Bhagavad Gita wie sie ist
riecht; iva – wie; āśayāt – von ihrer Quelle.
Das Lebewesen in der materiellen Welt trägt seine verschiedenen Lebensauffassungen von einem Körper zum anderen, so wie die Luft Düfte mit sich trägt. So nimmt es eine Art von Körper an und gibt ihn wieder auf, um einen anderen anzunehmen.
ERLÄUTERUNG: Hier wird das Lebewesen als īśvara, der Beherrscher seines eigenen Körpers, beschrieben. Wenn es möchte, kann es einen Körper auf einer höheren Stufe bekommen, und wenn es möchte, kann es auch auf eine niedere Stufe hinabgleiten. Das Lebewesen hat eine winzige Unabhängigkeit. Der Wandel, dem sein Körper unterworfen ist, ist von ihm selbst abhängig. Zum Zeitpunkt des Todes wird es von dem Bewußtsein, das es entwickelt hat, zu einem entsprechenden Körper getragen. Wenn es das Bewußtsein einer Katze oder eines Hundes angenommen hat, wird es mit Sicherheit den Körper einer Katze oder eines Hundes annehmen müssen. Wenn es sein Bewußtsein auf göttliche Eigenschaften gerichtet hat, wird es zur Form eines Halbgottes überwechseln. Und wenn es Kṛṣṇa-bewußt ist, wird es zur spirituellen Welt, nach Kṛṣṇaloka, erhoben und wird dort mit Kṛṣṇa zusammensein. Die Behauptung, nach der Vernichtung des Körpers sei alles zu Ende, ist falsch. Die individuelle Seele wandert von einem Körper zum nächsten, und ihr gegenwärtiger Körper sowie ihre gegenwärtigen Handlungen sind die Grundlage ihres nächsten Körpers. Je nach seinem karma bekommt man einen anderen Körper, und zur gegebenen Zeit muß man ihn wieder aufgeben. Hier wird gesagt, daß der feinstoffliche Körper, der die Anlagen des nächsten Körpers mit sich trägt, im nächsten Leben einen anderen Körper entwickelt. Dieser Vorgang, von einem Körper zum anderen zu wandern, und die damit verbundenen Beschwerlichkeiten werden karṣati, der Kampf ums Dasein, genannt.
Vers 9
9
™aAe‡aM caºau: s$pazARnaM ca r"s$anaM „aANAmaeva ca /
@iDaï"Aya manaêAyaM ivaSayaAnaupas$aevatae //9//
śrotraṁ cakṣuḥ sparśanaṁ ca
rasanaṁ ghrāṇam eva ca
adhiṣṭhāya manaś cāyaṁ
viṣayān upasevate
śrotram – Ohren; cakṣuḥ – Augen; sparśanam – Berührung; ca – auch; rasanam – Zunge; ghrāṇam – Geruchssinn; eva – auch; ca – und; adhiṣṭhāya – sich befindend in; manaḥ – Geist; ca – auch; ayam – er; viṣayān – Sinnesobjekte; upasevate – genießt.
Das Lebewesen, das auf diese Weise einen weiteren materiellen Körper annimmt, erhält eine bestimmte Art von Ohren, Augen, Zunge, Nase und Tastsinn, die um den Geist gruppiert sind. So genießt es eine bestimmte Auswahl von Sinnesobjekten.
ERLÄUTERUNG: Mit anderen Worten, wenn das Lebewesen sein Bewußtsein verfälscht, indem es die Eigenschaften von Katzen und Hunden annimmt, bekommt es im nächsten Leben den Körper einer Katze oder eines Hundes und genießt dementsprechend. Bewußtsein ist ursprünglich rein, so wie Wasser. Doch wenn wir Wasser mit einer bestimmten Farbe vermischen, verändert es sich. In ähnlicher Weise ist das Bewußtsein des Lebewesens rein, denn die spirituelle Seele ist rein; aber es verändert sich je nach der Berührung mit den materiellen Erscheinungsweisen. Wahres Bewußtsein ist Kṛṣṇa-Bewußtsein. Wenn daher jemand im Kṛṣṇa-Bewußtsein gründet, ist sein Leben rein. Wenn aber das Bewußtsein durch irgendeine materielle Geisteshaltung getrübt ist, bekommt man im nächsten Leben einen entsprechenden Körper. Es ist nicht sicher, daß man erneut einen menschlichen Körper erhält; es kann auch sein, daß man den Körper einer Katze, eines Hundes, eines Schweines, eines Halbgottes oder eine der vielen anderen Lebensformen annimmt, von denen es 8 400 000 verschiedene gibt.
Vers 10
10
ot‚(AmantaM isTataM vaAipa BauÃaAnaM vaA gAuNAAinvatama, /
ivamaUX#A naAnaupazyainta pazyainta ÁaAnacaºauSa: //10//
utkrāmantaṁ sthitaṁ vāpi
bhuñjānaṁ vā guṇānvitam
vimūḍhā nānupaśyanti
paśyanti jñāna-cakṣuṣaḥ
utkrāmantam – den Körper aufgebend; sthitam – im Körper weilend; vā api – entweder; bhuñjānam – genießend; vā – oder; guṇa-anvitam – im Bann der Erscheinungsweisen der materiellen Natur; vimūḍhāḥ – törichte Personen; na – niemals; anupaśyanti – können sehen; paśyanti – können sehen; jñāna-cakṣuṣaḥ – diejenigen, die die Augen des Wissens haben.
Törichte Menschen können nicht
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