Bhagavad Gita wie sie ist
hingebungsvoller Dienst, sein Wesen und seine Merkmale beschrieben. In den letzten sechs Kapiteln wurden Wissen, Entsagung, die Tätigkeiten der materiellen und der transzendentalen Natur und hingebungsvoller Dienst beschrieben. Es wurde die Schlußfolgerung gezogen, daß alle Handlungen in Beziehung zum Höchsten Herrn ausgeführt werden sollten, der von den Worten oṁ tat sat, die auf Viṣṇu, die Höchste Person, hinweisen, repräsentiert wird. Aus dem dritten Teil der Bhagavad-gītā geht hervor, daß hingebungsvoller Dienst, und nichts anderes, der höchste Sinn des Lebens ist. Dies wurde durch Zitate von ācāryas der Vergangenheit und durch Zitate aus dem Brahma-sūtra, dem Vedānta-sūtra, bestätigt. Gewisse Unpersönlichkeitsphilosophen glauben, sie hätten ein Monopol auf das Wissen des Vedānta-sūtra, doch in Wirklichkeit ist das Vedānta-sūtra dafür bestimmt, hingebungsvollen Dienst zu verstehen, denn der Herr Selbst ist der Verfasser und Kenner des Vedānta-sūtra. Dies wird im Fünfzehnten Kapitel beschrieben. In jeder Schrift, in jedem Veda, ist hingebungsvoller Dienst das Ziel. Das wird in der Bhagavad-gītā erklärt.
So wie im Zweiten Kapitel eine Übersicht über den gesamten Inhalt gegeben wurde, so gibt auch das Achtzehnte Kapitel eine Zusammenfassung aller Unterweisungen. Es wurde darauf hingewiesen, daß Entsagung und das Erreichen der transzendentalen Ebene, der Ebene jenseits der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur, der Sinn des Lebens sind. Arjuna möchte insbesondere diese beiden Themen der Bhagavad-gītā näher erklärt haben, nämlich Entsagung ( tyāga ) und den Lebensstand der Entsagung ( sannyāsa ). Aus diesem Grund fragt er nach der Bedeutung dieser beiden Begriffe.
Die beiden Namen, die in diesem Vers gebraucht werden, um den Höchsten Herrn anzusprechen – Hṛṣīkeśa und Keśi-niṣūdana –, sind von Bedeutung. Hṛṣīkeśa ist Kṛṣṇa, der Herr aller Sinne, der uns immer helfen kann, innere Zufriedenheit zu finden. Arjuna bittet Ihn, alles auf solche Weise zusammenzufassen, daß er seine Ausgeglichenheit bewahren könne. Aber dennoch hat er einige Zweifel, und Zweifel werden immer mit Dämonen verglichen. Deshalb spricht er Kṛṣṇa hier als Keśi-niṣūdana an. Keśī war ein großer Dämon, der von Kṛṣṇa getötet wurde. Jetzt erwartet Arjuna von Kṛṣṇa, daß Er auch den Dämon seines Zweifels töten werde.
Vers 2
2
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k(AmyaAnaAM k(maRNAAM nyaAs$aM s$aªyaAs$aM k(vayaAe ivaäu": /
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śrī-bhagavān uvāca
kāmyānāṁ karmaṇāṁ nyāsaṁ
sannyāsaṁ kavayo viduḥ
sarva-karma-phala-tyāgaṁ
prāhus tyāgaṁ vicakṣaṇāḥ
śrī-bhagavān uvāca – die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach; kāmyānām – mit Wunsch; karmaṇām – der Tätigkeiten; nyāsam – Entsagung; sannyāsam – die Lebensstufe der Entsagung; kavayaḥ – die Gelehrten; viduḥ – wissen; sarva – aller; karma – Tätigkeiten; phala – der Ergebnisse; tyāgam – Entsagung; prāhuḥ – nennen; tyāgam – Entsagung; vicakṣaṇāḥ – die Erfahrenen.
Die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach: Alle Tätigkeiten, die in materiellen Wünschen gründen, aufzugeben ist das, was die großen Gelehrten als den Lebensstand der Entsagung [sannyāsa] bezeichnen. Und die Ergebnisse all seiner Tätigkeiten aufzugeben wird von den Weisen Entsagung [tyāga] genannt.
ERLÄUTERUNG: Man sollte es aufgeben, etwas nur zu tun, um ein Ergebnis zu bekommen. So lautet die Unterweisung der Bhagavad-gītā. Doch Tätigkeiten, die zu fortgeschrittenem spirituellem Wissen führen, sollten nicht aufgegeben werden. Dies wird aus den nächsten Versen klar hervorgehen. In den vedischen Schriften gibt es viele Anweisungen in bezug auf Opferhandlungen, die ausgeführt werden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. So gibt es zum Beispiel Opfer, die ausgeführt werden, weil man sich einen guten Sohn wünscht oder weil man auf höhere Planeten erhoben werden will; doch solche Opfer, die aufgrund materieller Wünsche ausgeführt werden, sollte man aufgeben. Opfer jedoch, die das Herz reinigen und zu Fortschritt in der spirituellen Wissenschaft führen, sollte man nicht aufgeben.
Vers 3
3
tyaAjyaM d"AeSavaid"tyaeke( k(maR ‘aAò"maRnaIiSaNA: /
yaÁad"Anatapa:k(maR na tyaAjyaimaita caApare" //3//
tyājyaṁ doṣa-vad ity eke
karma prāhur
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