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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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brauchte die Worte nicht zu verstehen, um zu wissen, dass er furchtbar wütend war. Louisa hörte ihm mit bleicher, gefasster Miene zu, dann wandte sie sich um und lief weinend fort.
    “Musstest du das tun?”, fragte Serena empört.
    “Ja”, fuhr er sie an. “Das musste ich. Ich will nicht, dass meine Tochter sich das Genick bricht.”
    “Gut, du bist also aufgeregt, aber sie hat sich furchtbar erschrocken. Du hättest ihr später die Leviten lesen können.”
    Der Blick seiner Augen in seinem aschgrauen Gesicht schien zu brennen. “Halt dich aus Dingen heraus, von denen du nichts verstehst.”
    “Ich verstehe ein verletztes, verängstigtes kleines Mädchen sehr gut.” Sie wandte sich ab, aber Carlo packte ihr Handgelenk. “Lass mich sofort los!”, fauchte sie.
    “Ich möchte wissen, wo du hingehst.”
    “Ich will Louisa trösten.”
    “Bleib ihr fern. Ich kann ihr alles sagen, was gesagt werden muss.”
    “Du?”, wiederholte sie verächtlich.
    Carlo hielt immer noch ihr Handgelenk fest. Er hatte sich ein wenig beruhigt, aber in seinen Augen glomm es immer noch drohend. “Du denkst, du weißt alles”, sagte er. “Aber du weißt gar nichts, überhaupt nichts. Ich warne dich. Stelle dich nicht noch einmal zwischen meine Tochter und mich.”
    Carlo ging mit langen Schritten davon, und Serena schaute ihm hinterher. Sie ging langsam ins Haus zurück und bedauerte dabei das Kind, das so viel erschreckender Wut ausgesetzt worden war. Plötzlich fasste sie einen Entschluss. Sie lief die Treppe zu Louisas Zimmer hinauf und öffnete rasch die Tür.
    Doch auf der Schwelle blieb sie stehen. Der Anblick, der sich ihr bot, überraschte sie. Louisa saß auf Carlos Schoß und lehnte sich an ihn. Einen Arm hatte sie zufrieden um seinen Hals geschlungen. Er hielt sie beschützend fest und streichelte ihr Haar. “Perdona me, piccina”, flüsterte er.
    Er sah auf, und einen Moment begegneten sich ihre Blicke. Serena ging langsam zurück und schloss leise die Tür hinter sich.
    Auf der Treppe begegnete sie Valeria. “Ich möchte, dass Sie mir etwas übersetzen. Was heißt ‚perdona me‘?”
    “Es bedeutet ‚Vergib mir‘”, erklärte Valeria.
    “Danke. Ich wollte nur … das heißt, ich war neugierig.” Sie eilte rasch davon und ließ die verwirrte Valeria einfach stehen.
    Als Louisa an diesem Abend zum Essen kam, hielt sie Carlo an der Hand und lächelte. Er warf Serena ein spöttisches Lächeln zu, sagte aber nichts.
    Später, als Serena Louisa ins Bett brachte, fragte sie: “Louisa, ist alles in Ordnung mit dir?”
    “Si”, antwortete das Mädchen verblüfft. “Warum?”
    “Dein Vater hat dich nicht geschlagen?”
    Louisa schüttelte den Kopf. “Mummy hat mich geschlagen, Dad niemals.” Sie lachte plötzlich. “Aber er hat gesagt, dass er mir den Hals umdrehen wird, wenn ich ihn noch einmal ängstige.”
    Es war klar, dass sie den ganzen Vorfall überwunden hatte. Serena gab ihr einen Gutenachtkuss und ging nachdenklich nach unten. Carlo war immer noch im Esszimmer und schenkte ihr einen Likör ein, als sie hereinkam. “Bist du zufrieden?”, wollte er wissen.
    “Natürlich. Es tut mir leid, dass ich so bei dir hereingeplatzt bin.”
    “Ich bin froh, dass du es getan hast. Vielleicht hast du nun bemerkt, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie du gedacht hast. Ich habe meine Beherrschung verloren, weil ich furchtbare Angst hatte. Louisa hat das verstanden und mir vergeben.”
    Serena nickte. Es war offensichtlich die Wahrheit. “Sie scheint die ganze Sache sehr rasch vergessen zu haben”, bemerkte sie.
    “So ist sie nun mal. Sie hat fünf Minuten später alles vergessen und denkt auch nicht an morgen. Alles, was zählt, ist das, was sie im Moment gerade will. Es erschreckt mich, weil es sie so leichtsinnig macht.”
    “Vielleicht hat sie gesehen, dass du auch leichtsinnig bist.”
    “Ich? Ich war nie so verrückt wie Louisa.”
    “Du warst Rennfahrer oder nicht?”
    “Und du denkst, das bedeutet, überflüssige Risiken einzugehen? Das tut es nicht. Es bedeutet, zu lernen, kalkulierte Risiken einzugehen. Es gibt nur wenige leichtsinnige Rennfahrer. Und die leben nicht lange.” Er stöhnte plötzlich auf. “Sie redet sogar davon, selbst Rennen zu fahren, wenn sie groß ist. Ich werde alles tun, um sie davon abzuhalten.”
    “Wie?”
    “Ich werde sie jetzt schon alles kennenlernen lassen, was sie von dieser Welt sehen will. Vielleicht wird es ihr dann schnell langweilig. Wenn ich

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