Bianca Arztroman Band 0011
habe die ganzen Wochen mit ihr nur durchgestanden, weil ich meinen Plan verwirklichen wollte. Es ging mir um Spendengelder für die Entbindungsklinik. Dieses Ziel hatte ich fest im Auge und Jacqueline duldete ich als notwendiges Übel auf diesem Weg. Ich weiß jetzt, wie sehr ich dich damit verletzt habe, und ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen.”
Emily hörte seine Worte, aber sie blieb skeptisch. “Das sagst du jetzt, wo das Fest vorbei ist. Wie wird es beim nächsten Mal sein? Jacqueline träumt von einer Wiederholung! Sie hat es mir selbst gesagt.”
“Vergiss es! Die wird es nicht geben. Jedenfalls nicht mit mir. Es kann sein, dass ich sogar Hausverbot in der Klinik bekomme!”
“Hausverbot?”, wiederholte Emily verständnislos.
“Ja. Ich habe unsere kostbare, exotische Blüte einer eiskalten Dusche ausgesetzt! Und das vor allen Leuten am Tisch. Ihre Eltern waren schockiert …”
“Das kann ich nicht glauben!”
“Frag die Janssens. Sie waren dabei. Mrs. Janssen war die Einzige, der mein Auftritt gefallen hat! Sie konnte sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen!” Er warf Emily einen Seitenblick zu. “Sie steht nicht auf Jacqueline, musst du wissen! Sie mag grundsätzlich keine Vamps!”
Zum ersten Mal musste Emily lächeln. Aber dann wurde sie wieder ernst. “Will, die Oliviers werden dir das nicht vergessen, fürchte ich. Es wäre schade, wenn du den Job in der Klinik nicht mehr machen könntest.”
Er nahm ihre Hand. “Ich habe es getan, weil du mir wichtiger bist, Emily. Wichtiger als meine Karriere und ein hohles Lifestyle-Leben. Früher war das anders. Ich wollte meine Herkunft vergessen und sehnte mich nach der so genannten besseren Gesellschaft. Aber dann lernte ich dich kennen, und mein Leben änderte sich von Grund auf. Aber ich brauchte eine Weile, bis ich begriff, was ich wirklich wollte.” Er sah sie an. “Weißt du, so schnell trennt man sich nicht von alten Gewohnheiten. Zu lange hatte ich mich auf bestimmte Ziele fixiert. Aber heute Abend fiel es mir endlich wie Schuppen von den Augen. Ich wusste auf einmal, was ich im Leben wirklich will. Dich, Emily! Nur dich!”
“Oh Will …” Sie schluckte.
“Ich liebe dich, Em.”
“Das hast du noch nie gesagt.”
“Ich weiß. Ich bin ein Verstandesmensch, und mit Gefühlen tue ich mich schwer. Ich habe Schwierigkeiten, über Dinge zu sprechen, die mich bewegen.” Er seufzte tief. “Jetzt weißt du auch, warum ich nicht über unser Baby sprechen konnte, obwohl ich die ganze Zeit daran dachte. Aber ich wusste ja, dass ich nichts tun konnte, und so habe ich mich regelrecht in die Vorbereitungen für das Fest gestürzt. Es war ein willkommener Anlass, mich abzulenken.”
Emily nickte verstehend. “Ich fürchtete, dass alles zu Ende war”, gestand sie. “Täglich spürte ich deutlicher, dass du von mir, von uns, weg wolltest. Eine unscheinbare Frau und ein möglicherweise krankes Kind … Mir war klar, dass du überfordert warst. Schließlich hattest du ganz andere Vorstellungen von deinem Leben! Ich ertrug den Gedanken nicht. Ich wollte nicht die Kugel an deinem Bein sein …”
“So war es nicht, Em. Als Bert dich in diese Ehe zwang, da war ich sehr traurig. Ich wollte dich heiraten, aber ich wünschte mir andere Gründe als den Zwang deines Onkels! Ich wünschte mir eine Frau, die freiwillig und frohen Herzens Ja sagte!”
Emily lächelte. “So war es auch, Will. Ich liebte dich längst, bevor Bert auftauchte und von der Schwangerschaft erfuhr.” Sie senkte den Blick. “Aber ich war unsicher. Ich hatte Celine gesehen und kannte deine Träume. Ich wollte dich nicht für immer an mich binden. Ich wollte dich gehen lassen, wenn du es gewollt hättest. Liebe kann man nicht zwingen, weißt du?”
Will nahm sie in die Arme. “Ja, und deshalb wirst du mich mindestens noch bis zur Goldenen Hochzeit ertragen müssen!”
“Wir können nicht länger warten”, sagte Susan Hathaway und warf einen nervösen Blick aus dem offenen Fenster. Das heiße Augustwetter machte ihr zu schaffen.
Emily lag im Kreißsaal. Sie biss die Zähne zusammen. “Wir müssen, Susan. Will ist noch nicht da! Er ist bei Mrs. Fairchild …”
Susan warf Lana, der Nachfolgerin von Jacqueline, einen auffordernden Blick zu. “Sagen Sie Dr. Patton, dass er sich gefälligst beeilen soll, wenn er die Geburt seines Kindes nicht verpassen will!”
Emily stöhnte. Eine heftige Wehe nahm ihr den Atem.
“Hecheln Sie”, empfahl Susan. “Wo
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