Bhagavad Gita wie sie ist
sollte zu diesem vivāha-yajña geraten werden – sogar von Menschen im Lebensstand der Entsagung. Sannyāsīs sollten niemals mit Frauen Umgang haben, aber das bedeutet nicht, daß ein junger Mann, der sich in einem niedrigeren Lebensstand befindet, keine Frau durch die Hochzeitszeremonie annehmen soll. Alle vorgeschriebenen Opfer sind dafür bestimmt, es dem Menschen zu ermöglichen, den Höchsten Herrn zu erreichen. Deshalb sollten diese Opfer auf den unteren Stufen nicht aufgegeben werden. Ebenso ist Wohltätigkeit für die Reinigung des Herzens bestimmt. Wenn man geeigneten Menschen Spenden gibt, wie dies zuvor beschrieben wurde, so führt dies zu Fortschritt im spirituellen Leben.
Vers 6
6
WtaAnyaipa tau k(maARiNA s$aËMÿ tyaftvaA P(laAina ca /
k(taRvyaAnaIita mae paATaR inaiêtaM matamauÔamama, //6//
etāny api tu karmāṇi
saṅgaṁ tyaktvā phalāni ca
kartavyānīti me pārtha
niścitaṁ matam uttamam
etāni – all diese; api – gewiß; tu – aber; karmāṇi – Tätigkeiten; saṅgam – Gemeinschaft; tyaktvā – aufgebend; phalāni – Ergebnisse; ca – auch; kartavyāni – sollten als Pflicht getan werden; iti – so; me – Meine; pārtha – o Sohn Pṛthās; niścitam – endgültige; matam – Meinung; uttamam – die beste.
All diese Tätigkeiten sollten ohne Anhaftung ausgeführt werden, ohne dafür ein Ergebnis zu erwarten. Sie sollten allein aus Pflichtgefühl ausgeführt werden, o Sohn Pṛthās. Das ist Meine endgültige Meinung.
ERLÄUTERUNG: Obwohl alle Opfer eine läuternde Wirkung haben, sollte man sie ausführen, ohne dafür ein Ergebnis zu erwarten. Mit anderen Worten, alle Opfer, die für materiellen Fortschritt im Leben bestimmt sind, sollten aufgegeben werden; aber Opfer, die das Dasein läutern und einen zur spirituellen Ebene erheben, sollten keinesfalls aufgegeben werden. Alles, was den Menschen zum Kṛṣṇa-Bewußt sein führt, muß gefördert werden. Auch im Śrīmad-Bhāgavatam heißt es, man solle jede Tätigkeit, die einen zum hingebungsvollen Dienst des Herrn führt, annehmen. Das ist das höchste Kriterium der Religion. Ein Gottgeweihter sollte jede Art von Arbeit, Opfer und Wohltätigkeit ausführen, die ihm bei der Ausübung seines hingebungsvollen Dienstes hilft.
Vers 7
7
inayatasya tau s$aªyaAs$a: k(maRNAAe naAepapaâtae /
maAeh"AÔasya pair"tyaAgAstaAmas$a: pair"k(LitaRta: //7//
niyatasya tu sannyāsaḥ
karmaṇo nopapadyate
mohāt tasya parityāgas
tāmasaḥ parikīrtitaḥ
niyatasya – vorgeschriebene; tu – aber; sannyāsaḥ – Entsagung; karmaṇaḥ – der Tätigkeiten; na – niemals; upapadyate – ist verdient; mohāt – aufgrund von Illusion; tasya – von ihnen; parityāgaḥ – Entsagung; tāmasaḥ – in der Erscheinungsweise der Unwissenheit; parikīrtitaḥ – wird bezeichnet als.
Vorgeschriebene Pflichten sollten niemals aufgegeben werden. Wenn man aufgrund von Illusion seine vorgeschriebenen Pflichten aufgibt, befindet sich solche Entsagung in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.
ERLÄUTERUNG: Tätigkeiten, die materielle Befriedigung zum Ziel haben, müssen aufgegeben werden, doch Tätigkeiten, die einen auf die Ebene des spirituellen Handelns erheben, wie zum Beispiel für den Höchsten Herrn zu kochen, Ihm die Speise zu opfern und danach die geopferte Nahrung zu sich zu nehmen, werden empfohlen. Es wird gesagt, daß ein Mensch im Lebensstand der Entsagung nicht für sich selbst kochen sollte. Es ist verboten, für sich selbst zu kochen, aber es ist nicht verboten, für den Höchsten Herrn zu kochen. In ähnlicher Weise kann ein sannyāsī auch eine Hochzeitszeremonie durchführen, um seinem Schüler zu helfen, im Kṛṣṇa-Bewußtsein Fortschritt zu machen. Wenn jemand solche Tätigkeiten aufgibt, muß man verstehen, daß er in der Erscheinungsweise der Dunkelheit handelt.
Vers 8
8
äu":Kaimatyaeva yatk(maR k(AyaäaezABayaAÔyajaeta, /
s$a k{(tvaA r"Ajas$aM tyaAgAM naEva tyaAgAP(laM laBaeta, //8//
duḥkham ity eva yat karma
kāya-kleśa-bhayāt tyajet
sa kṛtvā rājasaṁ tyāgaṁ
naiva tyāga-phalaṁ labhet
duḥkham – unglücklich; iti – so; eva – gewiß; yat – die; karma – Tätigkeit; kāya – für den Körper; kleśa – Mühe; bhayāt – aus Angst; tyajet – gibt auf; saḥ – er; kṛtvā – nachdem er getan hat; rājasam – in der Erscheinungsweise der Leidenschaft; tyāgam – Entsagung; na – nicht; eva –
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