Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Vom Netzwerk:
Gesetzen der materiellen Natur getreten wird, denkt es aufgrund von Unwissenheit: „Ich bin Gott.“ Der Anfang des Wissens ist deshalb amānitva, Demut. Man sollte demütig sein und verstehen, daß man dem Höchsten Herrn untergeordnet ist. Nur weil man gegen den Höchsten Herrn rebelliert, gerät man unter den Einfluß der materiellen Natur. Diese Wahrheit muß man kennen, und man muß von ihr überzeugt sein.

    Vers 13
    13
    ÁaeyaM yaÔat‘avaºyaAima yajÁaAtvaAma{tama´autae /
@naAid" matparM" “aö na s$aÔaªaAs$aäu"cyatae //13//
    jñeyaṁ yat tat pravakṣyāmi
   yaj jñātvāmṛtam aśnute
anādi mat-paraṁ brahma
   na sat tan nāsad ucyate
    jñeyam – der Gegenstand des Wissens; yat – was; tat – das; pravakṣyāmi – Ich werde nun erklären; yat – was; jñātvā – kennend; amṛtam – Nektar; aśnute – man kostet; anādi – anfanglos; mat-param – Mir untergeordnet; brahma – die spirituelle Natur; na – weder; sat – Ursache; tat – dieses; na – noch; asat – Wirkung; ucyate – wird genannt.
    Ich werde nun den Gegenstand des Wissens erklären, und mit diesem Wissen wirst du das Ewige kosten. Das Brahman, die spirituelle Natur, ist anfanglos und Mir untergeordnet. Es liegt jenseits der Ursache und Wirkung der materiellen Welt.
    ERLÄUTERUNG: Der Herr hat bereits das Tätigkeitsfeld und den Kenner des Feldes erklärt, und Er beschrieb auch den Vorgang, um den Kenner des Tätigkeitsfeldes zu erkennen. Nun wird Er den Gegenstand des Wissens erklären, das heißt zuerst die Seele und dann die Überseele. Das Wissen über den Kenner, das heißt die Seele und die Überseele, erlaubt es einem, den Nektar des Lebens zu kosten. Wie im Zweiten Kapitel erklärt wird, ist das Lebewesen ewig. Das wird auch hier bestätigt. Es gibt keinen bestimmten Zeitpunkt, an dem der jīva geboren wurde, und niemand kann herausfinden, wann in der Geschichte der jīvātmā vom Höchsten Herrn manifestiert wurde. Deshalb ist der jīvātmā anfanglos. Die vedischen Schriften bestätigen dies: na jāyate mriyate vā vipaścit ( Kaṭha Upaniṣad 1.2.18). Der Kenner des Körpers wird niemals geboren und stirbt niemals, und er ist voller Wissen.
    Die vedischen Schriften ( Śvetāśvatara Upaniṣad 6.16) sagen, daß der Höchste Herr als Überseele auch pradhāna-kṣetrajña-patir guṇeśaḥ ist, das heißt der Hauptkenner des Körpers und der Meister der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur. In der smṛti heißt es des weiteren: dāsa-bhūto harer eva nānyasyaiva kadācana. Die Lebewesen stehen ewig im Dienst des Höchsten Herrn. Das wird auch von Śrī Caitanyas Lehren bestätigt. Aus all diesem geht hervor, daß sich die Beschreibung des Brahman, wie sie in diesem Vers gegeben wird, auf die individuelle Seele bezieht, und wenn das Wort „Brahman“ auf das Lebewesen angewandt wird, ist damit gemeint, daß es vijñāna-brahma ist – im Gegensatz zu ānanda-brahma. Ānanda-brahma ist das Höchste Brahman, die Höchste Persönlichkeit Gottes.

    Vers 14
    14
    s$avaRta: paAiNApaAdM" tats$avaRtaAe'iºaizAr"AemauKama, /
s$avaRta: ™auitamaéaAeke( s$avaRmaAva{tya itaï"ita //14//
    sarvataḥ pāṇi-pādaṁ tat
   sarvato ’kṣi-śiro-mukham
sarvataḥ śrutimal loke
   sarvam āvṛtya tiṣṭhati
    sarvataḥ – überall; pāṇi – Hände; pādam – Beine; tat – das; sarvataḥ – überall; akṣi – Augen; śiraḥ – Köpfe; mukham – Gesichter; sarvataḥ – überall; śruti-mat – Ohren habend; loke – in der Welt; sarvam – alles; āvṛtya – bedeckend; tiṣṭhati – existiert.
    Überall sind Seine Hände und Beine, Seine Augen, Köpfe und Gesichter, und überall sind Seine Ohren. Auf diese Weise existiert die Überseele, die alles durchdringt.
    ERLÄUTERUNG: Die Überseele, die Höchste Persönlichkeit Gottes, kann mit der Sonne verglichen werden. So wie die Sonne ihre unbegrenzten Strahlen überallhin verbreitet, so ist die Höchste Persönlichkeit Gottes in Ihrer Form als Überseele alldurchdringend, und in Ihr existieren alle individuellen Lebewesen – angefangen mit dem ersten großen Lehrer, Brahmā, bis hinab zu den kleinen Ameisen. Es gibt unbegrenzt viele Köpfe, Beine, Hände und Augen und unbegrenzt viele Lebewesen. Sie alle existieren in der Überseele und durch die Überseele. Deshalb ist die Überseele alldurchdringend. Die individuelle Seele jedoch kann nicht von sich behaupten, sie habe ihre Hände, Beine und Augen überall.

Weitere Kostenlose Bücher