Bhagavad Gita wie sie ist
Eigenschaften. Jeder sollte sie entsprechend der gesellschaftlichen Klasse und dem Lebensstand, dem er angehört, entwickeln. Das ist die Bedeutung dieses Verses. Die materiellen Umstände sind Quellen des Leids, aber wenn alle Klassen von Menschen diese Eigenschaften durch Übung entwickeln, wird es möglich, daß sich die Menschen allmählich zur höchsten Stufe der transzendentalen Erkenntnis erheben.
Vers 4
4
d"mBaAe d"paAeR'iBamaAnaê ‚(AeDa: paAç&Syamaeva ca /
@ÁaAnaM caAiBajaAtasya paATaR s$ampad"maAs$aur"Ima, //4//
dambho darpo ’bhimānaś ca
krodhaḥ pāruṣyam eva ca
ajñānaṁ cābhijātasya
pārtha sampadam āsurīm
dambhaḥ – Stolz; darpaḥ – Überheblichkeit; abhimānaḥ – Selbstgefälligkeit; ca – und; krodhaḥ – Zorn; pāruṣyam – Grobheit; eva – gewiß; ca – und; ajñānam – Unwissenheit; ca – und; abhijātasya – von jemandem, der geboren wurde mit; pārtha – o Sohn Pṛthās; sampadam – die Eigenschaften; āsurīm – der dämonischen Natur.
Stolz, Überheblichkeit, Selbstgefälligkeit, Zorn, Grobheit und Unwissenheit – diese Eigenschaften gehören zu denen, die von dämonischer Natur sind, o Sohn Pṛthās.
ERLÄUTERUNG: In diesem Vers wird der direkte Weg zur Hölle beschrieben. Die Dämonen wollen mit Religion und Fortschritt in der spirituellen Wissenschaft prahlen, obwohl sie die vorgeschriebenen Prinzipien nicht befolgen. Sie sind immer überheblich und stolz darauf, daß sie in irgendeiner Beziehung gelehrt sind oder daß sie über großen Reichtum verfügen. Sie wollen von anderen verehrt werden und verlangen Respekt, obwohl ihnen kein Respekt gebührt. Schon bei der geringsten Kleinigkeit werden sie sehr zornig und gebrauchen grobe, unfreundliche Worte. Sie wissen nicht, was getan werden muß und was nicht getan werden darf. Sie handeln stets launenhaft gemäß ihren eigenen Wünschen, und sie erkennen keine Autorität an. Diese dämonischen Eigenschaften nehmen sie schon mit dem Beginn ihres Körpers im Schoß ihrer Mutter an, und während sie heranwachsen, treten all diese unheilvollen Eigenschaften allmählich an den Tag.
Vers 5
5
dE"vaI s$ampaiã"maAeºaAya inabanDaAyaAs$aur"I mataA /
maA zAuca: s$ampadM" dE"vaImaiBajaAtaAe'is$a paANx"va //5//
daivī sampad vimokṣāya
nibandhāyāsurī matā
mā śucaḥ sampadaṁ daivīm
abhijāto ’si pāṇḍava
daivī – transzendentale; sampat – Vorzüge; vimokṣāya – für Befreiung bestimmt; nibandhāya – für Bindung; āsurī – dämonische Eigenschaften; matā – werden angesehen als; mā – nicht; śucaḥ – sorge dich; sampadam – Vorzüge; daivīm – transzendentale; abhijātaḥ – geboren mit; asi – du bist; pāṇḍava – o Sohn Pāṇḍus.
Die transzendentalen Eigenschaften führen zu Befreiung, wohingegen die dämonischen Eigenschaften Gefangenschaft verursachen. Sorge dich nicht, o Sohn Pāṇḍus, denn du bist mit den göttlichen Eigenschaften geboren.
ERLÄUTERUNG: Um Arjuna zu ermutigen, sagt Śrī Kṛṣṇa hier zu ihm, daß er nicht von dämonischem Wesen sei. Daß Arjuna am Kampf teilnahm, war nicht dämonisch, denn er wägte das Für und Wider sorgfältig ab. Er überlegte sich, ob achtbare Persönlichkeiten wie Bhīṣma und Droṇa getötet werden sollten oder nicht; er handelte also nicht unter dem Einfluß von Zorn, falschem Stolz oder Grobheit. Er war daher nicht von dämonischer Natur. Für einen kṣatriya, einen Krieger, ist es transzendental, seine Feinde mit Pfeilen zu beschießen, und sich dieser Pflicht zu entziehen ist dämonisch. Daher gab es für Arjuna keinen Grund zu klagen. Jeder, der die regulierenden Prinzipien befolgt, die für seine jeweilige Stellung gelten, befindet sich auf der transzendentalen Ebene.
Vers 6
6
ã"AE BaUtas$agAAE= laAeke('ismandE"va @As$aur" Wva ca /
dE"vaAe ivastar"zA: ‘aAe·( @As$aurM" paATaR mae Za{NAu //6//
dvau bhūta-sargau loke ’smin
daiva āsura eva ca
daivo vistaraśaḥ prokta
āsuraṁ pārtha me śṛṇu
dvau – zwei; bhūta-sargau – erschaffene Lebewesen; loke – in der Welt; asmin – diese; daivaḥ – göttlich; āsuraḥ – dämonisch; eva – gewiß; ca – und; daivaḥ – die göttlichen; vistaraśaḥ – sehr ausführlich; proktaḥ – gesagt; āsuram – die dämonischen; pārtha – o Sohn Pṛthās; me – von Mir; śṛṇu – höre.
O Sohn Pṛthās, in dieser Welt gibt es zwei Arten von
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