Bianca Arztroman Band 0011
geliehen und werden in sauberem Zustand morgen früh abgeholt!”
Will nickte. “Dann ist es ja gut, dass ich ein paar zusätzliche Helfer zum Spülen und Abtrocknen engagiert habe.”
“Helfer?”, fragte Emily neugierig.
Die Hausglocke läutete. “Oh, das werden sie sein”, rief Will erfreut aus. “Kannst du öffnen? Ich habe die Hände voll.”
Zwei Jungen in Kevins Alter standen vor der Tür. “Dr. Patton hat uns gesagt, dass wir um sechs Uhr kommen sollen”, sagte der ältere.
“Pünktlich wie die Maler”, rief Will munter. “Kommt in die Küche, Jungs. Wir sind eben dabei, das ganze Geschirr für euch zusammenzutragen.”
Emily sah ihn fragend an. “Die Jungen sollen …”
“Abwaschen, abtrocknen und die Sachen ordentlich zusammenpacken”, erklärte Will. “Ich bin sicher, dass Judd und Eric ihre Sache großartig machen werden!”
Emily war weniger überzeugt. Sie folgte Will ins Esszimmer. “Judd und Eric? Das sind doch die beiden Jungen, mit denen Kevin sich geprügelt hat!”
“Richtig! Und es sind dieselben kleinen Ganoven, die Digger von der Leine gelassen und durch die offene Tür ins Haus gejagt haben! Kevin hat sie beobachtet und wollte sie verprügeln.” Er zuckte die Schultern. “Egal, jedenfalls habe ich alle drei zum Küchendienst verdonnert, und Jacinta hat die Aufsicht übernommen!”
Emily lachte. “Hoffentlich lassen sie ihre Wut nicht an dem Porzellan aus! Es gehört uns nicht!”
“Ich weiß, und sie wissen, dass sie alles bis zum letzten Cent ersetzen müssen, sollte es dazu kommen!” Er sah sich um. “Vielleicht hätten wir besser die Cafeteria in der Klinik mieten sollen. Es wäre weniger stressig gewesen.”
Aber Emily schüttelte den Kopf. “Auf keinen Fall! Ich finde es schön, dass wir unser Haus zur Verfügung gestellt haben. Jacintas Mann kommt nachher und holt die Klappstühle und Tische ab. Jacintas Tochter säubert die Böden, und damit sind alle Spuren beseitigt!”
“Helens und Kevins Möbel kommen in ein paar Tagen. So lange sind wir allein im Haus. Du und ich.” Er warf ihr einen fragenden Blick zu. “Oder willst du ein paar Tage verreisen? Flitterwochen auf Hawaii?”
Emily schüttelte den Kopf. “Nein, ich möchte hier bleiben.” Sie hatte nichts gegen Hawaii, aber sie wollte sich nicht unter die frisch verliebten Paare mischen, die sie dort in Hülle und Fülle treffen würde! Es wäre zu schmerzlich. Erst wenn Will ihre Gefühle mit gleicher Stärke erwiderte, würde sie mit ihm verreisen, wo immer es ihn hinzog …
“Okay!” Will stand auf und krempelte die Ärmel hoch. “Ich helfe Jacintas Mann mit den Stühlen und Tischen.” Er sah auf die Uhr. “Ich schlage vor, du ruhst dich aus. In ein oder zwei Stunden werden alle Helfer das Haus verlassen haben.”
“Ich kümmere mich um die vielen Blumen”, erklärte Emily. “Das ist eine schöne, leichte Arbeit, die mir Spaß macht. Später können wir gemeinsam die Geschenke auspacken.”
Und so geschah es. Als sie gegen acht Uhr endlich allein waren, erinnerte nichts mehr an die vielen Gäste und ihre Bewirtung. Das Haus sah wunderschön aus. Emily hatte die Pflanzen und Sträuße dekorativ platziert und die festlich verpackten Geschenke vor dem Kamin gestapelt.
“Du siehst müde aus”, stellte Will fest.
“Wundert dich das?”
“Nein, aber du solltest zu Bett gehen.”
“Und du? Bist du nicht müde?”
“Doch, aber ich bin nicht schwanger und brauche weniger Schonung!”
Sie lachte. “Okay, ich lege mich hin. Aber lass mich nicht zu lange allein!”
Sie stieg die Treppen hinauf in das Schlafzimmer. Als sie vor dem Frisiertisch saß und ihr aufgestecktes Haar löste, war sie plötzlich wieder ganz munter. Sie entfernte die vielen Nadeln, Blüten und Spangen und griff zur Bürste. Dann schüttelte sie ihr Haar, bis es in langen Wellen herab über ihre Schultern fiel.
Will kam wenig später. “Du schläfst noch nicht?”, fragte er erstaunt.
“Nein, ich bin nicht mehr müde.”
“Komm neben mich”, bat er.
Sie kuschelte sich an ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter.
“Du hast dich toll gehalten heute”, lobte er. “Ehrlich gesagt, ich hatte Bedenken …”
“Warum? Hast du mir die Rolle der Gastgeberin nicht zugetraut?”
“Natürlich! Ich weiß, wie tüchtig du bist, Em.” Er griff in ihr Haar. “Nein, ich hatte Bedenken wegen des Hauses. So groß ist es nicht, und wir hatten eine Menge Leute eingeladen. Aber du hast alles perfekt
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