣṇu oder Kṛṣṇa), so ist auch dies eine Möglichkeit, Fortschritt zu machen, indem man der Höchsten Persönlichkeit Gottes Verehrung und Achtung darbringt. Für Anfänger im hingebungsvollen Dienst des Herrn ist Tempelverehrung unerläßlich; dies wird in den vedischen Schriften ( Śvetāśvatara Upaniṣad 6.23) wie folgt bestätigt:
yasya deve parā bhaktir
yathā deve tathā gurau
tasyaite kathitā hy arthāḥ
prakāśante mahātmanaḥ
Wer unerschütterliche Hingabe zum Höchsten Herrn besitzt und von einem spirituellen Meister geführt wird, dem er mit gleicher Unerschütterlichkeit vertraut, kann die Höchste Persönlichkeit Gottes durch Offenbarung sehen. Man kann Kṛṣṇa nicht durch mentale Spekulation verstehen. Jemand, der nicht unter der persönlichen Anleitung eines echten spirituellen Meisters geschult wird, kann nicht einmal beginnen, Kṛṣṇa zu verstehen. Das Wort tu wird hier insbesondere gebraucht, um darauf hinzuweisen, daß kein anderer Vorgang, Kṛṣṇa zu verstehen, angewandt oder empfohlen werden oder erfolgreich sein kann.
Die persönlichen Formen Kṛṣṇas – die zweihändige und die vier-händige Form – werden als su-durdarśam, „sehr schwer zu sehen“, beschrieben. Sie sind von der zeitweiligen universalen Form, die Arjuna gezeigt wurde, völlig verschieden. Die vierhändige Form
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