Bianca Exklusiv Band 0088
Leben lieber. Es ist vernünftiger und sicherer. Was mich daran erinnert … Es sind heute viele Leute hier ein- und ausgegangen. Hat der Sicherheitsdienst alle überprüft?”
“Der Sicherheitsdienst hat perfekt funktioniert. Es kommen nur noch die Tierpfleger, um die zusätzlichen Schwäne und Pfauen abzuholen.” Roach verzog geringschätzig die Lippen. “Erinnern Sie mich daran, dass es bei ihrer nächsten Hochzeit keine Pfauen gibt. Wenn ich je wieder einen Pfau sehe, werde ich ihn grillen.”
Er stand auf: “Sie halten sich jetzt zurück. Gehen Sie nur auf die Terrasse, wenn ich es sage. Wir hatten bisher Glück, ich will es nicht überstrapazieren.”
“Was ist mit den Sicherheitskräften?”, fragte Gil.
“Wir haben jetzt wieder die normale Anzahl an Sicherheitskräften. Die Hochzeit war das große Ziel. Ach ja, geben Sie mir die Waffe. Wenn Sie nervös werden und auf jemanden schießen, wird man Caressa zur Verantwortung ziehen. Ich verklage Menschen. Aber ich mag es nicht, selbst verklagt zu werden.”
Gil stand ungeduldig auf. “Ich möchte sie lieber behalten.”
“Es besteht kein Notfall mehr”, erklärte Roach. “Wenn Sie unbedingt den Helden spielen wollen, machen Sie das im Film.”
Er und Gil starrten einander wütend an. Nikki hatte genug von diesen Szenen. Außerdem war der Mann mit den hellen Augen nicht aufgetaucht. “Gib ihm die Waffe”, bat sie Gil. “Ich mag sie sowieso nicht, weder die Waffe noch Gewalt. Bitte, gib sie ihm.”
Gil musterte sie einen Moment. Doch dann ging er in sein Zimmer, kam mit der Waffe zurück und gab sie Roach. “Ich bin immer noch anderer Meinung”, sagte er.
“Ich bin der einzige, dessen Meinung hier zählt”, erwiderte Roach arrogant. “Vergessen Sie das nicht.”
Er wandte sich um und ging. Gil verriegelte die Tür hinter ihm und legte die Kette vor. Dann drehte er sich zu Nikki um.
“Warum hast du dein Haar so straff zurückgekämmt und all das Make-up aufgelegt? Weil du weißt, dass mir das nicht gefällt?”
Sie ging zum Fenster und schaute hinaus. Dabei kehrte sie ihm den Rücken zu.
“Du hast Angst, ohne deine Maske gesehen zu werden, stimmt’s?”, fragte Gil. “Du hast Angst davor, dass jemand dich begehrt oder du selbst einen anderen Menschen begehren könntest.”
Nikki ließ die Gardine zufallen und schwieg.
“Du bist eine begehrenswerte Frau, Nikki”, sagte er ruhig. “Das ist ein Kompliment. Ein ehrliches Kompliment.”
Nikki drehte sich zu ihm um. “Du brauchst mir gegenüber keine Gefühle zu hegen, besonders nicht solche. Du kennst mich überhaupt nicht.” Sie lächelte höhnisch. “Ich vergaß, du musst eine Frau nicht gut kennen, um mit ihr zu schlafen. Aber ich bin nicht daran interessiert. Besonders nicht an dir.”
Herausfordernd sah Gil sie an. “Besonders nicht an mir? Warum? Weil ich aus Hollywood komme?”
“Teilweise”, antwortete sie ausweichend.
“Ich werde es auch nie verlassen”, sagte er. “Das ist mein Leben, mein Beruf.”
“Dann werde glücklich damit.” Sie zuckte die Schultern.
“Du glaubst, deine Vergangenheit würde es dir unmöglich machen, einen Mann zu begehren oder gar zu lieben”, bemerkte Gil. “Das stimmt nicht. Vielleicht braucht es einige Zeit …”
Nikki errötete heftig. “Ich habe keine Zeit. Ich bin eine viel beschäftigte Frau. Diese Unterhaltung ist weit genug gegangen. Wir sollten nicht mehr miteinander sprechen. Ich treffe dich, wenn Roach es mir befiehlt. Ansonsten lass mich in Ruhe.”
Sie drehte sich um und ging zu ihrem Zimmer.
“Vielleicht”, fuhr Gil fort, “hast du Angst, dass du nicht liebenswert sein könntest. Nicht, wenn die Leute die Wahrheit über dich wissen. Aber ich kenne die Wahrheit, und ich halte dich trotzdem für begehrenswert und liebenswert, Nikki.”
Nikki hatte bereits die Hand auf der Türklinke. Nun blieb sie stehen, drehte sich aber nicht um.
“Ich kenne die Wahrheit”, wiederholte er. “Ich sagte, ich hätte eine dritte Frage an dich. Doch ich werde nicht fragen, ich werde es sagen. Du kannst nicht lesen. Deshalb gibst du dich so arrogant. Deshalb versteckst du dich hinter einer Maske.”
Nikki stand wie gelähmt da. Seine Worte hatten sie geschockt.
“Ich habe es letzte Nacht bemerkt”, fuhr Gil fort. “Als du das falsche Schild betrachtet hast. Und als ich dir sagte, du solltest dir das Barbary Coast ansehen, habe ich auf das Horseshoe gedeutet. Das Barbary Coast ist gar nicht in der Straße. Du merktest
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