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Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
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vergangene Zeiten. Ihre Mutter hatte viele Jahre lang bei den Delaneys gearbeitet, und Abbie hatte infolgedessen einen großen Teil ihrer Kindheit und Jugend in diesem Hause verbracht. Sie hatte Elizabeth erzählt, dass sie von Nick nicht viel gesehen hätte, weil er immer im Internat war, aber das entsprach nicht ganz der Wahrheit.
    Während der Ferien waren sie immer zusammen gewesen. Sie hatte in Nick den großen Bruder gesehen, den verlässlichen Freund, dem sie absolut vertraute. Das änderte sich jedoch, als sie achtzehn Jahre alt war. Nach diesem Sommer war nichts mehr so, wie es vorher gewesen war.
    Als Abbie fühlte, wie sich Traurigkeit in ihr Herz schlich, stieg sie entschlossen aus dem Wagen, denn niemand sollte ihr anmerken, welche Überwindung es sie kostete, an der altmodischen Klingelschnur zu ziehen. Mrs. Delaney persönlich öffnete ihr die Tür und lächelte sie freundlich an.
    “Komm herein, Abbie, ich schätze, du willst den Major besuchen. Dr. Allen sagte mir, dass sie dich zu uns schicken würde. Er ist im Gewächshaus. Du kennst ja den Weg. Sei mir nicht böse, wenn ich nicht mitkomme, ich bin gerade dabei, ein Telefongespräch zu führen.”
    “Natürlich nicht”, antwortete Abbie. Das Gewächshaus lag an der Rückseite der Villa. Major Delaney züchtete Orchideen und verbrachte viel Zeit damit, sie zu pflegen.
    Leise schloss Abbie die Tür hinter sich und ging den mit Steinen ausgelegten Weg zwischen den Beeten voller farbenprächtiger Blüten entlang. Es war heiß und schwül im Treibhaus, damit sich die exotischen Gewächse richtig entfalten konnten.
    Sie nahm an, dass Major Delaney auf seinem Lieblingsplatz im Zentrum des tropischen Paradieses saß und ging geradewegs auf ihn zu, als sie seinen Hinterkopf zwischen den Blüten zu entdecken meinte.
    “Guten Morgen”, rief sie ihm zu. “Wie geht es Ihnen heute?” Doch dann stockte ihr der Atem, denn nicht Major Delaney saß dort vor ihr, sondern Nick. Schon auf den ersten Blick sah sie, wie sehr er sich verändert hatte, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.
    Sein dickes dunkelbraunes Haar war von silbernen Strähnen durchzogen, tiefe Falten hatten sich in sein Gesicht gegraben, und unter seinen dunkelblauen Augen lagen tiefe Schatten. Das war nicht der Nick, an den sie sich erinnerte Abbie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Was immer er ihr angetan hatte, niemals hätte sie ihm ein solches Schicksal gewünscht.
    “Wenn das nicht Abbie ist”, sagte er. “Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?”
    Sogar seine Stimme schien sich verändert zu haben. Sie klang schroffer als früher, und Abbie musste sich alle Mühe geben, um dem Sturm ihrer Gefühle standzuhalten. “Ich wollte deinen Vater besuchen”, antwortete sie. “Deine Mutter sagte, er sei hier.”
    “Ach so ist das. Es handelt sich also um einen beruflichen Besuch. Das hätte ich mir denken können.” Nick lächelte zwar, aber es lag keine Wärme in seinem Blick, als er sie von ihren glänzenden rotbraunen Locken bis hinab zu den zierlichen schwarzen Schuhen musterte. “Du siehst gut aus, Abbie. Wie ist das Leben mit dir verfahren? Offensichtlich besser als mit mir.”
    Er gab ein missklingendes Lachen von sich, als er merkte, dass Abbie etwas darauf sagen sollte. “Bitte sage nichts”, kam er ihr zuvor. “Ich möchte keine weiteren dummen Sprüche hören oder daran erinnert werden, wie viel Glück ich hatte, dass ich am Leben blieb. Ich fühle mich nämlich nicht glücklich, wenn du die Wahrheit wissen willst. Aber das willst du sicher gar nicht hören, weil es dir unangenehm ist, nicht wahr? Armer Nick Delaney! Wusstest du, dass er ein Krüppel ist? Aber er lebt, und dafür muss er dankbar sein.”
    Abbie kämpfte mit widerstreitenden Gefühlen. “Ja, dafür müsstest du wirklich dankbar sein”, sagte sie schließlich, “denn offensichtlich ist dein Verstand nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Aber wenn du keine weiteren dummen Sprüche hören willst, Nick, dann höre ich sofort damit auf. Du sitzt hier und bemitleidest dich selbst. Mir scheint, du gefällst dir in dieser Rolle.”
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und wollte gehen, fragte sich jedoch verwundert, wie sie so etwas Schreckliches hatte sagen können. Wie würde sie sich gefühlt haben, wenn sie sich in dieser Situation befunden hätte?
    “Wenigstens spiele ich sie glaubhaft, oder?”
    Es lag jetzt ein Hauch von trockenem Humor in seiner Stimme und ein Anflug von Spott in

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