Bianca Arztroman Band 0011
verwandtschaftliche Beziehungen zur Verwaltung hat, dann sind wir sie bald los.”
“Ja, das wäre schön”, gestand Emily seufzend.
Molly kniff sie freundschaftlich in die Wange. “Okay, vergessen wir Miss Olivier, und konzentrieren wir uns stattdessen auf Miss Chandler, die morgen Mrs. Patton wird!” Sie lachte. “Wie fühlst du dich? Ist alles bereit?”
Emily grinste. “Ja. Ein großes Fest ist nicht geplant.”
“Das finde ich gut”, sagte Molly. “Ich mag intime, überschaubare Feiern.”
“Ich auch, aber trotzdem habe ich Zweifel. Unser kleiner, bescheidener Empfang in den eigenen vier Wänden dürfte das Gegenteil von dem sein, was sich Will vorgestellt hat, als er noch mit Celine liiert war.”
“Aber ihr habt doch den Ablauf der Hochzeit gemeinsam besprochen, nicht wahr?”
“Sicher. Wir waren uns einig.”
“Dann vergiss deine Sorgen. Sie sind überflüssig. Hätte Will etwas Größeres gewollt, dann hätte er es gesagt. Richtig?”
“Richtig!” Emily nickte, und dann brachen die beiden Freundinnen in albernes Kichern aus.
“Glaub mir, alles wird gut”, prophezeite Molly. “Im Augenblick hast du Lampenfieber! Das ist normal! Du bist nicht die erste und nicht die letzte Braut, die kurz vor dem großen Tag von Ängsten und Zweifeln gequält wird! Den Männern geht es nicht anders. Normalerweise flüchten sie sich am Abend vorher in den vertrauten männlichen Freundeskreis und veranstalten ein Saufgelage, um ihre Ängste zu ertränken!”
Als Emily am nächsten Tag neben Will in der kleinen Krankenhauskapelle stand, dachte sie immer wieder an Mollys tröstende Worte.
Sie trug ein bodenlanges weißes Seidenkleid und eine schmale Perlenkette um den schlanken Hals. Ihr Haar war locker aufgesteckt und mit weißen Blüten geschmückt. Aufgeregt klammerte sie sich an den Brautstrauß aus roten Rosen und weißen Freesien, als sie mit Will vor den Altarstufen wartete.
Sie warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Er sah wundervoll aus. Groß, schlank, attraktiv. Er trug einen dunklen Anzug mit blütenweißem Hemd und modischer Krawatte.
Der Reverend segnete die Ringe, und als Will ihre zitternde Hand nahm und ihr den schmalen Goldreif überstreifte, hob sie den Blick und sah ihm direkt in die Augen. Er lächelte zärtlich …
Aus den Augenwinkeln sah sie Helen, die ein elegantes eisblaues Kleid trug, das wundervoll zu ihrem silbergrauen Haar passte. Neben ihr stand Kevin in seinem ersten Anzug! Aufmerksam verfolgte er die Zeremonie am Altar.
Plötzlich war Emily sehr glücklich! Sie hatte den Mann bekommen, den sie liebte! Und als sie Wills Hand nahm und ihm den Ring an den Finger steckte, da überkam sie ein nie gekanntes Gefühl von Geborgenheit. Ihr Baby würde einen wundervollen Vater bekommen!
“Sie dürfen die Braut küssen”, sagte der Reverend lächelnd.
Will ließ sich nicht zweimal bitten. Er nahm Emily in die Arme und küsste sie.
Es war keine flüchtige Berührung ihrer Lippen, sondern ein langer, intensiver Kuss, den die Hochzeitsgäste mit Applaus quittierten!
Will lächelte und reichte Emily den Arm. “Mrs. Patton, darf ich bitten?”
“Gern”, sagte Emily lächelnd und schritt an der Seite ihres neuen Ehemanns durch die Kirche dem Ausgang zu.
Draußen wartete ein Fotograf und schoss eine Menge Bilder. “Wer ist das?”, flüsterte Emily. “Ich habe ihn nicht bestellt.”
Will legte den Arm um ihre Taille. “Meine Idee! Schließlich brauchen wir ein paar Erinnerungen für später, nicht wahr?” Er zog sie enger an sich. “Außerdem bist du ein bezauberndes Motiv für jeden Fotografen!”
“Danke gleichfalls”, lachte Emily. “Auch du bist sehr fotogen heute!”
Eine weiße Limousine näherte sich im Schritttempo und kam vor ihnen zum Stehen. Der livrierte Chauffeur sprang heraus und öffnete den Schlag.
“Steigen Sie ein, Madam”, sagte er höflich.
Emily warf Will einen fragenden Blick zu. Er nickte.
“Ich habe das Auto bestellt! Als Ersatz für eine Hochzeitskutsche mit sechs Schimmeln!”
“Oh …” Emily ließ sich in die weichen Lederpolster fallen. “Ein Luxusschlitten”, staunte sie. “So ein Auto habe ich noch nie gesehen!”
Will grinste. “Es ist ja auch deine erste Hochzeit, nicht wahr?” Er setzte sich neben sie und zog sie an sich. “Genieße die Fahrt”, flüsterte er in ihr Ohr. “Du brauchst eine halbe Stunde Ruhe vor dem großen Sturm!”
“Fahren wir denn nicht nach Hause?”, fragte sie erstaunt.
“Nicht
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