Bhagavad Gita wie sie ist
Wünsche muß es ändern. Ein solcher Wandel kann nur stattfinden, wenn man von autoritativen Quellen hört. Das beste Beispiel sehen wir hier: Arjuna hört von Kṛṣṇa die Wissenschaft von Gott. Wenn sich das Lebewesen diesem Vorgang des Hörens widmet, wird es seinen langgehegten Wunsch, über die materielle Natur zu herrschen, verlieren, und allmählich – in dem Maße, wie es sein altes Verlangen zu beherrschen aufgibt – wird es die Ebene erreichen, auf der es spirituelles Glück genießt. In einem vedischen mantra heißt es, daß man in dem Maße, wie man in Gemeinschaft mit der Höchsten Persönlichkeit Gottes zu Wissen gelangt, sein ewiges, glückseliges Leben zu kosten beginnt.
Vers 23
23
opa‰"í"AnaumantaA ca BataAR BaAe·(A mahe"ìr": /
par"maAtmaeita caApyau·(Ae de"he"'ismana, pauç&Sa: par": //23//
upadraṣṭānumantā ca
bhartā bhoktā maheśvaraḥ
paramātmeti cāpy ukto
dehe ’smin puruṣaḥ paraḥ
upadraṣṭā – Beobachter; anumantā – Erlaubnisgeber; ca – auch; bhartā – Meister; bhoktā – höchster Genießer; mahā-īśvaraḥ – der Höchste Herr; parama-ātmā – die Überseele; iti – auch; ca – und; api – in der Tat; uktaḥ – wird genannt; dehe – im Körper; asmin – dieser; puruṣaḥ – Genießer; paraḥ – transzendental.
Jedoch gibt es im Körper noch einen anderen, einen transzendentalen Genießer, und dies ist der Herr, der höchste Besitzer, der als Beobachter und Erlaubnisgeber gegenwärtig ist und der als Überseele bezeichnet wird.
ERLÄUTERUNG: Hier wird gesagt, daß die Überseele, die die individuelle Seele immer begleitet, eine Repräsentation des Höchsten Herrn ist. Die Überseele ist kein gewöhnliches Lebewesen. Weil die Monisten der Ansicht sind, der Kenner des Körpers sei eins, glauben sie, daß zwischen der Überseele und der individuellen Seele kein Unterschied bestehe. Um diesen Punkt zu klären, sagt der Herr, daß Er in Seiner Repräsentation als Paramātmā in allen Körpern gegenwärtig ist. Er ist von der individuellen Seele verschieden; Er ist para, transzendental. Die individuelle Seele genießt die Tätigkeiten eines bestimmten Feldes, aber die Überseele im Körper ist kein solcher begrenzter Genießer und nimmt auch nicht an den körperlichen Tätigkeiten teil, sondern ist der Zeuge, der Beobachter, der Erlaubnisgeber und der Höchste Genießer. Die Überseele heißt Paramātmā, nicht ātmā, und ist transzendental. Es ist also offensichtlich, daß der ātmā und der Paramātmā voneinander verschieden sind. Die Überseele, der Paramātmā, hat Beine und Hände, die sich überall befinden, was bei der individuellen Seele nicht der Fall ist. Und weil der Paramātmā der Höchste Herr ist, ist Er im Körper gegenwärtig, um die Wünsche der individuellen Seele nach materiellem Genuß zu sanktionieren. Ohne die Einwilligung der Höchsten Seele kann die individuelle Seele nichts tun. Das Individuum ist bhukta, derjenige, der erhalten wird, und der Herr ist bhoktā, der Erhalter. Es gibt unzählige Lebewesen, und Er ist in ihnen allen als Freund gegenwärtig.
Es ist eine Tatsache, daß das individuelle Lebewesen ewiglich ein Teil des Höchsten Herrn ist, und zwischen ihnen besteht eine sehr enge Beziehung der Freundschaft. Doch das Lebewesen neigt dazu, die Führung des Höchsten Herrn zurückzuweisen und unabhängig zu handeln, um zu versuchen, die materielle Natur zu beherrschen. Weil es diese Neigung hat, wird es als die marginale Energie des Höchsten Herrn bezeichnet. Das Lebewesen kann sich entweder in der materiellen oder in der spirituellen Energie aufhalten. Solange es durch die materielle Energie bedingt ist, bleibt der Höchste Herr als sein Freund, die Überseele, bei ihm, um es dazu zu bewegen, zur spirituellen Energie zurückzukehren. Der Herr ist immer bemüht, es zur spirituellen Energie zurückzuführen, doch aufgrund seiner winzigen Unabhängigkeit lehnt das individuelle Lebewesen es fortwährend ab, mit dem spirituellen Licht verbunden zu sein. Dieser Mißbrauch seiner Unabhängigkeit ist die Ursache seines materiellen Kampfes im bedingten Dasein. Der Herr gibt ihm daher von innen und von außen ständig Unterweisungen. Von außen gibt Er Unterweisungen, wie sie in der Bhagavad-gītā zu finden sind, und von innen versucht Er das Lebewesen davon zu überzeugen, daß seine Tätigkeiten im materiellen Feld nicht förderlich sind, um wahres Glück zu erlangen. „Gib diese
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