Bianca Exklusiv Band 0088
besser, doch wegen der Bewegungen beim Flug leicht verwackelt. Jeder, der diese Fotos betrachtete, würde glauben, dass Caressa und Chandler die Hauptpersonen waren.
Roach lächelte. “Mehr wird die Regenbogenpresse auch nicht drucken können. Das ist die Täuschung des Jahrhunderts.”
Nikki legte die Fotos wieder auf den Tisch und setzte sich in einen Sessel. “Sind Caressa und Chandler nun schon verheiratet?”
Roach lächelte selbstzufrieden. “Das weiß nur ich. Diese Information ist streng geheim.”
“Es wird nicht lange geheim bleiben”, bemerkte Gil von der Bar her. Er gesellte sich mit seinem Drink zu ihnen und setzte sich ebenfalls in einen der Sessel.
Roach kniff die Augen zusammen. “Was soll das heißen, es wird nicht lange geheim bleiben?”, fragte er streitsüchtig.
“Genau das”, antwortete Gil leicht zynisch. “Zu viele Leute wissen von dieser Scharade. Nicht alle werden schweigen. Jemand wird es der Presse erzählen. Das ist unvermeidlich.”
Roach sah ihn wütend an. “Diese Leute haben Verträge unterzeichnet. Ich werde sie verklagen, wenn sie nicht schweigen.”
“Sie würden nie herausfinden, wer es war”, sagte Gil. “Die Presse wird von einem Informanten oder von eingeweihten Kreisen sprechen. Wer weiß, vielleicht sind Sie ja der Informant.”
Roach wurde vor Ärger ganz blass. “Was?”, fuhr er auf.
“Ich habe Caressas Karriere verfolgt”, erklärte Gil. “Sie würde all diese Mühen und Kosten nicht auf sich nehmen, wenn sie das Ganze geheim halten wollte. Nein, sie wird es für Werbezwecke ausnutzen. Niemand wird die Chance haben, etwas zu erzählen, weil sie oder ein anderer ihrer Angestellten schneller sein wird.”
Roach verzog geringschätzig das Gesicht. “Sie sind nur ein Stuntman. Was wissen Sie schon?”
Gil lächelte höhnisch. “Die Fotos werden morgen gedruckt. Am Wochenende werden die Zeitschriften per Lastwagen in ganz Amerika verteilt. Am Montag kann man sie dann an jedem Zeitungsstand kaufen. Hochzeit der Superstars! Exklusivbericht mit Fotos!”
Nikki schaute ihn neugierig an. Er sprach so sicher, und seine Worte machten Roach offensichtlich wütend.
“Caressa wird die Medien eine Woche lang beherrschen”, fuhr Gil fort. “Aber wenn, sagen wir nächsten Donnerstag, das Interesse nachlässt, dann wird sie die Nachricht durchsickern lassen. Das war nicht die echte Trauung. Es gibt noch tollere Neuigkeiten. Sie und Chandler haben in ganz kleinem Kreis an einem geheimen Ort geheiratet. Und das ist die nächste große Geschichte. Ich bin nie einer Frau begegnet, die sich so gekonnt im Mittelpunkt des Interesses hielt.”
Auf Roachs blassen Wangen erschienen hektische rote Flecken. Da wusste Nikki, dass Gil die Wahrheit erraten hatte.
“Na und?”, fragte Roach sarkastisch. “Wenn einer von Ihnen beiden redet, schleppe ich Sie vor Gericht. Das meine ich ernst.”
“Schön und gut. Aber Sie sollten sie warnen.” Er deutete auf Nikki. “Ende nächster Woche werden ihr die Reporter die Tür einrennen. Sie hat ein Recht, es zu wissen, um vorbereitet zu sein.”
Roach sah Nikki kaum an. “Alles, was sie wissen muss, ist, dass sie den Mund zu halten hat. Wenn nicht …”
“Drohen Sie uns nicht”, warnte Gil. “Geben Sie es einfach zu. Wir werden nächste Woche selbst mit der Presse zurechtkommen müssen, richtig?”
Roach blickte finster in seinen Drink. “Richtig”, gab er dann widerwillig zu. “Ich hätte es Ihnen am Ende sowieso erzählt.”
Nikki hatte gehofft, dass alles vorbei wäre, wenn sie wieder nach Hause flog. Der Gedanke, dass der Wahnsinn weitergehen und bis in ihr Privatleben vordringen würde, ärgerte sie maßlos.
“Und Caressa schreibt das Ganze als Werbungskosten von den Steuern ab”, fuhr Gil höhnisch fort. “Wie viel hat es sie überhaupt gekostet? Eine halbe Million? Oder mehr?”
“Mehr”, antwortete Roach überheblich. “Sie brauchte die doppelte Anzahl an Sicherheitskräften. Außerdem hat die letzte Hochzeit von Liz Taylor anderthalb Millionen gekostet. Glauben Sie, Caressa wollte dagegen billig wirken?”
“Nein.” Gils Lächeln verschwand. “Sicher nicht.”
Nikkis Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Über eine Million Dollar? Diese Extravaganz erschien ihr unentschuldbar.
“Ihnen kann das doch egal sein”, sagte Roach herausfordernd. “Sie leben hier wie die Könige. Wann werden Sie noch einmal so leben?”
Gil lächelte wieder ironisch. “Niemals, danke. Ich mag mein eigenes
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