Bianca Exklusiv Band 0088
Kleines! Merkst du nicht, oder willst du nicht merken, dass zwischen uns eine gegenseitige erotische Anziehung besteht? Wenn ich dir wirklich gleichgültig wäre, hätte dieses Gespräch nie stattgefunden.”
Er trat einen Schritt zurück. “In Ordnung, ich akzeptiere fürs Erste, dass du nichts mit mir zu tun haben möchtest. Aber ich kann sehr geduldig warten, wenn sich eine Sache lohnt, wie du hoffentlich eines Tages herausfinden wirst.”
Spöttisch lächelte er sie an. “Allerdings glaube ich nicht, dass dein Vater wegen eines Kusses gleich in Rage gerät. Wenn du ihn also beunruhigen willst, warum wartest du nicht, bis du dich wirklich über etwas beklagen kannst?”
“Und weshalb suchst du dir nicht eine andere Frau, die dich von deiner sexuellen Spannung befreit?”, rief sie aufgebracht.
“Das werde ich, mach dir deswegen keine Sorgen”, antwortete er sarkastisch. “Lassen wir jetzt diese theatralischen Gespräche. Wir müssen zur Party.” Er drehte sich um und ging ins Haus. Offensichtlich erwartete er, dass Tara ihm folgte.
Sie stand noch immer am selben Fleck und schaute zum Mond hinauf. Er war höhergestiegen, die Wolken waren weitergezogen. Hell glänzend leuchtete er kalt auf Tara herab.
Nach dieser Szene fiel es Tara sehr schwer, sich von Ryan zu der Ballveranstaltung fahren zu lassen, doch sie verbarg ihre Gefühle gut. Er durfte keinesfalls wissen, dass seine Worte nicht nur Zorn in ihr geweckt hatten, sondern auch heißes Verlangen. Deshalb verhielt sie sich Ryan gegenüber abweisend, aber er schien sich nichts daraus zu machen und tat so, als hätte er vergessen, was eben zwischen ihnen geschehen war.
“Entspann dich”, empfahl er und legte ihr kurz eine Hand aufs Knie, als Tara sich krampfhaft festhielt, um in den scharfen Kurven nicht gegen ihn gedrückt zu werden. “Du bist völlig sicher. Betrachte mich als eine Art Onkel.”
“Das könntest du tatsächlich sein, so viel älter, wie du bist”, erwiderte sie bissig. “Dein Verhalten bisher hatte allerdings nichts Onkelhaftes.”
“Du kennst mich eben noch nicht gut genug. Ich bin nett zu Tieren und Kindern. Tatsächlich ist meine Nettigkeit in ganz Hongkong berühmt.”
“Meinst du nicht eher berüchtigt?”, fragte sie böse. “Außerdem scheinst du sie ausschließlich für attraktive Frauen reserviert zu haben.”
“Oho, das Kätzchen zeigt die Krallen”, entgegnete er amüsiert. “Du hast tatsächlich etwas Katzenhaftes an dir. Wenn du zornig bist, verdunkeln sich deine Augen wie die einer Katze.”
Sein Spott tat ihr so weh, dass sie nicht antwortete und auch die weiteren neckenden Bemerkungen unerwidert ließ. Sobald sie vor dem Hotel ankamen, in dem der Ball stattfand, stieg sie erleichtert aus und ging voraus, während Ryan das Auto parkte.
7. KAPITEL
Eigentlich hätte Tara erfreut sein müssen, dass Ryan sich auf dem Ball sofort einer lebhaften Rothaarigen widmete, die erst vor Kurzem nach Hongkong gezogen war. Aber Tara ärgerte sich. Die anderen anwesenden Männer kamen ihr jung, nichtssagend und langweilig vor – verglichen mit Ryan. Sie bemühten sich eifrig um sie, doch das ließ sie kalt.
Scheinbar endlos zog sich der Abend in die Länge. Tara fand es schwierig, ihren Blick nicht immer wieder auf Ryan und seine Partnerin zu heften.
Schließlich kam ihr Brian Bourne unerwartet zu Hilfe. Er zog Tara auf die Tanzfläche und wirbelte sie fröhlich herum. Sie beschloss, nach dem Tanz in Brians Gesellschaft zu bleiben, falls er nichts dagegen hatte. Anscheinend war er sehr erfreut, Tara hier zu begegnen.
“Sie sehen großartig aus, Tara”, schwärmte er und konnte den Blick kaum von ihrem Dekolleté wenden. “Wenn ich nur zehn Jahre jünger wäre …”
“Aber, Brian! Was würde Ihre Frau Scilla dazu sagen, wenn sie das hören könnte?”
“Dass ihr Mann einen guten Geschmack hat.”
Tara lachte. “Nun, mir wäre es wahrscheinlich nicht recht, wenn mein Ehemann einer anderen Frau Komplimente macht. Aber ich habe damit keinerlei Erfahrung, da ich ja noch nicht verheiratet bin.”
“Das liegt sicher nicht an einem Mangel an Angeboten”, scherzte Brian ein wenig schwerfällig und schob Tara durchs Gedränge. “Übrigens sitzt ein junger Amerikaner an unserem Tisch, der Sie unbedingt kennenlernen möchte”, fuhr er fort. “Kommen Sie doch zu uns.”
“Gern”, antwortete sie leichthin und bemerkte, dass Ryan sie beobachtete. Offensichtlich hatte er mitbekommen, dass sie sich den Bournes
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