Bhagavad Gita wie sie ist
materiellen Natur.
ERLÄUTERUNG: Durch das Wissen, das in diesem Kapitel erklärt wird, kann man den Körper (das Tätigkeitsfeld) und die Kenner des Körpers (die individuelle Seele und die Überseele) verstehen. Der Körper ist das Tätigkeitsfeld und besteht aus Elementen der materiellen Natur. Die individuelle Seele, die sich im Körper befindet und die Tätigkeiten des Körpers genießt, ist der puruṣa, das Lebewesen. Die individuelle Seele ist der eine Kenner des Körpers, und der andere ist die Überseele. Natürlich sind sowohl die Überseele wie auch das individuelle Lebewesen verschiedene Manifestationen Kṛṣṇas, der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Das Lebewesen gehört zur Kategorie Seiner Energie, und die Überseele gehört zur Kategorie Seiner persönlichen Erweiterung.
Sowohl die materielle Natur als auch das Lebewesen sind ewig. Das bedeutet, daß sie bereits vor der Schöpfung existierten. Die materielle Manifestation entsteht aus der Energie des Höchsten Herrn, ebenso wie die Lebewesen, aber die Lebewesen gehören zur höheren Energie. Sowohl die Lebewesen als auch die materielle Natur existierten schon, bevor der Kosmos manifestiert wurde. Die materielle Natur ruhte in der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Mahā-viṣṇu, und als es notwendig war, wurde sie durch das mahat-tattva manifestiert. Ebenso befinden sich auch die Lebewesen in Ihm, und weil sie bedingt sind, weigern sie sich, dem Höchsten Herrn zu dienen. Daher ist es ihnen nicht gestattet, in den spirituellen Himmel einzutreten. Aber wenn die materielle Natur wieder ins Dasein tritt, bekommen diese Lebewesen erneut eine Möglichkeit, in der materiellen Welt zu handeln und sich darauf vorzubereiten, in die spirituelle Welt zurückzukehren. Das ist das Mysterium der materiellen Schöpfung. Im Grunde ist das Lebewesen ursprünglich ein spirituelles Teilchen des Höchsten Herrn, doch wegen seiner rebellischen Haltung wird es der materiellen Natur unterworfen. Die Frage, wie diese Lebewesen als Teile der höheren Natur des Herrn mit der materiellen Natur in Verbindung kamen, ist nicht wichtig. Die Höchste Persönlichkeit Gottes jedoch weiß, wie und warum dies genau geschah. In den Schriften sagt der Herr, daß diejenigen, die sich zur materiellen Natur hingezogen fühlen, einen harten Kampf ums Dasein führen müssen. Aber im Licht der Beschreibung dieser Verse sollte man ohne Zweifel erkennen, daß alle Wandlungen und Einflüsse der materiellen Natur, die durch die drei Erscheinungsweisen hervorgerufen werden, ebenfalls Produkte der materiellen Natur sind. Alle Wandlungen und alle Unterschiede der Lebewesen beziehen sich auf den Körper. Was die spirituelle Natur betrifft, so sind die Lebewesen alle gleich.
Vers 21
21
k(AyaRk(Ar"NAk(ta{Rtvae he"tau: ‘ak{(itaç&cyatae /
pauç&Sa: s$auKaäu":KaAnaAM BaAe·{(tvae he"tauç&cyatae //21//
kārya-kāraṇa-kartṛtve
hetuḥ prakṛtir ucyate
puruṣaḥ sukha-duḥkhānāṁ
bhoktṛtve hetur ucyate
kārya – der Wirkung; kāraṇa – und Ursache; kartṛtve – in bezug auf die Schöpfung; hetuḥ – Werkzeug; prakṛtiḥ – materielle Natur; ucyate – gilt als; puruṣaḥ – das Lebewesen; sukha – von Glück; duḥkhānām – und Leid; bhoktṛtve – in Genuß; hetuḥ – das Werkzeug; ucyate – gilt als.
Die Natur gilt als die Ursache aller materiellen Ursachen und Wirkungen, wohingegen das Lebewesen die Ursache der verschiedenen Leiden und Genüsse in dieser Welt ist.
ERLÄUTERUNG: Die verschiedenen Manifestationen von Körpern und Sinnen, die unter den Lebewesen zu finden sind, haben ihre Ursache in der materiellen Natur. Es gibt 8 400 000 verschiedene Lebensformen, und all diese verschiedenen Formen sind Schöpfungen der materiellen Natur. Sie entstehen entsprechend den verschiedenen sinnlichen Verlangen des Lebewesens, das so den Wunsch ausdrückt, in diesem oder jenem Körper zu leben. Wenn es in verschiedene Körper versetzt wird, genießt es verschiedene Formen von Glück und Leid. Das materielle Glück und Leid des Lebewesens ist auf den Körper zurückzuführen, nicht auf das Lebewesen an sich. In seinem ursprünglichen Zustand gibt es zweifellos Genuß; deshalb ist das sein wirklicher Zustand. Aufgrund seines Wunsches, die materielle Natur zu beherrschen, befindet es sich in der materiellen Welt, denn in der spirituellen Welt sind solche Wünsche nicht möglich. Die spirituelle Welt ist rein, doch in der materiellen Welt
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