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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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Gesellschaft. Obwohl der Haushälter mit seiner Ehefrau zusammenlebt, sollte er seine Sinne nicht unnötig für Sexualität gebrauchen. Einschränkungen gibt es für die Haushälter sogar, was das Geschlechtsleben betrifft, denn Sexualität ist nur dafür bestimmt, Kinder zu zeugen. Wenn ein Haushälter keine Kinder benötigt, sollte er mit seiner Frau keine Sexualität genießen. In der modernen Gesellschaft wird Sexualität mit Hilfe empfängnisverhütender Mittel oder noch abscheulicheren Methoden genossen, um der Verantwortung, die das Zeugen von Kindern mit sich bringt, aus dem Weg zu gehen. Dies gehört nicht zu den transzendentalen Eigenschaften, sondern ist dämonisch. Jeder, der im spirituellen Leben Fortschritt machen will, auch ein Haushälter, muß seinen Geschlechtstrieb beherrschen. Man sollte kein Kind zeugen, ohne damit Kṛṣṇa dienen zu wollen. Wenn ein Haushälter fähig ist, Kinder zu zeugen, die Kṛṣṇa-bewußt werden, kann er Hunderte von Kindern zeugen, doch ohne diese Fähigkeit – nur um seine Sinne zu befriedigen – sollte man keinen Geschlechtsverkehr haben.
    Auch das Darbringen von Opfern ist etwas, was für die Haushälter bestimmt ist, denn für Opfer ist ein großer Geldaufwand erforderlich. Diejenigen, die sich in den anderen Lebensständen befinden, nämlich brahmacarya, vānaprastha und sannyāsa, besitzen kein Geld; sie leben vom Betteln. Deshalb ist die Darbringung verschiedener Arten von Opfern für die Haushälter bestimmt. Sie sollten agni-hotra- Opfer ausführen, wie dies von den vedischen Schriften vorgeschrieben wird, doch solche Opfer sind in der heutigen Zeit sehr kostspielig, und daher ist es keinem Haushälter möglich, sie durchzuführen. Das beste Opfer, das für das gegenwärtige Zeitalter empfohlen wird, ist der saṅkīrtana-yajña. Dieser saṅkīrtana-yajña, das Chanten von Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare/ Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare, ist das beste Opfer und kostet nichts – jeder kann daran teilnehmen und seinen Nutzen daraus ziehen. Diese drei Punkte, Wohltätigkeit, Sinnesbeherrschung und die Darbringung von Opfern, sind also für den Haushälter bestimmt.
    Svādhyāya, das Studium der vedischen Schriften, ist für das brahmacarya, das Studentenleben, bestimmt. Brahmacārīs sollten keine Verbindung mit Frauen haben; sie sollten im Zölibat leben und den Geist auf das Studium der vedischen Schriften richten, um spirituelles Wissen zu entwickeln. Dies wird svādhyāya genannt.
    Tapas, Entsagung, ist besonders für das Leben in Zurückgezogenheit bestimmt. Man sollte nicht das ganze Leben Haushälter bleiben, sondern sich stets daran erinnern, daß es vier Stufen des Lebens gibt: brahmacarya, gṛhastha, vānaprastha und sannyāsa. Nach dem Leben als gṛhastha, Haushälter, sollte man sich daher zurückziehen. Von hundert Lebensjahren sollte man fünfundzwanzig Jahre als Student verbringen, fünfundzwanzig Jahre im Haushälterleben, fünfundzwanzig Jahre im zurückgezogenen Leben und fünfundzwanzig Jahre im Lebensstand der Entsagung. Dies sind die Vorschriften für das religiöse Leben in der vedischen Kultur. Jemand, der sich vom Haushälterleben zurückgezogen hat, muß sich Enthaltung in bezug auf den Geist, den Körper und die Zunge auferlegen. Das ist tapasya. Die gesamte varṇāśrama-dharma- Gesellschaft ist für tapasya bestimmt. Ohne tapasya, Enthaltung, kann kein Mensch Befreiung erlangen. Die Theorie, Enthaltung sei im Leben nicht notwendig, sondern man könne fortfahren zu spekulieren und brauche sich um nichts zu sorgen, wird weder in den Veden noch in der Bhagavad-gītā unterstützt. Solche Theorien werden von Pseudospiritualisten fabriziert, die nur versuchen, viele Anhänger zu gewinnen. Sie befürchten, wenn es Einschränkungen, Regeln und Vorschriften gäbe, würden sich die Menschen nicht angezogen fühlen. Weil sie unter dem Deckmantel von Religion Anhänger gewinnen wollen, nur um andere zu beeindrucken, gibt es weder im Leben ihrer Mitglieder noch in ihrem eigenen Leben Einschränkungen. Aber solche Methoden werden von den Veden nicht gutgeheißen.
    Was die brahmanische Eigenschaft der Einfachheit betrifft, so sollte nicht nur ein bestimmter Lebensstand, sondern jedes Mitglied der Gesellschaft diesem Prinzip folgen – ganz gleich ob man im brahmacārī-āśrama, gṛhastha-āśrama, vānaprastha-āśrama oder sannyāsa-āśrama lebt. Man sollte sehr einfach und

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