Bhagavad Gita wie sie ist
genau auf seinen Kopf. In der vedischen Literatur wird dieses Beispiel gegeben, um zu zeigen, daß der Herr, obwohl Er ungeteilt ist, aufgeteilt zu sein scheint. Ebenso heißt es in der vedischen Literatur, daß der eine Viṣṇu durch Seine Allmacht überall gegenwärtig ist, ebenso wie die Sonne vielen Menschen an vielen Orten erscheint. Und obwohl der Höchste Herr der Erhalter eines jeden Lebewesens ist, wird zur Zeit der Vernichtung alles von Ihm verschlungen. Dies wurde im Elften Kapitel bestätigt, als der Herr sagte, daß Er gekommen sei, um alle in Kurukṣetra versammelten Krieger zu verschlingen. Er erwähnte auch, daß Er in Form der Zeit alles verschlinge. Er ist der Vernichter und der Töter aller Dinge und aller Wesen. Zur Zeit der Schöpfung bringt Er alle Lebewesen aus ihrem ursprünglichen Zustand hervor, und zur Zeit der Vernichtung verschlingt Er sie. Die vedischen Hymnen bestätigen die Tatsache, daß Er der Ursprung und der Ruheort aller Lebewesen ist. Nach der Schöpfung ruht alles in Seiner Allmacht, und nach der Vernichtung kehrt alles wieder zurück, um in Ihm zu ruhen. So lauten die Beschreibungen der vedischen Hymnen. Yato vā imāni bhūtāni jāyante yena jātāni jīvanti yat prayanty abhisaṁviśanti tad brahma tad vijijñāsasva ( Taittirīya Upaniṣad 3.1).
Vers 18
18
jyaAeitaSaAmaipa tajjyaAeitastamas$a: par"maucyatae /
ÁaAnaM ÁaeyaM ÁaAnagAmyaM ô$id" s$avaRsya ivaiï"tama, //18//
jyotiṣām api taj jyotis
tamasaḥ param ucyate
jñānaṁ jñeyaṁ jñāna-gamyaṁ
hṛdi sarvasya viṣṭhitam
jyotiṣām – in allen Leuchtkörpern; api – auch; tat – das; jyotiḥ – die Quelle des Lichtes; tamasaḥ – der Dunkelheit; param – jenseits; ucyate – wird genannt; jñānam – Wissen; jñeyam – das zu Erkennende; jñāna-gamyam – durch Wissen zu erreichen; hṛdi – im Herzen; sarvasya – eines jeden; viṣṭhitam – sich befindend.
Sie ist die Lichtquelle in allen Leuchtkörpern. Sie befindet Sich jenseits der Dunkelheit der Materie und ist unmanifestiert. Sie ist das Wissen, Sie ist der Gegenstand des Wissens, und Sie ist das Ziel des Wissens. Sie befindet Sich im Herzen eines jeden.
ERLÄUTERUNG: Die Überseele, die Höchste Persönlichkeit Gottes, ist die Lichtquelle in allen Leuchtkörpern wie der Sonne, dem Mond und den Sternen. Aus den vedischen Schriften erfahren wir, daß im spirituellen Königreich Sonne und Mond nicht nötig sind, weil dort alles von der Ausstrahlung des Höchsten Herrn erleuchtet wird. In der materiellen Welt ist dieses brahmajyoti, die spirituelle Ausstrahlung des Herrn, vom mahat-tattva, den materiellen Elementen, bedeckt. Deshalb benötigen wir in der materiellen Welt die Hilfe von Sonne, Mond, Elektrizität usw., um Licht zu haben. In der spirituellen Welt aber sind solche Dinge nicht nötig. Die vedischen Schriften erklären, daß nur aufgrund Seiner leuchtenden Ausstrahlung alles erleuchtet ist. Es ist deshalb klar, daß Sein Aufenthaltsort nicht in der materiellen Welt liegt. Er weilt in der spirituellen Welt, weit, weit entfernt im spirituellen Himmel. Auch dies wird in den vedischen Schriften bestätigt: Āditya-varṇaṁ tamasaḥ parastāt ( Śvetāśvatara Upaniṣad 3.8). Er ist ewig leuchtend wie die Sonne, doch Er befindet Sich weit jenseits der Dunkelheit der materiellen Welt.
Sein Wissen ist transzendental. Die vedischen Schriften bestätigen, daß das Brahman konzentriertes transzendentales Wissen ist. Demjenigen, der bestrebt ist, in die spirituelle Welt erhoben zu werden, wird dieses Wissen vom Höchsten Herrn, der Sich in jedem Herzen befindet, gegeben. In einem vedischen mantra ( Śvetāśvatara Upaniṣad 6.18) heißt es: taṁ ha devam ātma-buddhi-prakāśaṁ mumukṣur vai śaraṇam ahaṁ prapadye. Man muß sich der Höchsten Persönlichkeit Gottes ergeben, wenn man tatsächlich befreit werden will. Und was das Ziel endgültigen Wissens betrifft, so wird dies ebenfalls in den vedischen Schriften definiert: tam eva viditvāti mṛtyum eti. „Nur wenn man Ihn kennt, kann man die Grenzen von Geburt und Tod überwinden.“ ( Śvetāśvatara Upaniṣad 3.8)
Er weilt im Herzen eines jeden als höchster Lenker. Die Hände und Beine des Höchsten sind überallhin verbreitet, was man von der individuellen Seele nicht behaupten kann. Deshalb muß man anerkennen, daß es zwei Kenner des Tätigkeitsfeldes gibt – die individuelle Seele und die Überseele. Unsere Hände und Beine
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