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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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hart und war sehr stolz auf alles, was sie erreicht hatte. Insbesondere darauf, dass sie endlich unabhängig war. Sie wurde in ihrem Beruf immer sicherer. Sie war stolz auf sich selbst, fast ausgefüllt.
    Doch bald wurde ihr bewusst, dass sie etwas vermisste. Gooseburg war sicher nicht besser oder schlechter als jede andere Kleinstadt, dennoch war Nikki irgendwie unzufrieden. Erschrocken erkannte sie eines Tages, dass sie sich langweilte.
    In Greenwich Village hatte sie sich immer nach einem sicheren, vorhersehbaren Leben gesehnt. Jetzt führte sie ein solches Leben, doch es gefiel ihr nicht. Sie vermisste Evelyn und die anderen Imitatoren. Und manchmal vermisste sie sogar den Nachtclub.
    Mehr als alles andere vermisste sie jedoch Gil. Sie versuchte, nicht an ihn zu denken, ihn zu vergessen. Doch es gelang ihr nicht. Sie dachte jeden Tag an ihn.
    An diesem ganzen verrückten Abenteuer schien nur ein Mann echt und wahr gewesen zu sein, Gil DeSpain. Doch alles, was sie an ihn erinnerte, war ein kurzer Brief. Und eine Mappe mit verschwommenen Pressefotos.
    Sie fragte sich, was Gil wohl tun mochte, welche Gefahren er auf sich nahm, welche unmöglichen Stunts er plante und ob er jemals an sie dachte. Sie ging nicht mehr ins Kino und sah sich auch im Fernsehen keinen Film mehr an. Filme erinnerten sie zu sehr an Gil, und das tat weh.
    An einem Freitagabend im Winter, ungefähr ein Jahr nach dem verrückten Job in Las Vegas, war Nikki noch als Letzte im Geschäft. Sie wollte gerade die Alarmanlage einschalten, als ein Mann den Laden betrat.
    “Es tut mir leid”, sagte sie, “aber wir haben bereits geschlossen. Wir …” Sie verstummte. Ihr stockte der Atem.
    Gil, dachte sie überrascht, Gil. Er sah etwas älter aus und schlanker. Seine Haut schien dunkler gebräunt zu sein und sein Haar etwas länger, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Sein Gesichtsausdruck war ernst, sein Blick aufmerksam.
    Nikki konnte es nicht fassen. Es war wirklich Gil.
    Eine Weile sahen sie einander schweigend an, dann sagte er: “Wie ich sehe, bindest du dein Haar immer noch streng nach hinten. Wirst du es jemals offen tragen?”
    “Eines Tages”, erwiderte sie, und ihr Herz klopfte heftig.
    “Du verbirgst dein wahres Gesicht noch immer”, bemerkte er nachdenklich. “Wirst du jemals einen Menschen dein hübsches Gesicht ohne Make-up sehen lassen?”
    “Vielleicht”, antwortete sie und schaute ihm in die Augen.
    “Ich habe deinen Werdegang verfolgt”, sagte er ernst. “Du hast deinen Schulabschluss gemacht und deine Lehre absolviert. Du lebst und arbeitest hier, wie du es geplant hattest. Bist du stolz darauf?”
    Sie nickte. “Ja.”
    Anerkennend sah er sich in dem Geschäft um. “Netter Laden. Gefällt dir alles so, wie du es erhofft hast?” Er sah ihr wieder in die Augen und verlangte die Wahrheit.
    Nikki befeuchtete ihre Lippen und zuckte die Schultern.
    “Bist du glücklich? Wirklich glücklich?”, hakte Gil nach.
    Um ihres Stolzes willen hätte sie jetzt lügen sollen. Doch ihr Stolz erschien ihr auf einmal nicht mehr so wichtig wie die Wahrheit. “Nein”, antwortete sie offen.
    Gil beugte sich etwas näher zu ihr. Mit der Hand fuhr er sanft über ihre Wange. “Wie ist es, wenn man ein sicheres und vorhersehbares Leben führt?”
    Sie blinzelte unsicher. “Es wird auf die Dauer langweilig.”
    Er fuhr mit dem Zeigefinger über ihren Wangenknochen. Ihre Haut kribbelte unter seiner Berührung. “Und ein Leben ohne das Show-Business?”, fragte er sanft. “Wie ist das?”
    Nikki hatte plötzlich Schmetterlinge im Bauch. “Nicht sehr aufregend”, antwortete sie unsicher. “Ich glaube, ich habe es im Blut, und wusste es nur nicht.”
    Mit dem Daumen fuhr er sanft über ihre Unterlippe. “Aber du bist stolz darauf, unabhängig zu sein.”
    “Ja”, erwiderte sie und hob das Kinn. “Das bin ich.”
    Er ließ die Hand sinken. “Ich bin auch stolz auf dich. Ich bin unter anderem gekommen, um mich bei dir zu entschuldigen.”
    Verwirrt schaute Nikki ihn an.
    “Als ich dich bat, mit mir nach Kalifornien zu kommen, war das dumm und selbstsüchtig. Ich hätte wissen sollen, dass du dies hier tun musst, um mit dir in Einklang zu kommen. Allein. Ich wollte dir das nehmen. Kannst du mir verzeihen?”
    “Natürlich, natürlich.” Sie hatte ihm schon lange verziehen. Schließlich hatte er ihr das Leben gerettet.
    “Hör zu, Gil …” Sie betrachtete ihre Hände. An einem Finger hatte sie immer noch eine Narbe von

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