Bianca exklusiv 0177
mochte sie. Ridgeman sah vielleicht besser aus, aber seine Schwester besaß trocknen Humor und ein gutes Herz. Er sah zu den Männern hinüber, zu denen sie hinstarrte. „Welcher ist es?“
„Wer?“, tat sie unschuldig.
„Der, der nicht weiß, was er verpasst.“
„Fällt das so auf, wo ich hinschaue?“
„Na ja, ich bin ja nicht weit entfernt.“
DeeNee nippte am Wein. „Er steht da an der Terrassentür. Sein Name ist Harry Schaffer. Er ist klein, wird, obgleich er erst dreißig ist, schon kahl, ist hochintelligent und sehr sexy. So eine Art Paul Newman mit wenig Haaren.“
„Ich sehe ihn. Ob er merkt, dass ich Sie faszinierend finde?“
„Wahrscheinlich nicht, aber lassen Sie sich davon nicht abhalten.“
„Das könnte die Lösung sein. Nichts weckt die Aufmerksamkeit eines Mannes schneller, als wenn eine Frau mit einem anderen flirtet.“
„Erst muss er mich überhaupt entdecken.“
„Ich kann es kaum glauben, dass Sie nicht imstande sind, das zu arrangieren.“
„Würden Sie mir dabei helfen?“
„At-Your-Service zu Ihren Diensten, Miss Ridgeman.“
Sie mussten beide lachen.
Aus dem Augenwinkel sah Ben Saras rote Mähne. Sie spähte herüber. Durfte er vielleicht auch nicht lachen, wenn er im Dienst war? Ridgemans Blick folgten ihrem.
„Oh, oh“, raunte DeeNee, „Big Brother is watching us. Er wird gleich kommen und mich unter irgendeinem blöden Vorwand hier wegholen. Er ist nämlich ein Snob und hasst meine Neigung, mich mit dem ‚Personal‘ anzufreunden. Das macht ihn wahnsinnig.“
„Hm“, Ben schielte immer noch zu Sara. „Ich hätte gedacht, dass er dafür Verständnis hat.“
„Der nicht. Sara ist die einzige Frau, mit der er sich getroffen hat, obgleich er sie engagiert hat. Es beeindruckt ihn, dass sie ihr eigenes Unternehmen führt.“
„Ich dachte, ihm gefiele vor allem ihr aufregendes Hinterteil.“
„Das auch“, bestätigte DeeNee.
Sara lächelte West zu und kam dann zur Bar. Auch von vorne war Ben beeindruckt.
„Nun, unser Spaß ist wohl erst mal vorbei“, meinte DeeNee. „Sara findet es rührend, dass West sich um mich Sorgen macht. Sie hätte auch gern einen beschützenden großen Bruder. Sie hat ja keine Ahnung. Hallo, Sara. Schimpf nicht mit Ben, ich habe darauf bestanden, dass er etwas mit mir trinkt.“
„Ich bin sicher, er hat dir erklärt, dass das gegen die Regeln ist.“
„Das habe ich natürlich“, meldete Ben sich. „Ich sagte ja, ich lerne schnell.“
„Ich mag ihn tausendmal lieber als diesen Spießer, den du sonst immer mitbringst“, DeeNee tätschelte Ben die Wange. „Und er ist sehr hilfsbereit.“
„Ich tue nur meine Pflicht.“
„Na ja, hören wir mal auf mit dem Thema Pflicht.“ Sara sah suchend zu West hinüber.
DeeNee seufzte. „Schon gut, ich verschwinde, bevor mein Bruder mit dem Keuschheitsgürtel kommt. Aber Ben, ich zähle später auf Sie.“
„Ich freue mich schon darauf.“ Er sah sie aufmunternd an, und sie warf ihm eine Kusshand zu.
Kaum war DeeNee außer Hörweite, wollte Sara wissen: „Haben Sie sich mit ihr verabredet?“
Ben zog eine Braue hoch. „Verstößt das auch gegen die Firmenregeln?“
„Hören Sie, ich weiß, dass Sie sich das erste Mal in einer solchen Situation befinden, aber Sie sind rein beruflich hier, und mit DeeNee zu flirten, ist unpassend.“
„Sie flirten mit ihrem Bruder.“
„Ich flirte nicht, das ist nicht dasselbe. West und ich sind … Freunde.“
„Ach, so. Sie dürfen also Ihre Augen vor Mr. Tombola niederschlagen, aber ich darf nicht mit seiner Schwester reden. Das wollten Sie doch sagen, oder?“
Sara blitzte ihn wütend an. „Das steht nicht zur Diskussion. Ich habe Sie für diesen Abend eingestellt, und das heißt, dass ich hier die Regeln bestimme.“
„Eine für Sie und eine für Ihre Angestellten. Nun, ich möchte mal etwas loswerden, Miss At-Your-Service.“ Er begann, sein Hemd aufzuknöpfen.
„Was tun Sie da?“
„Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit wecken.“ Er beugte sich vor. „Wenn hier geflirtet wird, geht Sie das nichts an. Und nur, um das klarzustellen: DeeNee ist auf mich zugegangen.“
„Natürlich hat sie das getan, Sie sind hier der Barkeeper. Und jetzt knöpfen Sie bitte Ihr Hemd zu.“
Er reagierte nicht. „Ich mag DeeNee. Sie ist nett und witzig, und wenn ich mich mit ihr verabreden würde, täte ich es, weil ich nette, witzige Frauen mag, aus keinem anderen Grund.“
„Wollen Sie damit sagen, dass ich einen geheimnisvollen
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