Bianca exklusiv 0177
miteinander reden. Ich bin der Vater Ihres Kindes. Und ich werde nicht eher gehen, bis wir darüber gesprochen haben.“
Jenna zögerte kurz und bat ihn dann einzutreten. In ihrem Wohnzimmer hing ein leichter, blumiger Duft nach Flieder. Es war heiß, und Blake lockerte seinen gestärkten Hemdkragen.
„Die Klimaanlage ist gestern Abend ausgefallen, der Vermieter kümmert sich bereits darum.“ Sie öffnete die beiden Wohnzimmerfenster, doch nicht die geringste Brise war zu spüren.
Sie blickten einander schweigend an. Blake spürte plötzlich noch eine andere Hitze in der Luft. Die Art, wie die Lady ihn mit diesen großen brauen Augen ansah … Nein, das konnte nicht sein, er irrte sich! Frauen wie Jenna Winton interessierten ihn nicht. Er stand auf langbeinige Blonde, die ihren Preis kannten.
Sie spielte an ihrem Ehering. „Warum sind Sie gekommen?“, fragte sie schließlich in einer Mischung aus Angst und Angriffslust.
Tja, warum war er hier? Er hatte sie in Augenschein nehmen wollen, ob sie sich als Leihmutter eignen würde. Eigentlich hatte er erst in ein paar Jahren eine suchen wollen, doch so wie die Dinge jetzt standen …
„Warum setzen wir uns nicht?“, schlug er statt einer Antwort vor.
Dankbar ließ Jenna sich auf den alten geschnitzten Schaukelstuhl sinken. Während Blake langsam auf dem Sofa Platz nahm, nutzte er die Gelegenheit, sich im Raum umzuschauen, und einen Blick auf die Spitzenvorhänge, die Bücherregale und den Schreibtisch zu werfen. Wahrscheinlich bereitete sie dort ihren Unterricht vor. Seine Recherche im Internet hatte ergeben, dass Jenna Grundschullehrerin war.
„Ich komme gerade aus der Klinik“, begann er so beiläufig wie möglich.
Jenna schluckte. „Ich nehme an, das war auch für Sie ein Schock. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich nicht B.J.s Kind austrage.“
„B.J.?“
„Mein Mann. Er hieß Barry Jacob, wurde aber immer nur B.J. genannt.“
„Man sagte mir, dass er vor eineinhalb Jahren starb“, stellt Blake sachlich fest. Für Mitgefühl war in seinem Herz schon lange kein Platz mehr.
„Er hatte Krebs. Aber wir rechneten fest damit, dass er wieder gesund werden würde. Deshalb ließen wir seine Spermien einfrieren, vor der Chemotherapie. Sie wissen vielleicht, dass manche Männer davon unfruchtbar werden. Wir wollten immer eine Familie haben …“ Sie räusperte sich, um die aufsteigenden Gefühle abzuwehren. „Und nach seinem Tod wollte ich B.J. in seinem Kind weiterleben lassen.“
Wie fühlt sich ein Mann wohl, wenn er so geliebt wird, fragte Blake sich. Er hatte schon als Teenager lernen müssen, dass eine Frau nur so lange treu sein konnte, wie diese Treue sich mit ihren eigenen Interessen deckte. Ob diese Lady hier eine Ausnahme war? Er konnte es sich einfach nicht vorstellen. Nach Auskunft der Klinik war Jenna Winton hoch verschuldet, weil ihre Versicherung den Krankenhausaufenthalt ihres Mannes nicht bezahlt hatte. Die Rechnung für die künstliche Befruchtung stotterte sie in unregelmäßigen Raten ab. „Ich hörte, Sie haben das Angebot der Klinik abgelehnt.“
„Ich unterschreibe nie etwas, ohne meinen Anwalt zu fragen. Meine Freundin ist mit einem verheiratet. Sind Sie mit dem Schadenersatzangebot der Klinik zufrieden?“
Blake staunte über diese Wendung des Gesprächs. „Um Schadenersatz geht es mir nicht“, begann er vorsichtig und beobachtete sorgfältig ihre Reaktion. Er war zu dem Schluss gekommen, dass Jenna die perfekte Leihmutter war. Eine bessere würde er nicht finden. Jetzt musste er sie nur noch davon überzeugen. „Ich will das Kind.“
Sie schaute ihn verständnislos an.
„Sie haben recht, sich mit dem Angebot der Klinik nicht zufriedenzugeben. Als Leihmutter für mein Kind jedoch …“ Er zog ein Scheckheft aus der Innentasche seines Jacketts.
Jenna traute ihren Augen nicht, als sie die Summe sah, die Blake auf den Scheck schrieb. Doch plötzlich begriff sie. Wütend fuhr sie aus dem Schaukelstuhl auf. „Ich weiß nicht, für wen Sie sich halten, Mr. Winston, aber ich will Ihr Geld nicht. Für nichts in der Welt werde ich mein Baby hergeben.“
Aufgebracht, wie sie war, wurde sie in seinen Augen immer schöner. Plötzlich machte sich ein unbändiges körperliches Verlangen in ihm breit, das er nur schwer unterdrücken konnte. „Warum wollen Sie das Kind eines Mannes, den Sie noch nicht einmal kennen?“
Die Frage brachte Jenna nicht so aus dem Konzept, wie er es sich erhoffte hatte. „Stimmt. Sie
Weitere Kostenlose Bücher