Bianca Arztroman Band 0011
stelle gewisse Ähnlichkeiten fest! Auch ich habe keine Eheerfahrung. Nicht einmal die Erfahrung einer längeren platonischen Beziehung! Auch ich traue mir nicht über den Weg! Aber ich stelle es mir recht kurzweilig vor, wenn sich zwei mögliche Monster zusammentun. Was hältst du davon? Sollen wir es probieren?”
11. KAPITEL
Es war schwer, viel schwerer, als er sich vorgestellt hatte!
Nichts überstürzen! Behutsam vorgehen! Keine Hektik! Keine Ungeduld!
In schwachen Augenblicken klammerte sich Pete wie ein Ertrinkender an die selbst auferlegten Vorschriften! Aber wie lange noch? Sein Puls raste bei Annas Anblick, und wenn er sie in den Armen hielt und sie sich küssten, dann kam es ihm vor, als ob sie auf einem brodelnden Vulkan tanzten. Von wegen Behutsamkeit!
Er hielt eine Woche durch, aber gegen Ende der zweiten Woche war er mit seinen Nerven am Ende. Immer häufiger verlor er die Beherrschung und ließ seinen Frust an den unschuldigen Schwestern und an Anna aus!
Am späten Freitagnachmittag kam er in ihr Büro und riss sie in die Arme. “Ich kann so nicht weitermachen”, flüsterte er heiser und küsste sie leidenschaftlich.
“Ich auch nicht”, stammelte Anna atemlos, nahe seinem Ohr. “Und ich werde etwas daran ändern.”
“Sehen wir uns heute Abend zum Dinner?”, fragte er hoffnungsvoll.
Sie lächelte. “Wart’s ab! Du wirst von mir hören.”
Drei Stunden später stand sie vor seiner Haustür, einen Rucksack in der Hand. Sie war ungewöhnlich blass.
“Willst du verreisen?”, fragte er erstaunt.
Sie schluckte. Dann lächelte sie zaghaft. “Nein. Ich habe mein Nachthemd und meine Zahnbürste mitgebracht. Und ein paar Sachen zum Wechseln. Ich möchte heute bei dir bleiben, falls es dir recht ist. Nicht in deinem Gästezimmer. Ich will in deinem Bett schlafen. Mit dir …” Sie brach ab. Sie war nicht mehr blass. Ihre Wangen waren flammend rot. Fast so rot wie ihr Haar.
Ihm ging es nicht viel besser. Er starrte sie an. Bestürzt. Schockiert. Blieb in der offenen Tür stehen, unfähig, sich zu bewegen. Unfähig, irgendetwas zu sagen …
“Du kannst mich wegschicken oder mich ins Haus bitten”, unterbrach sie das Schweigen.
“Bleib!”, rief er und griff nach ihrer Hand, zog sie über die Schwelle, hinein in sein Haus. Dann nahm er sie in die Arme. “Warum jetzt?”, fragte er leise. Nur sein Herz klopfte laut und schnell. Sonst war es ganz still im Raum.
Sie lächelte und holte tief Luft. “Ich habe mit den Kids gesprochen”, begann sie. “Ich fand, dass ich sie in dieser wichtigen Sache nicht übergehen durfte.”
“Und?”, fragte er unsicher.
Ihr Lächeln vertiefte sich, und er fühlte sich gleich besser.
“Ich habe den beiden reinen Wein eingeschenkt und ihnen gesagt, was ich für dich empfinde. Ich habe ihnen meine Ängste angedeutet und ihnen gesagt, dass ich keine festen Aussagen für die Zukunft machen kann. Noch nicht machen kann. Weder im Guten noch im Schlechten. Ich habe durchblicken lassen, dass ich erst so etwas wie eine Feuertaufe bestehen muss, bevor wir weitere Schritte beschließen können.”
“Und?”, fragte er wieder. Sein Herz hatte noch ein schnelleres Tempo angeschlagen, wenn das überhaupt möglich war!
Sie lachte leise und küsste ihn zärtlich.
“Es sind kluge Kids, Jackie und Josh. Sie brauchten keine Frage zu stellen. Sie haben sofort kapiert, was Sache ist! Josh hat mir wortlos seinen Rucksack gegeben, und Jackie hat ihn gepackt.”
Pete musste schlucken. Es war lange her, dass er diesen verräterischen Kloß in der Kehle gespürt hatte. In diesem Augenblick hätte er die ganze Welt umarmen können. Vor ihm stand die Frau, die er so unendlich liebte, dass es schmerzte. Die Frau seines Lebens! Die Frau, von der er nicht gewusst hatte, dass es sie gab!
“Sie haben noch gesagt, dass sie uns am Sonntag zum Dinner erwarten. Punkt sechs! Josh will Spaghetti kochen und Jackie ein neues Apfelstrudelrezept ausprobieren. Anschließend ist noch eine Partie
Trivial Pursuit
geplant!”
“Dann gehörst du das ganze Wochenende mir?”, fragte Pete atemlos vor Freude.
“Ich denke, dass ich mein ganzes Leben lang dir gehören werde”, erwiderte Anna mit schwankender Stimme. “Vorausgesetzt natürlich, dass diese Sexgeschichte hinhaut!”
“Und? Hat es geklappt?”, fragte Josh, als sie am Sonntagnachmittag Hand in Hand das große Haus betraten.
“Es hätte nicht besser sein können”, erwiderte Pete unbefangen. “Wir sind das ideale
Weitere Kostenlose Bücher