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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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mit Ryan zusammen war, brachte er es fertig, sie ins Unrecht zu setzen oder sie wütend zu machen. Auf einmal wurde ihr sein Wortgeplänkel zu viel. Sie wandte sich unvermittelt ab, doch nicht schnell genug, um das verräterische Glitzern der Tränen in ihren Augen zu verbergen.
    “Aber Tara, was ist denn?”, fragte er besorgt. “Ich wollte dich nicht kränken. Das weißt du doch …” Die echte Wärme in seiner Stimme ließ Tara kurz aufschluchzen. Doch als er ihr tröstend einen Arm um die Schultern legte, versteifte sie sich.
    “Ich hole nur schnell meine Jacke. Dann kannst du deine Freundespflicht so schnell wie möglich hinter dich bringen und mich sofort nach Hause fahren”, sagte sie kühl. Daraufhin machte sie sich los und flüchtete in die Damengarderobe.
    Ich darf mich von Ryan nicht betören lassen, sagte sich Tara verzweifelt. Schließlich hatte er ihr am frühen Abend nur zu verstehen gegeben, dass er sie heftig begehrte. Und obwohl sie brennendes Verlangen nach ihm empfand, schwor sie sich, sich einem Mann, der sie nicht liebte, niemals hinzugeben.
    Als sie halbwegs gefasst zu Ryan zurückkehrte, sah er sie nur prüfend an und verhielt sich dann völlig normal. Sein Ton ihr gegenüber war vielleicht etwas freundlicher und weniger spöttisch als sonst. Sie konzentrierte sich auf die amüsanten Bemerkungen, die Ryan über die anderen Ballgäste machte.
    Schweigend ließ sie sich später nach Hause bringen.
    Am nächsten Morgen wachte Tara niedergeschlagen auf. Selbst der Gedanke, dass ihr Vater am nächsten Tag zurückkommen würde, vermochte sie nicht zu trösten. Traurig überlegte sie, wie verworren die Situation zwischen ihr und Ryan nun war.
    Warum hatte sie sich in ihn verlieben müssen? Vom ersten Moment an hatte Misstrauen zwischen ihnen geherrscht. Nun gut, inzwischen glaubte sie zu wissen, dass ihm das Florieren der Firma wirklich am Herzen lag und er ihren Vater nicht austricksen wollte. Also hatte sie Ryan anfangs vielleicht falsch beurteilt. Aber warum traute er ihr immer noch nicht? Warum sah er nicht ein, dass sie keinesfalls daran dachte, ihre Aktien zu verkaufen?
    Unvermittelt fielen ihr wieder die Worte des chinesischen Wahrsagers ein: “Wenn einst der Mond das Kleid des Tigers trägt, nimm dich in Acht vor dem, der in dem Lichte jagt. Er hat die Macht, das Herz dir aus der Brust zu reißen.” Und gestern Abend, bevor Ryan sie abholte, hatte der Mond geschienen, und dunkle Wolkenfetzen hatten die Oberfläche wie gestreift aussehen lassen, vergleichbar dem Fell eines Tigers …
    Was für dumme Gedanken, schalt sich Tara. Und dennoch lag vielleicht ein Körnchen Wahrheit in den merkwürdigen Worten des alten Mannes. Wie war es doch weitergegangen? Ach ja: Eine Gefahr drohte ihr, der sie sich nur entziehen konnte, indem sie so schnell wie möglich in den Westen zurückkehrte. Ob das stimmte?
    Langsam stand Tara auf. Die einzige Gefahr, die sie sah, war, dass sie unter gebrochenem Herzen leiden würde. Sie wünschte jetzt, sie hätte gestern Mike Hardwicks Einladung zum Pferderennen nicht angenommen. Heute war ihr gar nicht nach fröhlicher Gesellschaft zumute. Am liebsten würde sie allein zu Hause bleiben, um in Ruhe über das Problem mit Ryan nachzudenken. Da ihr jedoch keine Entschuldigung einfiel, Mike abzusagen, ging sie seufzend ins Bad.
    Sie ließ warmes Wasser einlaufen, gab duftende exotische Essenzen dazu, die wohltuend auf Körper und Geist wirkten sollten, und stieg in die Wanne.
    Ich kann nicht länger in der Hall Bay Company arbeiten, überlegte Tara düster. Es wäre unerträglich, Ryan jeden Tag zu treffen, zu spüren, wie Verlangen zwischen ihnen aufloderte, und doch zu wissen, dass er ihre Liebe nicht erwiderte.
    Nach dem Bad fühlte Tara sich etwas besser. Anscheinend wirkten Serenas geheimnisvolle Mittel tatsächlich entspannend, auch wenn man nicht unbedingt daran glaubte. Tara zog ein elegantes, leichtes Leinenkostüm an und ging hinunter, um auf der Terrasse zu frühstücken.
    Flora, das philippinische Hausmädchen, brachte außer dem Frühstück auch einen Brief nach draußen, der von einem Boten abgegeben worden war.
    Langsam öffnete Tara den Umschlag. Er enthielt Robert Moncrieffs offizielles Angebot für ihre Aktien. Als sie sah, welche Summe er ihr dafür bot, hob sie erstaunt die Brauen. Mit diesem Geld könnte sie den Rest ihres Leben in Luxus verbringen, und, was wichtiger war, sie würde von niemandem mehr abhängig sein. Robert wollte die Firma

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