Bianca exklusiv 0177
Kopf zusammengerafft sind.“
Baxter machte ein finsteres Gesicht.
„Sie trug eine schief sitzende Brille, einen schlimm zugerichteten Regenschirm und eine … wie nennt man es noch?“ Er zeigte auf sein Handgelenk, dann erinnerte er sich und schnippte mit den Fingern. „Ein silbernes Armband mit Anhängern.“
Miss Harriman, die trainiert war, schnell zu reagieren und keine Fragen zu stellen, hatte bereits den Hörer in der einen Hand und zog mit der anderen Hand den Bleistift hinter ihrem Ohr hervor.
„Finden Sie heraus, ob jemand da unten sie näher kennt. Ist sie öfter hier? Arbeitet sie in diesem Gebäude? Wenn nein, finden Sie heraus, ob jemand zufällig sah, welche Richtung sie eingeschlagen hat.“
„Jawohl, Sir“, sagte Miss Harriman und fing sogleich an, mit dem Radiergummiende des Bleistifts die Telefonnummer zu drücken.
„Und wenn das nicht klappt, müssten Sie zusehen, ob Sie von diesem Burschen, diesem Schuhputzer – ich glaube Henry ist sein Name – vor dem Gebäude etwas erfahren können.“
„Das werde ich tun, Sir. Was immer Sie sagen.“
„Finden Sie die Frau, und Sie bekommen eine gute Sonderzulage, Miss Harriman.“ Er rieb mit den Handknöcheln leicht über ihren Schreibtisch und drehte sich zu seinem elegant eingerichteten Büro um.
„Bei dir ist immer alles auf das Geld reduziert, nicht wahr?“ Baxter konnte sich diese Bemerkung nicht verkneifen. Sie betraten das Heiligtum von Clarks riesigem Unternehmen.
„Ich weiß nicht, wovon du redest, Baxter“, entgegnete Clark.
„Du hast irgendeine Frau gesehen, zweifellos das Opfer deiner nächsten Eroberung.“
„Eroberung?“ Clark grinste über die altmodische und lächerliche Ausdrucksweise. „Es hört sich bei dir an, als ob ich vorhätte, auf sie zu klettern, meine Flagge darauf zu stecken und sie zu meinem Herrschaftsgebiet zu erklären.“
„Tust du es nicht? Abgesehen von den sexuellen Bildern, die du da …“
„Ja, so ist es. So umschreibe ich nun einmal den Sex. Gelegentlich.“ Clark setzte sich in seinen Sessel, das Leder ächzte unter seinem Gewicht. Er zog aus der Tasche den kleinen Talisman hervor, der der Grund gewesen war für den Aufruhr, mit dem Clarks heutiger Arbeitstag begonnen hatte.
Baxter überhörte den Spott in Clarks Entgegnung. Eigentlich war er ja daran gewöhnt. „Wenn du etwas siehst, was du haben willst“, fuhr er unbeirrt fort, „gleichgültig ob es sich um eine günstige Gelegenheit für einen Geschäftsabschluss handelt oder um eine Person, von der du dir irgendeinen Vorteil versprichst, dann erwartest du, dass du nur dein Geld hinschmeißen musst, um es – oder sie – zu bekommen. Und wenn du dein Ziel erreicht hast, dann besiegelst du das Abkommen mit noch mehr Geld. Und dann pflanzt du deine Flagge, mein Freund. Du pflanzt sie tief, und du pflanzt sie gut.“
Clark zog die Augenbrauen hoch. „Ich hatte ja gar keine Ahnung, dass ich einen so ausgezeichneten Ruf habe.“
Auch auf diese spöttische Bemerkung ging Baxter nicht ein. „Im Geschäftsleben tust du es mit dem Namen deiner Handelsgesellschaft, mit deinem Ansehen, weil du deine Arbeitnehmer am Erlös beteiligst, und mit den Sozialleistungen.“
„Ich sollte also erschossen werden.“
„Bei deinen Freunden tust du es mit Loyalität und Großzügigkeit. Und vergiss nicht die Jobs, die du ihnen zuschanzt.“
„Würde mir nicht im Traum einfallen.“
„Mehr als einmal hast du einem armen Schwein weitergeholfen. So mancher, der zufällig in deiner Nachbarschaft aufwuchs, mit dir zum College ging oder irgend so ein Junge, der dir die Tageszeitung brachte, wurde von dir mit einem gut bezahlten Job und einem dickem Spesenkonto belohnt. Mich eingeschlossen.“ Baxter fing an, im Büro auf und ab zu gehen. „Außerdem bist du auch sonst freigiebig. Du gestehst ihnen Ausbildungsbeihilfen und Stipendien zu. Übrigens, startest du nicht gerade in dieser Woche ein Stipendienprogramm an unserer alten Universität?“
„Ach das? Es ist weiter nichts als eine Wiedergutmachung. Immerhin hat diese Uni mir die Gelegenheit verschafft, erfolgreich zu sein.“ Clark lehnte sich vor und drückte den Summer der Gegensprechanlage. „Miss Harriman, noch kein Glück gehabt?“
„Nein, Sir, noch nicht“, kam die Antwort.
„Nun gut. Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie etwas herausgefunden haben.“
„Ja, Sir.“
Wo war diese junge Frau abgeblieben? Wie konnte sie so schnell verschwunden sein?, überlegte Clark.
„Und
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