Bhagavad Gita wie sie ist
nibadhyate
yasya – jemand, dessen; na – niemals; ahaṅkṛtaḥ – des falschen Ego; bhāvaḥ – Natur; buddhiḥ – Intelligenz; yasya – jemand, dessen; na – niemals; lipyate – ist angehaftet; hatvā – tötend; api – sogar; saḥ – er; imān – diese; lokān – Welt; na – niemals; hanti – tötet; na – niemals; nibadhyate – wird verstrickt.
Jemand, der nicht vom falschen Ego motiviert ist und dessen Intelligenz nie in Verwirrung gerät, tötet nicht, selbst wenn er in dieser Welt Menschen tötet. Und er wird durch seine Handlungen auch nicht gebunden.
ERLÄUTERUNG: Der Herr gibt Arjuna in diesem Vers zu verstehen, daß sein Wunsch, nicht zu kämpfen, dem falschen Ego entspringt. Arjuna hielt sich selbst für den Handelnden, wobei er jedoch vergaß, die innere und äußere Sanktion des Höchsten zu berücksichtigen. Und wenn jemand nicht weiß, daß es eine höchste Sanktion gibt, stellt sich die Frage, warum er überhaupt handeln soll. Doch jemand, der die Faktoren einer Handlung kennt – die Werkzeuge der Handlung, sich selbst als den Handelnden und den Herrn als den höchsten Sanktionierenden –, ist in allem, was er tut, vollkommen. Ein solcher Mensch ist nie in Illusion. Unabhängiges Handeln und die daraus entstehende Verantwortung sind auf falsches Ego und auf Gottlosigkeit zurückzuführen, das heißt auf einen Mangel an Kṛṣṇa-Bewußtsein. Jemand, der im Kṛṣṇa-Bewußtsein unter der Führung der Überseele, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, handelt, tötet nicht, obwohl er tötet. Er wird auch nie von der Reaktion auf solches Töten beeinflußt. Wenn ein Soldat auf Befehl eines höheren Offiziers tötet, ist er keiner Bestrafung ausgesetzt; wenn er aber aus eigenem Interesse tötet, wird er zweifellos von einem Gericht verurteilt.
Vers 18
18
ÁaAnaM ÁaeyaM pair"ÁaAtaA i‡aivaDaA k(maRcaAed"naA /
k(r"NAM k(maR k(taeRita i‡aivaDa: k(maRs$aÍÿh": //18//
jñānaṁ jñeyaṁ parijñātā
tri-vidhā karma-codanā
karaṇaṁ karma karteti
tri-vidhaḥ karma-saṅgrahaḥ
jñānam – Wissen; jñeyam – der Gegenstand des Wissens; parijñātā – der Wissende; tri-vidhā – von dreierlei Art; karma – der Handlung; codanā – der Antrieb; karaṇam – die Sinne; karma – die Handlung; kartā – der Handelnde; iti – so; tri-vidhaḥ – von dreierlei Art; karma – der Handlung; saṅgrahaḥ – die Gesamtheit.
Wissen, der Gegenstand des Wissens und der Wissende sind die drei Faktoren, die eine Handlung hervorrufen. Die Sinne, die Tätigkeit und der Ausführende sind die drei Komponenten einer Handlung.
ERLÄUTERUNG: Für jede tägliche Handlung gibt es drei verschiedene Antriebe: Wissen, den Gegenstand des Wissens und den Wissenden. Die Werkzeuge der Handlung, die Handlung selbst und der Handelnde werden die Komponenten der Handlung genannt. Jede von Menschen ausgeführte Handlung beinhaltet diese Elemente. Bevor man handelt, ist ein Antrieb vorhanden, der Inspiration genannt wird. Jede Schlußfolgerung, zu der man bereits vor der eigentlichen Handlung kommt, ist nichts anderes als eine feinstoffliche Form dieser Handlung. Dann wird diese Handlung in die Tat umgesetzt. Zunächst finden die psychischen Vorgänge des Denkens, Fühlens und Wollens statt, und dies wird als Antrieb bezeichnet. Was die Inspiration zur Handlung betrifft, so ist sie dieselbe, ob sie von den Schriften oder von der Unterweisung des spirituellen Meisters kommt. Wenn die Inspiration und der Handelnde zusammentreffen, kommt die eigentliche Handlung mit Hilfe der Sinne zustande, zu denen der Geist gehört, der das Zentrum aller Sinne ist. All diese Komponenten einer Tätigkeit werden zusammen „die Gesamtheit der Handlung“ genannt.
Vers 19
19
ÁaAnaM k(maR ca k(taAR ca i‡aDaEva gAuNABaed"ta: /
‘aAecyatae gAuNAs$aÊÿYaAnae yaTaAvacC+$NAu taAnyaipa //19//
jñānaṁ karma ca kartā ca
tridhaiva guṇa-bhedataḥ
procyate guṇa-saṅkhyāne
yathāvac chṛṇu tāny api
jñānam – Wissen; karma – Handlung; ca – auch; kartā – der Handelnde; ca – auch; tridhā – von dreierlei Art; eva – gewiß; guṇa-bhedataḥ – entsprechend den verschiedenen Erscheinungsweisen der materiellen Natur; procyate – werden genannt; guṇa-saṅkhyāne – in Beziehung zu den verschiedenen Erscheinungsweisen; yathā-vat – wie sie sind; śṛṇu – höre; tāni – sie alle; api – auch.
Entsprechend den drei
Weitere Kostenlose Bücher