Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
Vom Netzwerk:
richtiges Picknick veranstalten willst. Wie gut, dass ich mich bei dir eingeladen habe.”
    Abbie lachte und war erleichtert, als Nick sich so unkompliziert gab. “Ich freue mich über deine Gesellschaft”, versicherte sie ihm. “Und nun steig ein, damit wir uns auf den Weg machen können.”
    Nachdem er sicher auf dem Beifahrersitz saß und der Rollstuhl dahinter verstaut worden war, fuhr Abbie auf dem kürzesten Weg aus der Stadt in Richtung Newthwaite.
    Es war ein schöner Tag. Blasse Sonnenstrahlen fielen durch die Windschutzscheibe auf die silbernen Strähnen in Nicks Haar. Immer wieder musste Abbie ihn ansehen, so sehr war sie von seinem attraktiven männlichen Profil fasziniert.
    “Wir fahren zuerst auf die Boundary-Farm”, sagte sie. “Fred Murray hatte sich vor einigen Wochen einer Prostata-Operation unterzogen. Glücklicherweise hat man nichts Bösartiges gefunden, trotzdem hatte man ihn noch eine Weile im Krankenhaus behalten, weil Komplikationen aufgetreten waren. Jetzt will ich sehen, wie es ihm geht und mich vergewissern, dass die Wunde gut heilt.”
    “Ich staune, wie breit gefächert dein Tätigkeitsfeld ist, Abbie”, sagte Nick.
    “Das stimmt. Als Gemeindeschwester bist du ein Hans Dampf in allen Gassen. Von einer Woche auf die andere weißt du nicht, was auf dich zukommt, und gerade das macht mir Spaß.”
    “Ich bin wirklich beeindruckt, Abbie”, sagte Nick.
    Abbie bedankte sich mit einem Lächeln, denn dass er es aufrichtig meinte, daran bestand kein Zweifel. “Solche Worte aus deinem Munde sind für mich ein großes Lob, Nick, denn ich weiß ja, wie weit du es selbst in unserem Fach gebracht hast.”
    “Aber ob ich eines Tages dort weiterarbeiten kann, wo ich aufgehört habe, steht in den Sternen”, antwortete er. “So oder so, was ist mit Adrian Shaw? Du sagtest, dass du dir seinetwegen Sorgen machst.”
    “Wie du weißt, besuche ich ihn täglich und achte darauf, dass er seine Pillen schluckt. Bisher hat das alles ganz gut funktioniert. Adrian ist nicht gerade freundlich zu mir, aber er hat sich auch nicht geweigert, die Tabletten zu nehmen. Trotzdem bin ich in gewisser Weise beunruhigt. Irgendetwas stört mich an seinem Verhalten.”
    “In welcher Weise?”, wollte Nick wissen.
    “Nun, er ist irgendwie nicht zu fassen. Er ist im Zimmer, aber er ist doch nicht da, wenn du weißt, was ich meine. Wenn ich mit ihm spreche, habe ich den Eindruck, dass er gar nicht richtig zuhört, sondern irgendetwas anderem lauscht. Und dann spielt sich Tag für Tag die gleiche Routine ab.”
    “Was für eine Routine?”, hakte Nick sofort nach.
    “Es ist fast wie eine Szene im Theater. Adrian ist immer in seinem Zimmer, wenn ich komme. Ich muss die Treppe hinaufgehen und an seine Tür klopfen. Jedes Mal wartet er, bis ich fünfmal angeklopft habe, erst dann lässt er mich eintreten. Und dann tut er jeden Tag exakt dieselben Dinge. Er tritt ans Fenster, zieht dreimal die Gardine hin und zurück, und erst dann kommt er zu mir und streckt die Hand aus, um die Tabletten in Empfang zu nehmen.” Abbie lachte, aber es klang unnatürlich. “Es klingt so dumm, wenn ich es erzähle, deswegen habe ich auch noch nicht mit James darüber gesprochen. Vielleicht messe ich dem Ganzen zu viel Bedeutung zu, oder ich reagiere überempfindlich in dieser Situation, was meinst du?”
    “Das glaube ich nicht. Ein Verhalten dieser Art gilt als Symptom für Schizophrenie. Ich habe Adrians Krankengeschichte durchgelesen und daraus entnommen, dass sich ähnliche Szenen schon früher abgespielt haben.”
    “Aber die Medikation sollte doch seine Krankheit kontrollieren helfen”, erwiderte Abbie. “Das verstehe ich eben nicht.”
    “Bist du denn absolut sicher, dass Adrian die Tabletten schluckt?”, fragte Nick.
    “Willst du damit sagen, dass er mir womöglich etwas vormacht?”
    “Das könnte durchaus sein. Schizophrene neigen zu Betrügereien und Täuschungsmanövern. Adrian könnte so tun, als nähme er die Tabletten, und spuckt sie später wieder aus”, sagte Nick.
    “Aber er sieht doch sicherlich ein, dass es in seinem ureigensten Interesse liegt, wenn er die Medikamente nimmt”, erwiderte Abbie.
    “Nicht, wenn er krank ist. Dann sieht er die Wirklichkeit unscharf und ist somit unfähig, vernünftig zu handeln. Er könnte zum Beispiel glauben, dass du ihn vergiften willst.”
    “Dann steht es um ihn schlechter, als ich dachte”, sagte Abbie. Sie fuhr vor das Farmhaus, wo sie ihren ersten Besuch machen

Weitere Kostenlose Bücher