Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
Vom Netzwerk:
Beine!”
    “Benimm dich”, schimpfte seine Mutter, und Pete verkniff sich ein Lächeln. Sein Patient war höchstens dreizehn!
    “Okay, das reicht für heute. Schwester Kim wird Ihnen Verbandszeug und Desinfektionslösung für drei Tage mitgeben. Am Montag möchte ich das Bein wieder sehen. Vielleicht kann ich dann die Wunde schon nähen.”
    Er verabschiedete sich und begab sich sogleich in Kabine vier, wo Anna über die Hand eines großen, massigen Mannes mit kahlgeschorenem, tätowiertem Schädel gebeugt war. Die bunten, grellen Tätowierungen bedeckten auch seine nackten Arme und den halb nackten Oberkörper. Er trug nur eine schlichte schwarze Lederweste, obgleich es nicht gerade warm war.
    “Ein Hundebiss”, erklärte Anna. “Ich habe vorsichtshalber geröntgt. Keine Frakturen.” Sie zeigte auf das Röntgenbild. “Auch sonst sehe ich nichts Auffälliges. Aber ich habe Bedenken wegen einer Infektion. Die Bissspuren sind sehr tief.”
    Pete nickte. “Vorsicht ist besser als Nachsicht”, erklärte er, und Anna verstand.
    “Das ist Dr. Jackson”, sagte sie zu dem bulligen Mann. “Er ist der Chef der Notfallambulanz. Wir sind uns einig, dass es besser für Sie ist, wenn Sie sich ein paar Tage in die Klinik legen.”
    “Was? Wegen einem Hundebiss? Es war mein Hund! Und mein Hund ist gesund! Er hat mich schon öfter gebissen. Okay, nicht so tief wie diesmal, aber das ist allein meine Schuld. Wir haben herumgerauft! Es war Spaß! Er hat mich nicht wirklich verletzen wollen! Es ist ein guter Hund! Er ist mein Freund! Ich bin bloß hergekommen, weil ich eine Spritze brauche.”
    “Die bekommen Sie sowieso”, erwiderte Anna. “Wir werden Sie gegen Tetanus impfen und Ihnen Antibiotika geben. Aber wir können nicht im Voraus sagen, ob diese Behandlung ausreicht. Es kann sein, dass Sie eine schwerere Entzündung bekommen. Wenn Sie hier bleiben, dann können wir Sie beobachten und rechtzeitig feststellen, was Sache ist. Sollten Sie Fieber oder andere Symptome entwickeln, dann müssten wir zu stärkeren Mitteln übergehen. Wer weiß, mit welchen Bakterien Ihr Hund Sie infiziert hat.”
    “Mein Hund hat mich nicht infiziert”, erklärte der Mann störrisch. “Geben Sie mir die Spritze! Mehr will ich nicht. Auf keinen Fall werde ich mich hier ins Bett legen!”
    “Wie Sie wollen”, lenkte Anna ein. “Viele Leute haben Angst vor dem Krankenhaus. Wann hatten Sie Ihre letzte Tetanusspritze?”
    “Ich habe keine Angst”, rief der Mann empört. “Es ist mein Hund! Wer soll für ihn sorgen, wenn ich nicht da bin?”
    “Das ist sicher ein Problem”, gab Anna zu, und Pete machte sich innerlich auf einen ihrer barmherzigen Vorschläge gefasst! Aber diesmal würde er einschreiten, sollte sie tatsächlich anbieten, den gefährlichen Hund in Pflege zu nehmen, bis sein bärbeißiger Besitzer aus der Klinik entlassen war! Aber Anna schien ihre Grenzen zu kennen. “Also, wann war die letzte Impfung?”, wiederholte sie.
    “Vor acht oder zehn Jahren. Ich war noch in der Schule. Damals flog ich vom Rad auf einen Kiesweg. Hatte den Hintern voller Steinchen! Mann, das war eine andere Sache als der Hundebiss!”
    “Carol, bitte eine Tetanusspritze”, rief Anna, und während die Ambulanzschwester den schweren Mann auf die Seite rollte, erklärte ihm Anna, was sie mit seiner Hand vorhatte. “Also, Sie bekommen einen Spezialverband und werden den Arm in der Schlinge tragen. Die Hand und die Finger dürfen ein paar Tage lang nicht bewegt werden. Kein Toben, keine Bewegung! Ist das klar?”
    “Ja, Madam”, erwiderte der Mann, und Pete wunderte sich nicht. Annas Stimme hatte so fest und resolut geklungen, dass gar keine andere Antwort möglich schien!
    “Sind Sie mit dem Moped gekommen?”, fragte sie misstrauisch, während sie das Antibiotika-Rezept ausstellte.
    “Sicher.”
    Sie schüttelte den Kopf. “Sie müssen sich abholen lassen. Mit der Hand dürfen Sie nicht fahren!”
    Der Mann öffnete den Mund, um zu protestieren, aber ein Blick in Annas Gesicht stoppte ihn rechtzeitig. Er zuckte die Schultern. “Kann ich wenigstens mit der linken Hand einen Anruf machen?”, fragte er resigniert.
    Anna grinste. “Ja, dagegen habe ich nichts.” Sie reichte ihm das Rezept. “Nehmen Sie die Tabletten regelmäßig ein. Und kommen Sie morgen wieder. Sie werden eine Woche lang täglich kommen müssen. Sollten Sie eine Infektion bekommen, müssten Sie eventuell operiert werden. Operationen an der Hand sind sehr unangenehm.

Weitere Kostenlose Bücher