Bhagavad Gita wie sie ist
zu erheben und sich aus der falschen Spiegelung der Realität zu befreien. Für einen Menschen, der zu sehr an der materiellen Welt haftet, ist es sehr schwer, diese Anhaftung zu durchtrennen, doch wenn er sich dem Kṛṣṇa-Bewußtsein zuwendet, besteht für ihn die Möglichkeit, sich allmählich zu lösen. Man muß Gemeinschaft mit Gottgeweihten haben, das heißt mit Menschen, die Kṛṣṇa-bewußt sind. Man sollte eine Gesellschaft ausfindig machen, die sich dem Kṛṣṇa-Bewußtsein widmet, und lernen, wie man hingebungsvollen Dienst ausführt. Auf diese Weise kann man seine Anhaftung an die materielle Welt durchtrennen. Man kann sich von der Anziehung zur materiellen Welt nicht lösen, indem man sich einfach in safranfarbene Gewänder kleidet. Man muß Zuneigung zum hingebungsvollen Dienst des Herrn entwickeln. Deshalb sollte man es sehr ernst nehmen, wenn es heißt, daß hingebungsvoller Dienst, wie er im Zwölften Kapitel beschrieben wird, der einzige Weg ist, um der falschen Repräsentation des echten Baumes zu entkommen. Das Vierzehnte Kapitel beschreibt, wie verschiedene Arten von Pfaden von der materiellen Natur verunreinigt sind. Allein hingebungsvoller Dienst wird als rein transzendental beschrieben.
Die Worte paramaṁ mama sind hier sehr wichtig. Im Grunde ist alles Existierende, sowohl in der materiellen als auch in der spirituellen Welt, das Eigentum des Höchsten Herrn, aber die spirituelle Welt ist paramam, von sechs Reichtümern erfüllt. Die Kaṭha Upaniṣad (2.2.15) bestätigt ebenfalls, daß in der spirituellen Welt weder Sonnenschein noch Mondschein, noch Sterne notwendig sind ( na tatra sūryo bhāti na candra-tārakam ), da der gesamte spirituelle Himmel von der inneren Energie des Höchsten Herrn erleuchtet wird. Dieses höchste Reich kann nur durch Hingabe, und durch kein anderes Mittel, erreicht werden.
Vers 7
7
mamaEvaAMzAAe jaIvalaAeke( jaIvaBaUta: s$anaAtana: /
mana:Saï"AnaIin‰"yaAiNA ‘ak{(itasTaAina k(SaRita //7//
mamaivāṁśo jīva-loke
jīva-bhūtaḥ sanātanaḥ
manaḥ-ṣaṣṭhānīndriyāṇi
prakṛti-sthāni karṣati
mama – Mein; eva – gewiß; aṁśaḥ – fragmentarisches Teilchen; jīva-loke – in der Welt des bedingten Lebens; jīva-bhūtaḥ – das bedingte Lebewesen; sanātanaḥ – ewig; manaḥ – mit dem Geist; ṣaṣṭhāni – die sechs; indriyāṇi – Sinne; prakṛti – in der materiellen Natur; sthāni – befindlich; karṣati – kämpft schwer.
Die Lebewesen in der bedingten Welt sind Meine ewigen fragmentarischen Teile. Aufgrund ihres bedingten Lebens kämpfen sie sehr schwer mit den sechs Sinnen, zu denen auch der Geist gehört.
ERLÄUTERUNG: In diesem Vers wird die Identität des Lebewesens eindeutig definiert. Das Lebewesen ist ein fragmentarisches Teilchen des Höchsten Herrn, und zwar ewiglich. Es nimmt nicht etwa bloß in seinem bedingten Leben Individualität an, um dann auf der Stufe der Befreiung mit dem Höchsten Herrn eins zu werden. Nein, es ist ewiglich ein fragmentarisches Teilchen, wie es das Wort sanātanaḥ hier ausdrücklich bestätigt. Nach vedischer Darstellung manifestiert und erweitert Sich der Höchste Herr in unzählige Erweiterungen, von denen die Haupterweiterungen als viṣṇu-tattva und die untergeordneten Erweiterungen als die Lebewesen bezeichnet werden. Mit anderen Worten, das viṣṇu-tattva ist Seine persönliche Erweiterung, und die Lebewesen sind Seine abgesonderten Erweiterungen. In Form Seiner persönlichen Erweiterungen manifestiert Er Sich zum Beispiel als Rāma, Nṛsiṁha-deva, Viṣṇumūrti und all die herrschenden Gottheiten auf den Vaikuṇṭha-Planeten. Die abgesonderten Erweiterungen, die Lebewesen, sind ewiglich Diener. Die persönlichen Erweiterungen der Höchsten Persönlichkeit Gottes, die individuellen Identitäten Gottes, existieren ewig. In ähnlicher Weise haben die abgesonderten Erweiterungen, die Lebewesen, eine individuelle Identität. Als fragmentarische Teilchen des Höchsten Herrn besitzen die Lebewesen ein fragmentarisches Ausmaß Seiner Eigenschaften, von denen Unabhängigkeit eine ist. Als individuelle Seele hat jedes Lebewesen seine persönliche Individualität und ein winziges Maß an Unabhängigkeit. Durch den Mißbrauch dieser Unabhängigkeit wird man zu einer bedingten Seele, und wenn man die Unabhängigkeit richtig nutzt, ist man ewig befreit. In jedem Fall aber ist das Lebewesen, wie der Höchste Herr, der Eigenschaft nach
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