Bhagavad Gita wie sie ist
verstehen, wie ein Lebewesen seinen Körper verläßt, und sie können nicht verstehen, welche Art von Körper es im Banne der Erscheinungsweisen der Natur genießt. Doch jemand, dessen Augen im Wissen geschult sind, kann all dies sehen.
ERLÄUTERUNG: Das Wort jñāna-cakṣuṣaḥ ist sehr bedeutsam. Ohne Wissen kann man nicht verstehen, wie ein Lebewesen seinen gegenwärtigen Körper verläßt oder welche Körperform es im nächsten Leben annehmen wird, ja nicht einmal warum es gegenwärtig gerade in dieser oder jener Art von Körper lebt. Um all dies zu verstehen, braucht man umfangreiches Wissen aus der Bhagavad-gītā und ähnlichen Schriften, die man von einem echten spirituellen Meister gehört haben muß. Wer gelernt hat, all diese Dinge zu verstehen, kann sich glücklich schätzen. Jedes Lebewesen gibt seinen Körper unter bestimmten Umständen auf, es lebt in bestimmten Umständen, und es genießt unter bestimmten Umständen im Banne der materiellen Natur. Als Folge davon erleidet es, in der Illusion, seine Sinne zu genießen, verschiedene Arten von Glück und Leid. Menschen, die sich fortwährend von Lust und Begierden verleiten lassen, verlieren jede Fähigkeit zu verstehen, wie sie ihren Körper wechseln und warum sie sich in einem bestimmten Körper befinden. Sie können es nicht begreifen. Diejenigen hingegen, die spirituelles Wissen entwickelt haben, verstehen, daß die Seele vom Körper verschieden ist, daß sie den Körper wechselt und daß sie auf verschiedene Weise genießt. Wer über solches Wissen verfügt, kann verstehen, wie das bedingte Lebewesen im materiellen Dasein leidet. Deshalb versuchen diejenigen, die im Kṛṣṇa-Bewußtsein weit fortgeschritten sind, ihr Bestes, den Menschen dieses Wissen zu vermitteln, denn das bedingte Leben dieser Menschen ist sehr beschwerlich. Sie sollten ihr bedingtes Leben hinter sich lassen, Kṛṣṇa-bewußt werden und sich befreien, um in die spirituelle Welt zurückzukehren.
Vers 11
11
yatantaAe yaAeigAnaêEnaM pazyantyaAtmanyavaisTatama, /
yatantaAe'pyak{(taAtmaAnaAe naEnaM pazyantyacaetas$a: //11//
yatanto yoginaś cainaṁ
paśyanty ātmany avasthitam
yatanto ’py akṛtātmāno
nainaṁ paśyanty acetasaḥ
yatantaḥ – sich bemühend; yoginaḥ – Transzendentalisten; ca – auch; enam – dies; paśyanti – können sehen; ātmani – im Selbst; avasthitam – verankert; yatantaḥ – sich bemühend; api – obwohl; akṛta-ātmānaḥ – diejenigen ohne Selbstverwirklichung; na – nicht; enam – dies; paśyanti – sehen; acetasaḥ – unentwickeltes Bewußtsein habend.
Die strebenden Transzendentalisten, die in Selbstverwirklichung verankert sind, können all dies deutlich erkennen. Doch diejenigen, deren Bewußtsein nicht fortgeschritten ist und die nicht selbstverwirklicht sind, können nicht sehen, was vor sich geht, auch wenn sie sich darum bemühen.
ERLÄUTERUNG: Es gibt viele Transzendentalisten auf dem Pfad der spirituellen Selbstverwirklichung, doch jemand, der nicht tatsächlich selbstverwirklicht ist, kann nicht verstehen, wie sich der Körper des Lebewesens wandelt. Das Wort yoginaḥ ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung. Heutzutage gibt es viele sogenannte yogīs und viele sogenannte yoga- Gesellschaften, doch in bezug auf Selbstverwirklichung sind sie eigentlich blind. Sie sind nur an irgendwelchen gymnastischen Übungen interessiert und sind zufrieden, wenn ihr Körper gut gebaut und gesund ist. Weiter reicht ihr Wissen nicht. Sie werden als yatanto ’py akṛtātmānaḥ bezeichnet. Obwohl sie sich bemühen, in einem sogenannten yoga- System Fortschritt zu machen, sind sie nicht selbstverwirklicht. Solche Menschen können den Vorgang der Seelenwanderung nicht verstehen. Nur diejenigen, die tatsächlich im yoga- System verankert sind und das Selbst, die Welt und den Höchsten Herrn verstanden haben, mit anderen Worten, die bhakti-yogīs oder diejenigen, die im reinen hingebungsvollen Dienst, im Kṛṣṇa-Bewußtsein, beschäftigt sind, können diesen Vorgang richtig verstehen.
Vers 12
12
yad"Aid"tyagAtaM taejaAe jagAà"As$ayatae'iKalama, /
ya»an‰"mais$a ya»aA¢aAE taÔaejaAe ivaiÜ" maAmak(ma, //12//
yad āditya-gataṁ tejo
jagad bhāsayate ’khilam
yac candramasi yac cāgnau
tat tejo viddhi māmakam
yat – das, was; āditya-gatam – im Sonnenschein; tejaḥ – Glanz; jagat – die ganze Welt; bhāsayate – erleuchtet; akhilam – völlig; yat – das,
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