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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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ich versuche sie zu trösten.”
    “Lass mich mit ihr sprechen.”
    “Ich fürchte, das geht nicht.”
    “Was soll das heißen, das geht nicht?”
    “Sie schläft, und ich möchte sie jetzt nicht stören.”
    “Hol meine Tochter sofort ans Telefon”, befahl er.
    “Louisa hat die ganze letzte Nacht geweint und ist erschöpft.” Serenas Stimme klang ungerührt. “Bitte akzeptiere, dass ich sie auf keinen Fall wecken werde.”
    Der Gedanke, dass seine kleine Tochter solches Leid ertragen musste, schmerzte Carlo so sehr, dass er einen Moment nicht in der Lage war, etwas zu sagen. Er umklammerte den Hörer und rang um Fassung. Dawn war keine gute Mutter gewesen. Sie hatte ihre Tochter mit Zuneigung überschüttet, wenn ihr danach gewesen war, aber wenn ihre Aufmerksamkeit von irgendetwas anderem gefesselt wurde, hatte die Kleine sie nicht mehr interessiert. Aber sie war Louisas Mutter, und nun war sie fort. Er, Carlo, selbst hätte dort sein müssen, um sein Kind in die Arme zu nehmen und es zu trösten. Einen Moment lang hasste er Serena.
    Doch als Carlo sprach, verriet seine Stimme nichts von diesen Gefühlen. “Serena, ich glaube, dass du überzeugt bist, das Richtige zu tun, aber du verstehst sicher, dass ich derjenige bin, den sie jetzt braucht. Wer könnte sie besser trösten als ihr Vater?”
    Die Stille am anderen Ende der Leitung dauerte so lange, dass Carlo schon dachte, Serena hätte aufgehängt. “Serena?”
    “Ich bin noch da. Es tut mir leid, aber ich sehe das anders. Dawn hat mir die Verantwortung für Louisa übertragen und mir das Versprechen abgenommen, sie zu behalten.”
    “Vielleicht hat ihr Vater dazu aber auch etwas zu sagen”, stieß Carlo mit mühsam unterdrücktem Zorn heraus.
    “Dawn hat ein Testament gemacht, in dem sie mich als Louisas einzigen Vormund eingesetzt hat. Ich werde die Kleine behalten, Carlo, darauf habe ich mein Wort gegeben.”
    “Was hat Dawn dir denn von uns erzählt?”, fragte er langsam.
    “Das müsstest du doch am besten wissen. Du wolltest sie aus ihrem Zuhause werfen, dich von ihr scheiden lassen und ihr Louisa für immer wegnehmen.”
    “Serena …”
    “Ich kann mir kaum vorstellen, was für ein Unmensch ein Mann sein muss, der eine solche Drohung ausstößt, aber ich weiß, wie froh meine Cousine war, dir entkommen zu sein. Sie hat mich gebeten, dafür zu sorgen, dass Louisa vor dir in Sicherheit ist, und das werde ich auch tun. Gib dir keine Mühe, sie zu suchen, Carlo. Du würdest sie nicht finden.” Serena hielt erstickt inne, und Carlo wunderte sich über das Zittern ihrer Stimme.
    “Es ist sinnlos, jetzt darüber zu reden”, sagte er barsch. “Wir werden uns darüber unterhalten, wenn ich in England angekommen bin.”
    “Du kommst hierher?” Sie klang nicht gerade erfreut.
    “Natürlich”, erwiderte er. “Selbst ein Unmensch wie ich hat genug Anstand, um an der Beerdigung seiner Frau teilzunehmen”, fügte er mit kalter Ironie hinzu. “Erzähl mir freundlicherweise, wann die Trauerfeier stattfindet.”
    “Am nächsten Dienstag”, erwiderte Serena und nannte ihm Zeit und Ort.
    “Danke. Ich werde das überprüfen.”
    “Meinst du, dass ich dich belüge?”, wollte Serena erbost wissen.
    “Du hast die Fronten klargemacht. Gib mir jetzt nicht die Schuld, wenn ich dich als Feind betrachte.”
    Unvermittelt legte er den Hörer auf die Gabel. Die Muskeln in Carlos gut aussehendem Gesicht waren angespannt, doch das waren auch die einzigen äußeren Zeichen seines inneren Aufruhrs. Er hatte gelernt, sich zu beherrschen. Das war auch lebenswichtig für einen Mann, der es gewohnt war, einen Rennwagen zu lenken, eine große Firma zu führen, und der lange Zeit eine untreue Frau ertragen hatte. Nur Serena konnte diese Beherrschung gefährden. Trotz eines Abstands von fünf Jahren und vieler Meilen verwirrte ihn der Gedanke an sie.
    Carlo stand auf, ging zum Fenster und schaute auf den dichten Verkehr auf der Via Veneto hinunter. Dawn hatte diese elegante Straße mit ihrer Anhäufung von exklusiven Geschäften und teuren Restaurants geliebt. Genau genommen hatte sie vor allem den aufwendigen Lebensstil geliebt, den ihr das Geld ihres Ehemannes ermöglicht hatte.
    Seine Gedanken glitten ab, weiter zurück in die Vergangenheit.
    Der Reichtum stammte von Valetti Motors, einer Firma, die Emilio Valetti gegründet hatte, damit sein Name lebendig bleiben sollte. Er war einer der berühmtesten Rennfahrer Italiens gewesen und hatte sechs Mal die

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