Bianca exklusiv 0177
die Augenbrauen zusammen, dann drehte er sich zu seinem Freund herum. „Was soll das nun schon wieder heißen?“
„Es soll heißen, dass alle von uns, jeder Arbeitnehmer, der eine Sonderzulage oder eine Gehaltserhöhung von dir bekommt und wohl weiß, dass er sie im Ernst nicht verdient hat, jede Frau, die ein von dir geschenktes Schmuckstück trägt, aber keine von ihnen in all deinen neununddreißig Jahren es erreicht hat, einen Verlobungs- oder gar Ehering …“
„Du schlägst vor, sie hätten sich während dieser neununddreißig Jahre mit einer Halskette aus Bonbons begnügen müssen?“
„Jede Wohltätigkeit, die ein Clark-Winstead-Stipendium ausschreibt, jeder Krankenhausflügel, in der eine Clark-Winstead-Gedenktafel angebracht ist …“, fuhr Baxter verbissen fort, „… jeder Freund, der ein Geschenk von dir annimmt, und jedes Unternehmen, das in den Genuss von einer deiner freundlichen Übernahmen kommt – wir alle rennen mit deiner Fahne herum, die über uns flattert.“
„Übertreibst du nicht ein wenig?“
„Tief in uns wissen wir alle, dass wir dein Eigentum sind. Wir sind gekauft und bezahlt und wir sind dir etwas schuldig. So sehr wir dich mögen, wir stehen in deiner Schuld. Wir haben uns an dich verkauft, und niemand kann ehrlich glücklich sein, wenn er oder sie das von sich selbst weiß.“
Clark dachte einen Moment lang über Baxters Worte nach.
„Und das, mein Freund, ist der Grund, warum, wie ich meine, du niemals geheiratet hast“, beendete der Steuerberater seine psychologische Beratung.
„Ich habe niemals geheiratet, habe nie vorgehabt zu heiraten, weil ich persönlich nicht an die Ehe glaube. Ich habe gesehen, wie sie meine Eltern zerstört hat. Ich will einfach so etwas nicht erleben.“ Clark wandte sich wieder dem Fenster zu.
„Ha!“
Clark starrte Baxter verständnislos an.
„Du hast niemals geheiratet, Clark Winstead, alter Freund, weil dir klar ist, dass das, was ich dir soeben gesagt habe, wahr ist. Du weißt, dass du jede Frau haben kannst, die du haben willst, aber du willst keine Frau, die du haben kannst, weil du tief in deinem Herzen weißt, dass sie nur wieder Ausverkaufsware gewesen ist. Merkwürdige Logik, nicht wahr?“
„Was soll daran merkwürdig sein?“
„Dass der gute alte Clark Winstead gefangen ist in derselben Illusion, die er für uns geschaffen hat. Er glaubt, er wäre glücklich, aber weil er ist, wer er ist und was er hat, kann er nicht glück…“
„Mir genügt es, zufrieden zu sein“, fiel Clark ihm ins Wort und fühlte sich alles andere als zufrieden, weil es ihm nicht gelang, das Mädchen mit dem ausgefallenen Glücksbringer aufzuspüren.
„Ha!“
„Worauf willst du jetzt hinaus, Baxter?“ Es klang ärgerlich. Clark war die Geduld ausgegangen. Baxter tat ihm Unrecht. Er trug wirklich noch die Narben seiner schrecklichen Kindheit. Zuzusehen, wie seine Eltern sich zankten, und dann in den Streit mit hineingezogen zu werden, war qualvoll gewesen. Deshalb hatte er sich geschworen, niemals so etwas durchmachen zu müssen. Vor allem aber ging es ihm darum, dass er keinem Kind ein solches Leben bereiten wollte. „So wie du mich darstellst, Baxter, könnte jemand, der mich nicht kennt, auf den Gedanken kommen, ich wäre eine Art Teufel.“
„Schlimmer noch.“
„Schlimmer als der Teufel?“
„Ja, viel schlimmer, weil du nicht nur ein Teufel bist …“
Plötzlich fiel Clarks Blick auf einen blau-rosa Farbfleck unten auf der Straße. Er kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Ja, der Farbfleck zeigte den Umriss eines lädierten Regenschirms, der sich nicht mehr ganz aufspannen ließ! Die junge Frau stand mit gesenktem Kopf an der Straßenkreuzung.
„Du, Clark Winstead, bist die schlimmste Art von Teufel. Du bist ein anständiger Mann.“
„Halte diesen Gedanken fest, okay?“ Clark stand so abrupt auf, dass der Ledersessel sich zur Seite drehte und gegen seine Beine schlug. In zwei Riesenschritten war er an seiner Bürotür.
„Hey, wohin gehst du?“
Clark grinste und riss die Tür auf. „Weg, um eine neue Seele zu verderben.“
2. KAPITEL
„25, 35, 36, 46 …“ Becky ließ die Münzen in ihrer Tasche durch die Finger gleiten. 46 Cent. „Geben Sie mir meinen Anhänger zurück, das hätte ich sagen sollen“, murmelte sie vor sich hin.
Der Wind blies ihren dünnen Mantel gegen den Rücken, und Becky hatte Mühe, den Schirm so zu balancieren, dass er nicht umwehte. Das flatternde Ding war nicht
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